Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Die faszinierende Welt der Farne

Von Karl Ploberger, 15. Oktober 2021, 00:04 Uhr
Die faszinierende Welt der Farne
Zusammen mit den Gräsern haben die Farne im Herbst wieder ihren großen Auftritt. Bild: Ploberger, Colourbox

Weltweit gibt es 10.000 Arten von den "Dinosauriern unter den Pflanzen"

Sie suchen sich die schattigsten Plätze, erobern aber auch heiße Steinmauern und werden oft mächtige Pflanzen. In den Tropen genauso wie in unseren Breiten. Obwohl sie ohne Blüten sind, begeistern sie die Blumenfans immer mehr. Die Farne sind die Dinosaurier unter den Pflanzen. Riesige Baumfarne eroberten vor rund 400 Millionen Jahren die Erde. Nur wenige überlebten, dennoch findet man weltweit noch an die 10.000 Arten. Viele in den Urwäldern der Erde, aber auch in den kühleren Teilen der nördlichen Erdhalbkugel. Farne besitzen keine Blüten, sondern vermehren sich durch Sporen, die an der Blattunterseite sitzen. Oft bilden sie aber auch Ausläufer. Deshalb werden sie als unbändige Eroberer eingestuft. Das mag in einigen Fällen stimmen.

Die faszinierende Welt der Farne
der Eichenfarn Bild: Ploberger, Colourbox

400-Meter-Ausläufer

So kann der Adlerfarn (Pteridium aquilinum) mit seinen kriechenden Ausläufern ein wuchernder Methusalem werden. Untersuchungen bei einem besonders mächtigen Exemplar haben gezeigt, dass er im Umkreis von 400 Metern Ausläufer gebildet hat und vermutlich an jener Stelle schon an die 1000 Jahre gewachsen ist. Auch der Straußenfarn (Matteuccia struthiopteris) ist ein sehr wüchsiger Farn: für größere Anlagen perfekt, für kleinere Gärten ungeeignet. Doch es gibt wirklich für jede Gartensituation die passende (Farn-)Pflanze.

So viele verschiedene Arten

In einer waldartigen Situation ist der Elefantenrüsselfarn (Dryopteris atrata) geeignet. Sein Austrieb im Frühjahr gab ihm den Namen. Der langsame Ausbreitungsdrang des Tüpfelfarns (Polypodium vulgare) macht ihn zu einer besonders interessanten Bodendeckerpflanze. Sie wird etwa 30 Zentimeter hoch, verträgt Trockenheit und mag einen schattigen bis halbschattigen Standort. Unter Rosen hat sich als Bodendecker der Flache Filigranfarn "Herrenhausen" (Polystichum setiferum) bewährt.

Die faszinierende Welt der Farne
ein Wimpernfarn. Bild: Ploberger, Colourbox

Besonders attraktiv ist der Hirschzungenfarn (Phyllitis scolopendrium). An kalkhaltigen Standorten im tiefen, aber eher feuchten Schatten fühlt er sich wohl und zieht die Blicke auf sich, sind doch die glatten, glänzenden und namensgebenden zungenförmigen Blätter eine willkommene Abwechslung.

Generell gilt, dass diese Pflanzen einen sehr durchlässigen, humosen und eher sauren Boden lieben. Er sollte – je nach Art – niemals ganz austrocknen. Freilich sind bei Farnen an Mauern, zum Beispiel für die Steinfeder (Asplenium trichomanes), ganz andere Bodenverhältnisse die Voraussetzung für kräftiges Wachstum. Extrem hitzefest ist der Milzfarn (Cetreach officinarium) – ideal für das Bepflanzen von Trockensteinmauern. Eines haben aber fast alle Farne gemein: Sie sind oft spätfrostgefährdet. Daher die abgestorbenen Wedel im Frühjahr nicht gleich entfernen, sondern als Sonnenschutz auf den Stöcken liegen lassen. So erfolgt ein späterer Austrieb. Der größte Vorteil aber: Farne sind absolut schneckenfest.

Farne gibt es auch fürs Zimmer: Der tropische Frauenhaarfarn (Adiantum raddianum) kommt aus den Regenwäldern Mittelamerikas und ist ein wenig anspruchsvoll. Er liebt hohe Luftfeuchtigkeit, möglichst kalkfreies Wasser und als Substrat sandiges (aber ebenfalls kalkfreies) Substrat – ideal für Badezimmer mit Fenster. Besonders robust ist dagegen der Schwertfarn (Nephrolepis exaltata), der mehr Sonne verträgt.

Das ist jetzt noch im Garten zu tun

Die herrlichen Oktobertage lassen viele Vorbereitungen für das kommende Gartenjahr zu. Wir stehen schon wieder kurz vorm Spätherbst, denn die Laubfärbung hat allerorts kräftig begonnen.

  • Kompost kann jetzt im ganzen Garten verteilt werden: unter Beerensträuchern, auf Obstbaumscheiben und auf den Beeten, die mit Blumenzwiebeln bepflanzt wurden.
  • Im Gemüsegarten die Beete immer erst im Frühjahr mit dem frischen Humus versorgen. Rasenflächen können nach wie vor gedüngt werden. Aussäen ist noch möglich, aber allerhöchste Zeit, denn es wird wohl doch bald deutlich kälter.
  • Wurzelnackte Rosen werden ab Ende Oktober gesetzt, ebenso Kernobstbäume (also Apfel und Birne). Steinobst sollte man besser im Frühjahr pflanzen.
  • Robuste Kübelpflanzen bleiben nach wie vor im Freien: Oleander, Hanfpalme, Olive, Lorbeer – sie halten bis zu minus 3 bis 4 Grad aus.

Sprechstunde: Der Biogärtner am OÖN-Telefon

OÖN-Leserinnen und -Leser können sich bei der Telefonsprechstunde mit ihren herbstlichen Gartensorgen an Karl Ploberger wenden. Der Biogärtner ist am Dienstag, 19. Oktober, von 10 bis 11 Uhr am OÖNachrichten-Telefon unter der Nummer 0732 / 78 32 91 erreichbar.

 

mehr aus Garten

Was es mit dem Herzgarten in Arbing auf sich hat

Lernen von sizilianischen Gärtnern

Gemüse aus dem Blumentopf

AK-Test: Nur 5 von 56 getesteten Bio-Erden enthielten Torf

Autor
Karl Ploberger
Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen