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Kleine Igel in Gefahr: Wie Sie helfen können

18. Oktober 2021, 00:04 Uhr
Kleine Igel in Gefahr: Winterquartier für unterernährte Tiere selbst bauen
Wiegt ein junger Igel kurz vor dem Winter nicht mehr als 500 Gramm, ist er in Lebensgefahr. Bild: dpa

Einen Igel aufzunehmen, sollte gut überlegt sein – es ist mit Zeit und Arbeit verbunden.

Wer beim Spazierengehen an einem sonnigen Herbsttag einen Igel antrifft, hat mit großer Wahrscheinlichkeit ein krankes Tier vor sich. "Wenn mitten am Tag ein Igel in der Wiese herumirrt, dann ist er schon fast verhungert und braucht dringend Hilfe", sagt die Igelexpertin Andrea Ascher aus Linz. Gesunde Tiere seien nur in der Dämmerung und in der Nacht unterwegs und würden das Sonnenlicht meiden.

Um herauszufinden, ob der Igel unterernährt, krank oder verletzt ist, bringt man ihn am besten gleich zum Tierarzt. Dieser befreit ihn von Parasiten und versorgt Wunden. Doch damit ist es laut Ascher nicht getan. Das schwache Tier braucht nach der Behandlung einen Unterschlupf, wo es sich erholen und wieder für die Natur fit werden kann. Wenn ein Igel-Junges vor Wintereinbruch weniger als ein halbes Kilogramm oder ein erwachsenes Tier weniger als 800 Gramm wiegt, dann sollte es gefüttert und mit einer Winterunterkunft versorgt werden.

Ein Igel, der aufgenommen wird, benötigt laut Expertin des Linzer Tierheims eine offene Kiste oder ein Gehege von mindestens 100 mal 200 Zentimetern. Den Boden legt man am besten mit Zeitungspapier aus, das täglich gewechselt wird. Außerdem braucht der Igel ein Schlafhäuschen (30 mal 30 Zentimeter), das mit Küchenrolle oder Stroh ausgestattet werden sollte.

Als Winterunterschlupf für den Igel eignen sich Gewächshäuser, Garagen oder Schuppen. Gefüttert wird das Tier täglich bei Einbruch der Dunkelheit. Das Tierschutzgesetz schreibt eine artgerechte Ernährung vor. Besonders gern fressen sie Raupen, Kerbtiere, Käfer aller Art und Insekten. Gut vertragen sie auch hartgekochte Eier und gekochtes oder klein gehacktes Fleisch. Dafür eignet sich Rindfleisch, Rinderherz oder Geflügelfleisch. Auch gekochten Fisch fressen Igel gern. Um Mangelerscheinungen vorzubeugen, brauchen die stacheligen Freunde zusätzlich Vitamine und Kalk. Dafür gibt es Vitaminpräparate für Nager und Katzen im Zoofachhandel, die auch für Igel geeignet sind.

Wenn der Igel wieder gesund ist und genug Fettpolster angesammelt hat, sollte er seinen Winterschlaf halten. "Lässt man ihm keine Gelegenheit dazu, verfettet er unter Umständen oder holt den fehlenden Schlaf zur falschen Jahreszeit nach", sagt Ascher.

Quartier für gesunde Igel

Will man gesunden Igeln im Garten ein Winterquartier bauen, geht man folgendermaßen vor:

Im Oktober benötigt der Igel trockenes Laub oder Heu, das man zusammen mit Zweigen an ein bis zwei geschützten Stellen anhäuft. Zu empfehlen ist eine umgestülpte Kiste von ca. 30 x 30 cm, mit einem Schlupfloch (15 x 15 cm) versehen. Mit Ziegelsteinen kann man die Schlafstelle beschweren, die mit Heu ausgepolstert und dick mit Laub, Heu und Säcken abgedeckt wird. Im Frühjahr, wenn der Igel aus dem Winterschlaf erwacht, sollte man nicht vergessen, ihn mit Wasser und Futter zu versorgen.

Wissenswertes über Igel

Folgende Fakten sollten Igelfreunde laut Experten des Linzer Tierheims unbedingt wissen:

  • Igel sind geräuschempfindlich. Sie reagieren empfindlich auf Zischlaute, schrille Töne sowie auf das leider übliche Zungenschnalzen. Diese Geräusche ängstigen ihn so, dass er sich blitzartig zusammenrollt.
  • Die Tiere brauchen Bewegungsfreiheit, um keine Lähmungserscheinungen zu bekommen.
  • Hustet der Igel, ist auf jeden Fall ein Tierarzt oder eine Igelhilfsstation zu kontaktieren.
  • Im Frühjahr darf der stachelige Freund nicht in der Nähe von Straßen, nur bei Anbruch der Dämmerung und spätestens bis Mitte Mai ausgewildert werden.
  • Igel dürfen kein Salz, keine Gewürze, keinen Zucker, keine Milch, kein Brot und keinen Kuchen fressen.
  • Igel sollten einzeln untergebracht werden, nur im Frühjahr leben sie kurzfristig paarweise.
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5  Kommentare
5  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
il-capone (10.341 Kommentare)
am 19.10.2021 17:21

Blechwölfe ausrotten, dann gibts mehr Igel.

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xolarantum (2.762 Kommentare)
am 18.10.2021 17:38

schizophrene tierliebe,
der mensch sollte gar nicht/nirgends eingreifen..

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DLiner (1.050 Kommentare)
am 19.10.2021 11:33

Der Mensch hat längst eingegriffen und ist somit verantwortlich.

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susisorgenvoll (16.568 Kommentare)
am 18.10.2021 15:55

Ich habe heute einen ca. 25-30 dkg Igel im Garten gesehen und ihm das Futter unserer Katze gegeben. Ich dachte, der kleine Kerl platzt, so hat es ihm geschmeckt! Vielleicht war es auch eine "Igeline", aber ich habe keine Ahnung, wie man das feststellt *gg*

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Unterhose (2.055 Kommentare)
am 18.10.2021 18:17

Der männliche Igel hat einen Stachel mehr.

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