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Der Natur auf der Spur – auch im neuen Jahr!

Von Karl Ploberger   27.Dezember 2019

Wenn in den nächsten Tagen die Sektkorken knallen, der Glücksklee auf dem Silvestertisch steht und vielleicht schon die ersten Frühlingsblumen die letzten Stunden des alten Jahres erhellen, dann ist es auch Zeit, an die Natur und den Garten im kommenden Jahr zu denken. Natur- und Umweltorganisationen wie der Naturschutzbund, BirdLife oder Experten des Naturhistorischen Museums Wien, holen deshalb Jahr für Jahr einige besonders gefährdete Arten aufs Podium, um sie einem breiten Publikum näher zu bringen. Hier einige der Tiere und Pflanzen, um die wir uns im kommenden Jahr besonders kümmern sollten.

Wildtier des Jahres: Maulwurf

Von den Gärtnern wird er oft gehasst, wühlt er sich doch durch die perfekten Rasenflächen und hinterlässt die typischen Maulwurfhügel. Vor den Vorhang gehoben wird er, weil man damit Verständnis schaffen will, zeigt er doch einen gesunden Boden an. Und vernichtet auch so manche problematischen Engerlinge.

Der Natur auf der Spur – auch im neuen Jahr!
Turteltaube

Vogel des Jahres: Turteltaube

Als Symbol für Glück, Liebe und Frieden geht es dem Vogel zunehmend an den Kragen. Seit den 80er Jahren sind die Bestände um fast 90 Prozent zurückgegangen. Verlangt wird ein Jagdverbot.

Der Natur auf der Spur – auch im neuen Jahr!
Zauneidechse

Reptil des Jahres: Zauneidechse

In der Natur an Waldrändern, in den besiedelten Gebieten in naturnahen Gärten, an Straßen, Bahnstrecken und Zäunen (daher der Name) zu finden. Die Lebensräume werden immer weniger und sie steht deshalb teilweise auf der roten Liste der gefährdeten Arten.

Schmetterling des Jahres: Grüner Zipfelfalter

Einmal mehr zeigt sich die Vielfalt der Natur. Der Grüne Zipfelfalter gehört zu den Bläulingen, wird auch Brombeer-Zipfelfalter genannt und liebt, wie viele andere Tiere, eine strukturreiche Landschaft Problem für ihn ist die zu intensive Nutzung oder das Zuwachsen von Flächen.

Libelle des Jahres: Speer Azurjungfer

Diese Libelle ist ein Opfer des Klimawandels, denn viele Gewässer trocknen aus oder Moore werden zugeschüttet oder sind durch zu hohe Nährstoffeinträge als Brutgebiete für die Azurjungfrau ungeeignet. Ziel ist es, die Lebensräume zu erhalten beziehungsweise wieder zu schaffen.

Wildbiene des Jahres: Auen-Schenkelbiene

Generell geht es den Bienen und vor allem den Wildbienen an den Kragen. Die Auen-Schenkelbiene wird dabei nicht verschont. Sie gehört zu den ganz außergewöhnlichen Insekten: Statt mit Pollen und Nektar versorgt sie die Brut mit einem Ölkuchen (aus Pflanzenöl und Nektar). Vor allem das Pfennigkraut zählt zu den Futterpflanzen.

Der Natur auf der Spur – auch im neuen Jahr!
Die Robinie: Baum des Jahres

Baum des Jahres: Robinie

Es mag kurios erscheinen, dass ein Baum, der auch als invasiv gilt, vor den Vorhang gehoben wird. Doch das Pioniergehölz zeichnet sich durch Robustheit aus: Salz, Luftverschmutzung und ungünstige Böden sind für sie kein Problem. Imker schätzen die nektarreichen Blüten.

Blume des Jahres: Fieberklee

Bei den Pflanzen des Jahres ist dieses Gewächs extrem anpassungsfähig und lebt in Mooren, Sümpfen und Feuchtwiesen. Perfekt angepasst fault sie durch den hohen Gehalt an Gerbsäure nicht. Die Trockenheit macht dieser Pflanze zu schaffen, ebenso natürlich die Vernichtung von Naturstandorten.

Orchidee des Jahres: Breitblättriges Knabenkraut

Auch diese Pflanze könnte ein Opfer der Klimaänderung werden, denn das Knabenkraut liebt feuchte, kühle Plätze. Nur im Zusammenwirken mit Mykorrhizapilzen kann die Pflanze keimen und wachsen. Vor allem die Trockenheit im Frühjahr macht ihr zu schaffen.

Der Natur auf der Spur – auch im neuen Jahr!
Wegwarte: Heilpflanze des Jahres

Heilpflanze des Jahres: Wegwarte Die herrlich blau blühende Pflanze (am Wegrand) hat anerkannte Wirkung bei Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden. Geröstet ist die Wurzel ein koffeinfreier Kaffee-Ersatz und durch Züchtungen sind dem Salatfreund die Kulturformen Chicoree und Radicchio bekannt. Auch im Garten interessant, weil die Blüte sich nur am Morgen öffnet.

Arzneipflanze des Jahres: Echte Lavendel

Wohl eher denkt man an die herrliche Zierde und weniger an die heilende Wirkung dieses Kraut des Südens. Lavandula angustifolia (und nur der) wirkt beruhigend, entspannend, entzündungshemmend und desinfizierend. Massage- und Duftöle haben positive Wirkung auf Psyche und Organismus.

Giftpflanze des Jahres: Tollkirsche Das Nachtschattengewächs gilt als extrem giftig. Nach den dunkelvioletten Blüten erscheinen die schwarz glänzenden Früchte. Sie schmecken nicht bitter und sind daher noch gefährlicher. Erste Anzeichen sind weit geweitete Pupillen, eine umgehende Behandlung durch Arzt bezeihungsweise Krankenhaus ist notwendig.

Staude des Jahres: Rutenhirse

Endlich eine Pflanze, die mit dem Klimawandel ganz gut leben kann. Das Gras benötigt, einmal gepflanzt und eingewässert, kaum noch Pflege. Trockene bis mäßig feuchte Böden sind ideal. Attraktiv ist die Staude auch im Winter, wenn sie sich mit Raureif schmückt.

pflanze der woche

Pflanze der Woche: Kein Silvester ohne Glücksklee

Er gehört zum Jahreswechsel wie die Pummerin und der Sekt: der Klee. Die Pflanze, die uns jetzt das Glück bringen soll, ist ein sogenannter Sauerklee. Er heißt botanisch Oxalis tetraphylla (früher O. deppei – nach seinem Entdecker Ferdinand Deppe) und kommt ursprünglich in Mexiko vor. Allerdings hat er sich mittlerweile weltweit ausgebreitet.
Dieser Klee ist eine Zwiebelpflanze, die nicht frostfest ist und am liebsten mit viel Licht und ganz kühlen Temperaturen wächst. So hat der Silvester-Klee im Topf meist nur eine kurze Lebensdauer. Stellt man ihn aber an einen passenden Standort, dann treibt er viele Blätter aus und beginnt im Frühjahr zu blühen. Besonders ist der rote Dreiecksklee, der seit einigen Jahren gerne im Sommer als Beet- und Balkonpflanze verwendet wird. Aber auch Sorten mit behaarten (O. purpurea) und dick fleischigen Blättern (O. bowiei) sind immer wieder in den Gärtnereien zu finden.

plobergers gartengeschichten
Tolle Tomatenernte heuer!

Plobergers Gartengeschichten: Eigentlich war es ein gutes Jahr

Eine Tradition bei mir haben in den letzten Tagen eines Jahres die persönlichen Anrufe bei Freunden und Bekannten. Früher habe ich noch Weihnachtskarten geschrieben. Mails, Whatsapps oder andere digitale Grußbotschaften nutze ich nicht, obwohl ich sonst ein ziemlich digitaler Zeitgenosse bin.

Die wenigen Minuten, die ich mir für diese Telefongespräche Zeit nehme, erlauben auch ein wenig Bilanz zu ziehen – aus unterschiedlichen Gesichtspunkten. So kann man nach den knapp 100 Gesprächen eines sagen: 2019 war „eigentlich ein gutes Jahr“! So sehr uns auch heuer wieder der Klimawandel mit Hitze und Trockenheit beschäftigt hat, Wachstum, Blüte und Ernte waren insgesamt sehr gut. Die Belastung durch Schädlinge und Krankheiten hielt sich in Grenzen (wenn man vom fast „ausgestorbenen“ Buchs einmal absieht).

Eines wird uns allen wahrscheinlich in Erinnerung bleiben: die unfassbar herrliche Rosenblüte. So üppig war die Lieblingspflanze vieler schon lange nicht. Daran erinnerten sich in diesen Tagen fast alle. Genauso an die üppige, wenn auch deutlich später startende Paradeiser-Ernte.

Und: an den herrlichen Herbst, der es erlaubte, viele Arbeiten zu erledigen, die sonst oft unter großem Zeitdruck im Frühjahr anfallen. Daher freuen wir uns schon jetzt auf das Gartenjahr 2020, und viele werden mir recht geben.
Der Klimawandel ist das eine, aber die offenbar immer rascher vergehende Zeit ist die für uns alle wohl fühlbarste Veränderung. Stimmt’s? Bald werde ich wieder telefonieren...

Ein glückliches und blühendes neues Jahr! Ich freue mich, wenn ich Sie wieder begleiten darf!

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25. April 2024