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Kleine, feine Wohlfühlwelt

Von Karin Haas   27.Mai 2021

Es ist einer jener Gärten, die in der Schrebergarten-Tradition seit mehr als 150 Jahren landauf, landab erfreuen. In diesem Falle ist es die kleine, feine Wohlfühlwelt des Pensionisten-Ehepaares Veronika und Günter Pfleger. Wegen der Hanglage terrassiert und mit einem Ausblick über Linz, über den sich so mancher Generaldirektor in seiner Villa freuen würde, liegt das grüne Paradies im Stadtteil Gründberg.

Es ist Teil des Kleingartenvereins "Erdsegen". Seit neun Jahren freuen sich die Pflegers über eine besonders schöne Parzelle. Inmitten von 310 Quadratmetern steht ein perfektes Gartenhaus mit ebensolchem Innenleben und obendrein unterkellert. Eine Regenwasser-Zisterne bewässert umweltfreundlich den üppig bewachsenen Garten.

Beeren ohne Bücken

Im "Gemüseabteil" drängen sich Knoblauch, Karotten, Petersilie, Zitronenmelisse, Paprika, liebevoll umbaute und vor Regen geschützte Tomaten und vieles mehr. Dahinter lockt die Beeren-Reihe, deren Früchte praktisch in den Mund wachsen. Man erntet, dank Terrassierung, ohne sich zu bücken. Spalieräpfel und Weintrauben erfreuen im Herbst. Auch Exotisches gibt’s, etwa einen üppig wuchernden Gojibeeren-Strauch. Hier fühlt sich jedes Pflänzchen wohl. Auch ein zufällig auf dem Kompost aufgegangener Pfirsichbaum, der auf ein Aussichtsplatzl umgepflanzt wurde.

Daneben thront das Sommervogelhaus, vom Hausherrn restauriert und bemalt. "Wenn es schön ist, sind wir immer da", sagt das Ehepaar Pfleger. Weit haben sie nicht. Sie wohnen im Uni-Viertel Dornach. Im Sommer erfrischt eine Solardusche. Im Schatten der Pergola und auf der Veranda sitzt es sich besonders gemütlich. Wobei sitzen relativ ist. Denn in einem Wohlfühlgarten, auch wenn er klein und fein ist, gibt es immer was zu tun.

"Eine Wasserstelle mit Springbrunnen wäre schön. Ich habe es gern, wenn es plätschert", sagt Veronika Pfleger, was ein Arbeitsauftrag für ihren mit Leidenschaft handwerkenden Mann ist. Wenn hier einer liegt und faul ist, ist es der bayerische Gebirgsschweißhund Blanka ihres Sohnes Michael. Denn einen "Wachhund" haben die Pflegers schon – als Skulptur.

Noch ein Wort zu Herrn Schreber mit einem kleinen Ausflug in die Geschichte. Denn die Tradition der scheinbar nach ihm benannten Kleingärten geht auf den Lehrer Heinrich Karl Gesell zurück. Der ließ 1868 in Leipzig ausgerechnet auf dem Schreberplatz, benannt nach dem Orthopäden Moritz Schreber, die ersten Kleingärten anlegen.

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