Das Coronavirus macht Lust aufs Garteln
Krisen verändern das Leben und unsere Gewohnheiten.
Oft habe ich asiatische Touristen in England belächelt, wenn sie mit ihren Mund-Nasen-Masken durch die Gartenshows pilgerten.
Und heute tragen auch wir Schutzmasken. Krisen verändern das Leben und unsere Gewohnheiten. Krisen machen auch manches möglich, was vorher kaum vorstellbar war. Online einkaufen zum Beispiel – und zwar nicht irgendwo, sondern beim Geschäft ums Eck. Schwere Erdsäcke nicht selbst schleppen, sondern vor die Haustür gestellt bekommen. Es gibt immer auch Vorteile, wenn scheinbar unvorstellbare Veränderungen über einen hereinbrechen. So zum Beispiel der Trend zum Gemüsegarteln. Der war zwar schon in den vergangenen Jahren ein großes Thema, aber mit der Viruskrise bekam das Interesse einen enormen Schub.
Viele Gärtner, die ihr Frühjahrsgeschäft schon auf dem Komposthaufen sahen, bemerkten plötzlich: "Wir kommen mit dem Säen gar nicht nach, so viele Gemüsepflanzen werden verlangt."
Es geht bei den Hobbygärtnern freilich nicht nur um die Selbstversorgung, sondern auch um eine sinnvolle Freizeitgestaltung. Wer viel Zeit daheim verbringt, kann eben auf dem Balkon oder im Garten dem Garteln frönen.
Und so hinterlässt dieses wahrlich außergewöhnliche Frühjahr eine ziemlich grüne Spur im Land, die hoffentlich in absehbarer Zeit eine vitaminreiche, knackige Ernte ermöglichen wird.
Es ist jedenfalls sinnvoller, Samen und Pflänzchen zu kaufen, als Klopapier zu bunkern.