Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

Jetzt gibt's wieder "Natur im Garten"

Von Karl Ploberger   05.Juni 2020

"Das Leben ist nicht schwarzweiß, das Leben ist bunt", sagt Biogärtner Karl Ploberger, wenn er nach 290 TV-Sendungen "Natur im Garten" an diesem Sonntag (7. Juni 2020) in die neue Staffel startet.

"Corona-bedingt erfolgt ein späterer Beginn, denn wir durften nicht drehen", erzählt der Biogärtner, freut sich aber nun über einen neuen, besseren Sendetermin: "Ab nun wird jeden Sonntag um 17.05 Uhr in ORF 2 dem Garteln gehuldigt", so Ploberger, den der durch die Pandemie extrem gestiegene Garten-Enthusiasmus freut. "Vor allem, weil es viele wirklich anders angehen, wie man auch bei Gärtnern und Gartencentern feststellt: bio und naturnah!

Biologisch gärtnern, Gemüse und Beeren ziehen stehen offenbar an oberster Stelle im heurigen Jahr", erzählt eine Wiener Gärtnerin, die Gemüsepflanzen für viele Gärtnereien in ganz Österreich produziert.

Passt zum Thema: Plobergers Gartengeschichten - macht so ein Filmdreh eigentlich Spaß? [OÖNplus]

Gift ist ein No-Go

Die nun durch die Krise neu eingestiegene Gärtnergeneration beginnt aber oft mit null Wissen, erzählt eine Gartencenter-Mitarbeiterin. Nur eines ist für alle ein absolutes No-Go: Gift und Chemie. Heimische Gehölze, alte Obstsorten, Blumenwiesen und Rosen mit offenen Blüten sind neben vielen anderen Elementen die Zutaten, um einen Garten zum Naturgarten zu machen. "In "Natur im Garten" werden genau diese Tipps gegeben – für Neueinsteiger genauso wie für ‚alte Hasen’", verspricht der Biogärtner und verweist auf die großen Erfolge in seinem Garten.

Dort hat alles vor 28 Jahren mit einem 2500 Quadratmeter großen Stück Wiese begonnen. "Heute ist dort ein kleiner Naturpark", schmunzelt Ploberger, denn neben einem Pflanzenparadies ist der Garten ein Schlaraffenland für Tiere. "Bei unserem Futterkasten sind dieses Frühjahr so viele unterschiedliche Vögel anzutreffen wie noch nie zuvor", ist Ploberger stolz. So findet man neben Sperling und Meise, Dompfaff, Goldammer, Grünling, Specht, Eichelhäher, Rotkehlchen, Rotschwanz, Kleiber und Stieglitz.

Alle Nistkästen sind bewohnt. "In einem nistet, ganz ungewöhnlich, ein Zaunkönig, der normalerweise bodennah seine Nester kunstvoll errichtet", hat der Biogärtner beobachtet. Neben der Freude an der Vielfalt genießt er diese Schädlingspolizei und so findet man in seinem Garten nur an ganz wenigen Stellen Blattläuse. In "Zusammenarbeit" mit Marienkäfern, deren Larven, Florfliegen und anderen Insekten entsteht so das ökologische Gleichgewicht.

Freilich gehört auch die richtige Pflege des Gartens dazu. Dass keine Pestizide oder Unkrautvernichter verwendet werden, ist klar, doch auch ein wenig "Nachlässigkeit" benötigt die Natur: "Kompost ist mir das Wichtigste, Laub und dicke Äste, die herunterfallen, bleiben in der Hecke als Totholz liegen, und der Gartenteich ist fast völlig der Natur überlassen", erläutert der Biogärtner die Ideen, die auch in der Sendung im Mittelpunkt stehen.

Und eines ist Ploberger noch ganz wichtig zu betonen: "Naturgärtnern ist keine Frage der Gartengröße. Selbst in kleinsten Stadtgärten stellt sich mit etwas Geduld und Gelassenheit eine Oase der Natur ein." Bestes Beispiel ist für den Experten ein Garten im Herzen von London, wo auf kleinster Fläche Ringelnatter, Blindschleiche und Molche daheim sind, "so wie bei mir im Garten!"

Fragen an Bio-Gärtner Karl Ploberger:

>> Was wird sich nach 290 Sendungen Natur im Garten ändern?
Wir zeigen noch mehr Vielfalt. Neben den österreichischen Gärten machen wir einen Blick über die Grenzen. Wir blicken den Gärtnern auf „Der Garten Tulln“ bei Projekten über die Schulter und schließlich freuen wir uns alle, dass die Kräuterhexe (so nennt sie sich wirklich selbst) Uschi Zezelitsch wieder zurück in der Sendung ist. Gleich beim ersten Mal mit köstlichen Erdbeerrezepten.

>> Nach so vielen Sendungen gibt es da immer noch etwas Neues?
Garten ist so wie Weihnachten, es kommt jedes Jahr wieder und es ist jedes Jahr wieder eine Überraschung und eine Freude, das Wachsen und Gedeihen zu erleben. Die sich ändernde Witterung, neue Erkenntnisse und natürlich auch neue Trends, wie das Gärtnern in der Stadt, geben noch Stoff für einige hundert Sendungen.

>> Macht das Gärtnern eigentlich noch Spaß, wenn man praktisch rund ums Jahr mit dem Thema konfrontiert ist?
Ja, sogar in diesem Jahr so viel, wie schon lange nicht. Bin ich sonst nur sporadisch und unter großem Zeitdruck im Garten (oft mit der Taschenlampe in der Nacht), weil Reisen, Vorträge oder Gartenmessen im Kalender stehen, so hatte ich dieses Jahr enorm viel Zeit. Ich habe es genossen, stundenlang die Beete am Boden knieend mit einer kleinen Schaufel zu lockern, Kompost zu verteilen und Unkraut zu zupfen. Wobei ich viele Brennnesseln und Giersch am Rand stehen ließ, weil ich eben die Vielfalt schätze.

copyright  2024
29. März 2024