Ein Bauernhof, der nach Rosen duftet
Elfriede Lesterl aus Katsdorf ist g'standene Landwirtin – und leidenschaftliche Gärtnerin. Die Arbeit mit den Pflanzen hat ihr durch manche dunkle Stunde geholfen, erzählt sie.
Wer auf den Luger-Hof in Katsdorf einbiegt, wird als Erstes von einem steinernen Marterl begrüßt. "Das war ein Geschenk der Kinder zum 50er – aus Freude und Dank darüber, dass ich wieder ganz gesund geworden bin", sagt Elfriede Lesterl. Die heute 55-Jährige, die mit ihrem Mann Gottfried einen Milchviehbetrieb bewirtschaftet, hatte mit 49 einen Lungeninfarkt, von dem sie sich nur langsam erholte. "Ich hab’ sicher ein halbes Jahr an den körperlichen aber auch psychischen Folgen gelitten. Vor allem die Angst hat mich lang nicht losgelassen", erzählt die Landwirtin. Und auch, dass ihr der Garten durch die dunkle Zeit geholfen hätte. "Die Arbeit war für mich wie eine Rückkehr ins Leben, ich hab meine Freude wiedergefunden", sagt die Mutter von drei erwachsenen Töchtern.
Ein Schwimmteich als Herzstück
Der Garten selbst sei über die Jahrzehnte gewachsen, das Herzstück ist ein Naturschwimmteich mit Wasserfall und einer gemütlichen Hütte. "Da sind meine Eltern früher so gern drin gesessen, die haben das richtig genossen." Gebaut wurde alles mit eigenen Händen – wobei Elfriede Lesterl vor allem die Ideengeberin – und Ehemann Gottfried der Handwerker ist. "Er hat zum Beispiel all die Eisenständer gemacht für die vielen Rosenstauden, die Elfriede rund ums Haus gepflanzt hat.
Manche sind mehrere Meter hoch – und jede einzelne verströmt einen unglaublich guten Duft. Auch Pfingstrosen gibt es in ihrem Bauerngarten. "Die gehören zu meinen Lieblingsblumen, wir haben bestimmt 20 Sorten", sagt Lesterl.
Daneben gibt es auf dem Hof mit 34 Kühen, zwei Schweinen, vielen Hühnern, drei Katzen und einem Hund natürlich auch einen Gemüsegarten, wo alles wächst, "was uns schmeckt", sagt Elfriede Lesterl. "Ich bau nur das an, was wir gern essen, keine Experimente." Dazu gehören etwa Kartoffeln, Tomaten, Gurken, Porree, Salat natürlich und alle möglichen Kräuter. "Eine unserer absoluten Lieblingsspeisen ist übrigens ein Zucchini-Cordon-Bleu, bei dem statt Fleisch Zucchinischeiben verwendet werden. Das ist herrlich."
Erdbeeren für das Enkerl Hanna
Auch ein Hochzeitsbaum mit einem romantischen Bankerl findet sich auf dem Hof – und viele, viele Erdbeerstauden.
Die sind alle für Enkerl Hanna, die es liebt, mit der Oma in den Garten zu gehen. Genauso übrigens wie viele andere Kinder auch: Elfriede Lesterl bietet Schule am Bauernhof an. "Das ist ein dreistündiges Programm, bei dem die Buben und Dirndln miterleben können, was sich bei uns so alles tut. Sie dürfen die Tiere streicheln, aber auch beim Füttern mithelfen, die Eier bei den Hühnern abnehmen und eine gute Jause mit allem, was wir hier produzieren, gibt’s auch. So sehen die Kinder, wo das Essen herkommt und wie viel Arbeit dahintersteckt. Und wenn dann einer der kleinen Besucher beim Abschied so etwas sagt wie: ,Das war der schönste Tag in meinem Leben‘, da geht einem das Herz auf."