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Warum das Glück ein U ist

Von Sonderthemen-Redaktion   13. Juli 2020

Unser Wohlbefinden wandelt sich: von den Glücksmomenten der Jugend bis hin zur stilleren Zufriedenheit im Alter.

Was macht ein glückliches Leben aus und welche Rolle spielt unser Alter dabei? Diesen Fragen ging der Wissenschaftler Tobias Esch nach. Seine Erkenntnis: Es gibt eine U-Kurve des Glücks.

Der Auslöser für seine Forschung liegt gut 30 Jahre zurück. Da war Esch Zivildienstleistender auf einer Krebsstation in Bremen und stellte mit Erstaunen fest, dass zwei Menschen häufig völlig unterschiedlich mit der gleichen Diagnose umgehen: Der eine scheint sein Schicksal mit Zuversicht zu meistern, während der andere schier verzweifelt. Ihn interessierte, woher diese Unterschiede kamen, und so widmete er sich der „Erforschung des Glücks“.

Heute gilt Esch als Pionier einer ganzheitlichen Allgemeinmedizin und hat sich als Experte für die Neurobiologie des Glücks längst einen Namen gemacht. „Glücksforscher“ wird er auch genannt, wobei er selbst sich mit diesem Begriff etwas schwer tut. Denn es gehe ihm nicht darum, die Menschen aufzufordern, die Welt durch eine rosarote Brille zu betrachten, so der Wissenschaftler. Das sei angesichts von Leid und Krankheit auch unangemessen. „Aber wir haben alle das Potenzial zum Glücklichsein“, so Esch.

Ein Buch über Humor und inneren Frieden

Kurvenreich

Tobias Esch hat herausgefunden, dass die Zufriedenheit im Laufe des Lebens meist eine U-Kurve macht. Mit einer guten Portion Eroberungsdrang geht man als Jugendlicher in die Welt. Es braucht den Kick und das Erobern. Er nennt das Typ-A-Glück. In der Mitte des Lebens kommt dann meist viel Stress, weil man verteidigen will, was man erreicht hat. Das ist Typ B, der mit anderen Botenstoffen im Hirn einhergeht. Nach dieser „Talfahrt“ werden die Stresshormone umgebaut und es kehrt im besten Fall die Gelassenheit ein: Typ C. Nach der stressigen Phase in der Mitte des Lebens wächst also die Zufriedenheit etwa ab dem Alter von 60 Jahren wieder. Für diese Glückskurve gibt es natürlich keine Garantie. Die Grundübung unseres Lebensweges sei es wohl, so Esch, vom Aufbruch über das Aufbauen und Bewahren auch den Weg in das Loslassen und das Sich-mit-den-Dingen-Arrangieren zu finden.

Messbar oder vermessen?

Das Glück vermessen zu wollen, klingt irgendwie genau so: ziemlich vermessen. Schließlich handelt es sich um ein äußerst unstetes Gefühl. Doch: Die U-Kurve der Lebenszufriedenheit gilt mittlerweile von vielen Forschern als bestätigt.  Und ist es nicht tatsächlich ein schöner Gedanke, dass Glück durch Erfahrung, Weisheit und Reife wächst? Darüber hat Tobias Esch gemeinsam mit dem Arzt und Autor Eckart von Hirschhausen ein Buch geschrieben: „Die bessere Hälfte“, erschienen beim Rowohlt Verlag. Es ist ein Buch mit Gleitsicht, Weitsicht und Augenzwinkern. Über das Loslassen und Zulassen, über Humor und inneren Frieden.  Dabei wird die Zeit, wenn wir alt sind, keineswegs in rosarote Nebel gehüllt. Natürlich gibt es Einsamkeit und Armut, Unfälle und unheilbare Krankheiten. Aber all das muss nicht das Ende sein. Wer das Buch liest, erfährt viel Ermutigendes. Und das können wir in Zeiten wie diesen doch wirklich gut gebrauchen.

"Wir brauchen den Glauben daran, dass prinzipiell zu jeder Zeit, in der Unruhe, im Wachsen, im Werden, im Welterobern, auch Momente des inneren Friedens gelingen können.“ Tobias Esch, Autor und Forscher

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