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Obsternte: Freudenfest für Wespen, Gefahrenquelle für Allergiker

23.September 2020

Wenn das Obst reif wird und von den Bäumen fällt, ist das eine willkommene Einladung für Wespen. Denn reife Früchte sind für diese Insekten äußerst schmackhafte Leckerbissen. Für Wespengift-Allergiker kann ein Aufenthalt in der Nähe von Obstbäumen im Spätsommer und Herbst deshalb besonders gefährlich sein. Bereits der Stich einer einzigen Wespe kann lebensbedrohliche Folgen haben. Experten raten Betroffenen daher dringend, die Notfallmedikamente bei sich zu tragen. Speziell mit einem Adrenalin-Pen sind Allergiker gut für den Notfall gerüstet, denn Adrenalin stabilisiert den Kreislauf und kann einen allergischen Schock verhindern.

Gegen Ende des Sommers erreicht die Wespenpopulation ihren Höhepunkt. Den Tieren kommt nach und nach die natürliche Nahrung wie Blütennektar und Insekten abhanden. Deshalb bedienen sie sich gerne auch an unseren Tischen. Ihren Energiebedarf decken sie vor allem mit Kohlenhydraten in Form von Zucker. Besonders reifes Obst ist eine beliebte Futterquelle für die Hautflügler. "Das Nahrungsangebot ist heuer aufgrund der hohen Obsterträge für Hornissen und andere Faltenwespen besonders gut. Daher ist davon auszugehen, dass im Herbst viele Wespen unterwegs sein werden", sagt Gernot Kunz vom Institut für Biologie an der Karl-Franzens-Universität Graz.

Obsternte: Freudenfest für Wespen, Gefahrenquelle für Allergiker
Adrenalin-Pen: Rettung für Allergiker

Symptome einer Allergie

Mehr als 200.000 Menschen in Österreich reagieren allergisch auf einen Wespenstich. Für gesunde Menschen ist der Stich zwar schmerzhaft, sonst aber harmlos, bei Allergikern kann er innerhalb weniger Minuten zur Lebensgefahr werden. "Charakteristische Warnzeichen einer gefährlichen, anaphylaktischen Reaktion, die bis zum Kreislauf-Schock führen kann, sind starker Juckreiz und Rötung am ganzen Körper, Nesselausschlag, Schwellungen im Gesicht und am Hals, Schwindelgefühl, Herzrasen, Übelkeit, Schluck- und Sprechbeschwerden, Husten und Atemnot", sagt Thomas Hawranek, Leiter der Allergie-Ambulanz der Uni-Klinik für Dermatologie und Allergologie in Salzburg.

In dieser Notfallsituation ist Adrenalin das einzige lebensrettende Medikament. Damit dieses im Ausnahmezustand einfach und in der richtigen Dosierung selbst verabreicht werden kann, gibt es den Autoinjektor für Kinder und Erwachsene.

Wichtig ist, dass man das Haltbarkeitsdatum kontrolliert, denn wenn es abgelaufen ist, nimmt die wirksame Adrenalinmenge langsam ab.

Zusätzlich zur Soforthilfe mit Adrenalin empfehlen Experten die Allergie-Impfung, die einen langfristigen Schutz bietet. "Dabei bekommt der Patient monatlich den Allergie-Auslöser über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren in den Oberarm injiziert. Mit Erreichen der sogenannten Erhaltungsdosis sind die Patienten mit hoher Sicherheit geschützt", sagt Allergie-Experte Hawranek. Die Erfolgsrate dieser Behandlungsform betrage bei der Wespengift-Allergie zwischen 95 und 100 Prozent, bei der Bienengift-Allergie liege sie etwas niedriger.

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18. April 2024