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Herbst ist Heidezeit

Von Karl Ploberger   01.Oktober 2021

Blickt man in die Verkaufs-Gewächshäuser der Gärtnereien, dann ist zurzeit die Farbenpracht des Herbstes dominierend. Neben den traditionellen Chrysanthemen sind Heidepflanzen gefragt. Einige sind absolut winterhart, die meisten kommen aber aus Südafrika und überstehen den Frost nicht.

Video: OÖN-Biogärtner Karl Ploberger zeigt, wie groß die Vielfalt bei den Herbst- und Winterblühern ist.

Die Ähnlichkeiten in der Wuchsform sind zum Teil enorm, und doch unterscheidet sie viel: Calluna vulgaris, die Besenheide, ist typisch für Nordeuropa. In Nordamerika gilt sie als Neophyt und wurde von schottischen Einwanderern mitgebracht. In der Natur wachsen die Pflanzen zuerst ganz flach am Boden, werden von den Schafen (den Heidschnucken) kurzgehalten.

Beginnt dann doch die Phase des Verholzens, mögen die Tiere die Heidepflanzen nicht mehr, und diese werden bis zu einem Meter hoch. Dann beginnt aber schon das langsame Absterben. Dabei legen sich die langen Äste auf den Moorboden und die Triebspitzen schlagen neue Wurzeln.

Herbst ist Heidezeit

Im Garten und Balkonkisterl ist die Heide ein dankbarer Herbst- und Winterblüher. Wobei die saure, kalkfreie Erde eine Grundvoraussetzung für ein langes, gesundes Wachstum darstellt. Seit einigen Jahren gepflanzt wird vor allem die sogenannte Knospenheide. Eine Laune der Natur führte dazu, dass einige Pflanzentriebe Blüten aufwiesen, die sich nicht öffneten und damit weder von Bienen noch vom Wind bestäubt wurden. Züchter holten sich diese Exemplare, denn sie zeigen an den Knospen die typische Farbe, blühen aber viel länger, ja monatelang. Als "Gardengirls" sind sie berühmt geworden.

Mittlerweile gibt es hunderte Sorten, dazu viele, die ausschließlich grüne Knospen bilden und die unterschiedlichsten Farbschattierungen aufweisen, von hellem Gelb bis zu kräftigem Dunkelgrün. Damit die Pflanzen vital bleiben, werden sie im Frühjahr mit einer Heckenschere kräftig zurückgeschnitten (wenn man keine Heidschnucken im Garten hat …).

Herbst ist Heidezeit

In der Gattung der Heidekräuter nimmt Erica carnea, die Winterheide, bei uns einen dominierenden Platz ein. Denn sie ist winterhart und wächst auch auf Kalkböden. Sie unterscheidet sich von der Besenheide durch nadelförmige Blätter. Blütezeit ist von Jänner bis April.

Und um die Verwirrung rund um die Eriken noch größer zu machen: Die meisten Ericaceae sind in Südafrika daheim. In den Fynbos findet man hunderte Arten, manche mannshoch, andere winzig klein. Erica gracilis, die sogenannte Glockenheide, ist eine bei uns beliebte Herbstpflanze. Viele neue Züchtungen ("Beauty Queens") überraschen mit den unterschiedlichsten Rot-, Rosa- und Weißtönen. Sie sind allerdings nicht frostfest, behalten über den Winter aber Farbe und Wuchsform und werden gerne als Grabdekoration oder im Winter-Fensterkisterl verwendet.

Viel Farbe im Spätherbst

Für Pflanzenliebhaber sind so außergewöhnliche "Südafrikaner", wie die Feuerheide (Erica cerinthoides) interessant. Sie überwintern aber nur im kalten, aber frostfreien Gewächshaus. Überleben können die Pflanzen nur im Zusammenleben mit einem Wurzelpilz. Die aus dieser großen Erikenfamilie stammende Irische Glockenheide (Daboecia cantabrica) überrascht mit viel Farbe im Spätherbst. Sie verträgt nur ganz leichten Frost und muss an geschützten Plätzen überwintert werden.

Gartenfragen zum Herbst

Fast im gesamten Gemüsegarten sind bei mir grüne Käfer, die wie Wanzen aussehen. Einige Exemplare sind schwarz mit weißen Punkten. Was ist das, und was kann ich machen? Früchte, wie die Himbeeren, wo sie draufsaßen, sind ungenießbar.

Dieser Käfer ist tatsächlich eine Wanze, die Grüne Reiswanze. Sie taucht seit einigen Jahren bei uns auf und wird gerade in diesem Jahr in vielen Gärten beobachtet. Im Moment ist es für eine Bekämpfung zu spät. Nächstes Jahr am besten mit einem Neem-Präparat sprühen. Das verhindert die Häutung und damit die

Verwandlung von den schwarz-weißen zu den grünen Käfern.
Sie haben kürzlich im Fernsehen erzählt, dass man wurzelnackte Pflanzen setzen kann. Warum sind die Pflanzen in Töpfen nicht besser?

Sie sind genauso perfekt, aber deutlich teurer. Wer große Gärten bepflanzt, wird mit wurzelnackten Pflanzen, die in etwa vier Wochen verfügbar sind, die Kosten auf ein Zehntel reduzieren und bestes Anwachsen ohne viel Pflege bekommen.

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29. März 2024