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Kein Muttertag ohne Flieder

Von Karl Ploberger   07.Mai 2021

Hätte jemand vor zehn Jahren von Hortensien geschrieben, wäre er wohl als Spießer bezeichnet worden. Heute sind sie die absoluten Kultpflanzen geworden – mit hunderten Sorten in den unterschiedlichsten Farben und Blütenformen. Besonders begehrt sind mittlerweile die Blüten, die mehrmals die Farbe ändern und unter anderem unter dem Sortennamen "Magical" angeboten werden. Von Rosa über Grün bis Braun, Blau und Grünbraun reichen die Farbvariationen. Als wichtigster Pflegetipp gilt: Hortensien (Hydrangea sp.) lieben saure (Rhododendron-)Erde, einen halbschattigen Standort und wenn möglich Regenwasser zum Gießen. Der Boden sollte niemals austrocknen. Im Winter und Frühling vor Frost schützen, denn die schönsten Arten blühen an den vorjährigen Trieben. Frieren diese zurück, gibt es keine Blüten.

Genauso kultig ist der Flieder: Einige hundert Sorten sind wiedergefunden oder neu gezüchtet worden, so dass ein Gärtnerleben nicht reicht, um all die Vielfalt zu entdecken.

So eng der Flieder mit unseren Gärten verbunden ist, erst seit Mitte des 16. Jahrhunderts gibt es ihn bei uns: Aus Konstantinopel kamen die ersten Pflanzen nach Wien, dann nach Frankreich und mit Beginn der intensiven Züchtung auch in die Parks und Gärten. Was alle Fliedersorten verbindet: Sie lieben einen humosen, nährstoffreichen Gartenboden, der gleichmäßig feucht ist. Staunässe mag der Flieder aber nicht. Lästig können die Wurzelausläufer sein. Daher werden von den neuen Züchtungen wurzelechte Pflanzen angeboten, die nicht so kräftig im Ausläufertreiben sind. Die duftigste Gemeinsamkeit aller Sorten: die Parfumwolke, die den Garten bei der Fliederblüte umhüllt.

Video: Biogärtner Karl Ploberger klärt auf, wie die Maiglöckchen am besten gedeihen.

Plobergers Gartentipp: Wie Maiglöckchen am besten gedeihen

"Bei uns stand am Muttertagstisch immer ein Maiglöckchenstrauß auf dem Tisch", erinnert sich Karl Ploberger in seinem Video. Und er klärt auf, wie die duftenden Blumen am besten gedeihen.

Maiglöckchen als Bodendecker

Ebenso beliebt ist das Maiglöckchen (Covallaria majalis). In vielen Auen und Wäldern kommt es vor und überzieht mit seinen Ausläufern große Flächen. Auch im Garten ist es ein geeigneter Bodendecker – unter einer Wildsträucherhecke zum Beispiel, denn es macht diesen Pflanzen überhaupt nichts aus, wenn man im Herbst den Boden mit Laub und etwas Kompost bedeckt. Im Gegenteil: Sie wachsen noch viel rascher und üppiger. Für Liebhaber und Sammler sei erwähnt, dass es etwa 20 bis 30 verschiedene Sorten gibt: mit rosaroten Blüten, mit gefüllten Blüten und mit zwei- oder mehrfärbigen Blättern, die auch ohne Blüten eine Zierde im Garten sind.

Kein Muttertag ohne Vergissmeinnicht: Europa, Asien, Australien, Neuseeland, ja sogar das tropische Afrika beheimaten einige der rund 80 Arten. Aurikeln, Maiglöckchen, Veilchen und Vergissmeinnicht sind die Lieblingsblumen der Romantik. Bis heute hat die Frühjahrsblume kaum an Popularität eingebüßt. Der ideale Platz ist der Halbschatten in lehmiger und feuchter Gartenerde. Die Pflanze muss gleichmäßig feucht gehalten werden, aber nicht nass. Dünger benötigt das Vergissmeinnicht keinen. Gekaufte oder selbstgezogene Pflanzen mit 15 Zentimeter Abstand einsetzen. Als "ewiges" Vergissmeinnicht könnte man das Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) bezeichnen. Im Gegensatz zu den anderen Pflanzen handelt es sich dabei nämlich um eine sehr robuste, langlebige Staude mit wochenlang andauernder, blauer Blüte. Dieses Stauden-Vergissmeinnicht liebt ebenfalls den Schatten. Je sonniger es ist, desto feuchter sollte der Boden sein. Die Blüte beginnt im April und endet oft erst Anfang Juli, ein leichter Duft macht den Reiz dieser bis zu 50 Zentimeter hohen Pflanze noch größer.

Gartenfragen im Mai

In meiner Hochbeet-Erde wimmelt es von Engerlingen. Muss ich mit einer Maikäferinvasion rechnen?

Nein, diese Engerlinge sind mit fast hundertprozentiger Sicherheit die Engerlinge des Rosenkäfers. Der legt seine Eier bevorzugt dort ab, wo viel Kompost ist. Aussortieren und den Amseln zum Füttern geben. Rosenkäferlarven fressen zwar vor allem abgestorbenes organisches Material, ist keines mehr da, auch Wurzeln.

Meine Efeutute bekommt braune Spitzen und später wird das ganze Blatt schwarz. Auch neue Blätter sind betroffen.

Hier ist eindeutig ein Gießfehler die Ursache. Ob Efeutute oder die kleinblättrigen Philodendren, sie benötigen immer eine kurze Phase der Trockenheit, ehe sie wieder gegossen werden. Erst dann gießen, wenn die Erde bis in zwei Zentimeter Tiefe abgetrocknet ist. Die Efeutute mag keine pralle Sonne!

In meiner perfekten Komposterde tummeln sich viele schwarzen Ameisen. Darf ich sie dennoch verwenden?

Ja klar. Zuerst würde ich die Erde aber mit Kieselgur einstäuben, dann verschwinden die Ameisen. Kleinere Mengen kann man auch in der Sonne trocknen, dann sind die Ameisen auch weg. Tauchen sie wieder auf, erneut mit dem ungiftigen Kieselgur stäuben.

Weiterlesen:

Plobergers Gartengeschichten: Dieser betörende Duft [OÖNplus]

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29. März 2024