Retten Sie die Korea-Tanne!
Über Gartenfragen habe ich an dieser Stelle schon oft geschrieben, denn immer wieder erlebe ich diesbezüglich ganz kuriose Momente.
Kürzlich läutete das Handy – eine unbekannte Nummer. Ich, ganz entspannt im Urlaubsmodus, hebe trotzdem ab, obwohl ich das normalerweise nicht mache. Am anderen Ende eine verzweifelte Gärtnerin! Ihre Korea-Tanne, ein stattliches Exemplar, mit gut sieben Metern Höhe, das Zentrum des Gartens, bekomme plötzlich braune Äste und die Nadeln fielen ab.
Ich rate ihr zu Gelassenheit, denn der heurige extrem heiße Sommer hat gerade den Nadelbäumen durch die Trockenheit ziemlich zugesetzt. Da kommt der Aufschrei: "Ja, aber mein Mann will sie umschneiden! Wenn er das macht, lass ich mich scheiden!" Ui! Jetzt muss ich (wie so oft) zum Paartherapeuten werden.
Ich rate ihr, den Baum nun alle vier, fünf Tage intensiv zu wässern, eine Baumscheibe anzulegen, denn der umliegende Rasen saugt bei geringen Regenfällen alles Wasser weg, und dem Ehemann gebe ich den Auftrag, vorerst einmal alle vertrockneten Triebe zu entfernen. Im kommenden Jahr sollte dann im Herbst die Bilanz gezogen werden und die endgültige Entscheidung über das Schicksal der Korea-Tanne gefällt werden.
Damit konnte sich auch der Ehemann, der via Freisprecheinrichtung mithörte, abfinden.
Meine Frau, die das Telefonat mitverfolgte, meinte dann, wenn bei uns wieder einmal eine Gartendiskussion losbreche, dann rufe sie mich an – mit unterdrückter Telefonnummer und verstellter Stimme …