So schön wird das neue Gartenjahr
Wenn sich in der Messestadt Essen kurz vor dem Valentinstag die Gartenwelt trifft, dann ist das der inoffizielle Start ins neue Gartenjahr. Und da zeigt sich diesmal eindeutig, was uns im kommenden Jahr im Garten erwartet: weniger Plastik und Pflanzen , die wenig Wasser benötigen. Außerdem stark vertreten: insektenfreundliche Blumen und Gemüsesorten, Kräuter und Beeren in Hülle und Fülle und so manche exotische Pflanze, die sich durch den Klimawandel nun auch bei uns kultivieren lässt, zum Beispiel die Erdnüsse.
- Exotische Erdnüsse: Ein Schweizer Pflanzenzüchter (Lubera), der immer wieder nach neuen Sorten sucht, hat in Indien und Südamerika Erdnüsse entdeckt, die besonders robust sind und längere Regenperioden überstehen. Probepflanzungen in der Schweiz haben pro Pflanze an die 100 Erdnüsse gebracht: "Just pink" ist eine von vier Sorten, die ab heuer angeboten werden.
- Mini-Tomaten: Der Genuss steht generell nach wie vor im Mittelpunkt. Waren früher die Messestände über und über voll mit neuen Balkonblumen, so dominieren nach wie vor Gemüse, Obst und Beeren. Freilich: Das Auge bekommt auch etwas zu sehen. Die Mini-Tomaten "Solena" (Volmary) gibt es nun in rot, gelb, orange und rosa, und das in runder und länglicher Form. Begleitet ist dieser Augenschmaus von einem wirklich einzigartigen Geschmack.
- Himbeerbaum: Mit Früchten, die wie Himbeeren aussehen, wartet der Baum Cudandria auf. Diese Che-Frucht reift erst im Oktober/November und schmeckt dann erfrischend nach Wassermelonen. Das Gehölz (Häberli) ist bis minus 20 Grad frostfest.
- Erdbeer-Fest: Ein echter Hit ist die Erdbeere "Summer Breeze" (Volmary): Die halbgefüllten Blüten sind fast schon schöner wie so manche Balkonblume. Die Pflanze bringt aber nicht nur den ganzen Sommer weiße und rote Blüten, sondern auch Früchte.
- Weniger Plastik: Das Thema schlechthin war dieses Jahr freilich, die Plastikflut im Gartenbau einzudämmen. Kompostierbare Töpfe aus Sonnenblumen, Bambus und Holzfaser sind die neuen Stars. Orchideen wachsen in Kokostöpfen, die bis zu drei Jahre halten und für ganz Bequeme sind die Minigärten in Glasflaschen der absolute Hit. Einmal gießen und Jahrzehnte wachsen dann die Minigärten fürs Zimmer ohne Pflege.
- Gute Verpackungs-Ideen: Ein Vorreiter, was umweltfreundliche Verpackung betrifft, ist der Rieder Samenhändler Maier. Er verpackt sein Sortiment ausschließlich in Graspapier und produziert darüber hinaus eine große Anzahl von Wildkräutern, die alle im Innviertel gezogen werden. Apropos Verpackung. Erstmals bietet ein großer Erdenproduzent (Frux) Pflanzerde ohne Verpackung an. Transportiert wird mit Papiersäcken, die Maßeinheit ist eine Schaufel, nach der wird abgerechnet.
- Besserer Rasen: Die neue, besonders trockenheitsfeste Sorte "Sunny Green" (Kiepenkerl) wurzelt extrem tief, hat breitere Blätter und garantiert eine grüne Fläche auch in Hitzeperioden.
- Viel geforscht wird generell, wie man in Zukunft im Gartenbau mit den geringen Niederschlägen und großer Hitze umgeht. Einerseits bieten viele Züchter große Sortimente an Sukkulenten an, andererseits sind blühende Pflanzen, wie neue Züchtungen von Bidens "Taka Tuka" (Volmary) zu finden, die dann auch einige Tage ohne Gießen überleben.
- Neue Werbekonzepte: Dass das Garteln immer jünger wird, zeigt sich übrigens an vielen neuen Werbekonzepten: Ein wirklich herrlich blühender Rhododendron mit dem offiziellen Namen "Pushy Purple" wird mit ‚coolen’, fröhlichen jungen Menschen auf Plakaten beworben und hat nun den Namen "Happy Dendron!" Er verträgt Kalk und blüht jedes Jahr mit dreifärbigen Blüten.
>>> Plobergers Gartengeschichten: Oberösterreichs Gärtner haben oft die Nase vorn.