Exotische Gartenpracht in Zeiten des Klimawandels
Lange Sommer, schneereiche Winter, wenig Wasser: Welche Pflanzen diese Bedingungen lieben, weiß Biogärtner Karl Ploberger.
Der Sommer 2018 schien "endlos" zu sein, Dezember und Februar waren viel zu warm – unterm Strich gehen wir Jahr für Jahr neuen Temperaturrekorden entgegen. Was können die Gartenbesitzer tun?
Am besten lernen sie von jenen Gegenden, die bereits jetzt mit dem extremen Wetter leben müssen und dennoch tolle Gärten besitzen. Karl Ploberger ist deshalb im April unterwegs, um die schönsten Gärten von Madrid zu entdecken. Blättert man in den Klimakarten von Spaniens Hauptstadt, weiß man, was Sache ist: durchschnittlich drei Regentage im Juli mit nur zehn Litern Wasser, Temperaturen von bis zu 40 Grad und mehr. Im Winter zwischen Oktober und März viel Niederschlag und Temperaturen um die zehn Grad. Europas höchstgelegene Hauptstadt hat ein typisch kontinental geprägtes Klima, und dementsprechend ist auch die Vegetation. Robust und trockenheitsresistent. Befragt man die Gartenbesitzer, dann ist es klar: Das Garteln beginnt früh, damit die Pflanzen gut einwurzeln, und geht nach dem heißen Sommer mit kräftigem Wachstum bis lange in den Herbst hinein. So wie die vergangenen Jahre auch bei uns.
Garteln wie die Spanier
Nur wer zu Beginn gut eingießt, so der Ratschlag der Madrilenen, wird Pflanzen haben, die tief wurzeln und damit die trockenen Hitzemonate überstehen. Man sollte auch nur anpflanzen, was mit solchen Witterungsverhältnissen leben kann. Das sind zum Beispiel Lavendel, Salbei, Rosmarin und alle Gehölze mit dicken, wachsartigen Blättern.
Gemulcht wird in solchen Gegenden fast ausschließlich mineralisch – mit dicken Kiesauflagen. Allerdings nicht so, wie es oft bei uns fälschlicherweise gemacht wird: Erde – Folie – Kies. Sondern tiefgründig eingearbeiteter Splitt, der für gute Drainage in Zeiten der starken Regenfälle sorgt.
In der spanischen Hauptstadt selbst legt man großen Wert auf Grün, um die sommerliche Hitze erträglich zu machen. So wurde mit "Madrid Rio" eine mehrere Kilometer lange Grünzone über einer Stadtautobahn angelegt. Freilich ist die Vielfalt besonders im Botanischen Garten von Madrid zu erleben: Schätze, wie eine mehrere hundert Jahre alte Kaukasus-Zelkowie, italienische Zypressen, Palmen, Sukkulenten. Dass auch unter diesen extremen Bedingungen Pflanzen wachsen, die als typische Gartenpflanzen gelten, zeigt der Rosengarten der Stadt. Tausende duftende Blüten sind hier zu sehen!
Infos zur Reise auf www.biogaertner.at und über die Hotline des Reisebüropartners sab-tours unter 0800/800635.