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Zuckerfalle am Frühstückstisch: 283 Cerealien getestet

Von nachrichten.at/apa   04.Oktober 2021

"Viele Müslis, Schokoflakes & Co sind enorme Zuckerfallen", warnen die Experten und raten zu bewusster Auswahl. Früchtemüslis und Porridges schnitten am besten ab, Knuspermüslis am schlechtesten. In Anlehnung an die Weltgesundheitsorganisation WHO und die D-A-CH-Referenzwerte für die tägliche Zufuhr von Energie und Nährstoffen der Fachgesellschaften Deutschlands, Österreichs und der Schweiz legten die Fachleute drei Kriterien fest: maximal 20 Gramm Zucker pro 100 Gramm Produkt (inklusive natürlich enthaltenem Zucker), maximal 20 Gramm Fett pro 100 Gramm und keine Süßstoffe bzw. Zuckeraustauschstoffe. Diese Vorgaben habe nur rund jedes zweite Produkt (53,7 Prozent) erreicht.

Immerhin erfüllten gut drei von vier Früchtemüslis und Porridges die Kriterien, von den verschiedenen übrigen Cerealien aber nur knapp die Hälfte. Am schlechtesten fielen die Ergebnisse für Knuspermüslis aus: Nur jedes dritte Produkt (37,5 Prozent) blieb innerhalb der Kriterien.

"Knuspermüslis waren auch die einzige Produktgruppe, in der Süßstoffe bzw. Zuckeraustauschstoffe zu finden waren, wobei der Anteil mit 6,7 Prozent relativ gering ist. Gleichzeitig hatten hier aber auch die meisten Produkte (17 Prozent) einen Fettgehalt von über 20 Gramm pro 100 Gramm", berichtete der Ernährungswissenschafter Manuel Schätzer, der die Studie geleitet hat.

Beim Zuckergehalt allein lagen 109 der 283 Produkte (38,5 Prozent) über der 20-Gramm-Grenze. Aber nur jedes vierte Früchtemüsli sei zu süß und nicht einmal jeder fünfte Porridge. "Die Spannweite des Zuckergehaltes reichte von 1,7 Gramm bis 45 Gramm pro 100 Gramm Produkt. Wobei sich in den süßesten zehn Prozent aller Produkte durchschnittlich 30,2 Gramm Zucker pro 100 Gramm versteckten," so Schätzer.

"Da unser Gehirn auf die laufende Zufuhr von Energie und Nährstoffen angewiesen ist, liegt der Einfluss der ersten Mahlzeit auf die kognitive Leistungsfähigkeit auf der Hand", sagte Friedrich Hoppichler, SPICAN-Vorstand und Ärztlicher Direktor des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Salzburg. Es sei deswegen "erschreckend", dass jeder dritte Schüler bzw. Schülerin im Alter zwischen elf und 17 Jahren "zuhause kein Frühstück isst".

Aber: Nur ein gutes Frühstück zählt. Eine Mahlzeit aus Vollkorn- und Milchprodukten sowie Obst oder Gemüse sei ideal, dazu ein Getränk. Müslis und ungesüßte Flakes seien eine wertvolle Alternative zu Brot und Gebäck. Der Zucker- bzw. Fettanteil vieler Knuspermüslis oder Schokoflakes hingegen "erinnert eher an Süßigkeiten", mahnte Hoppichler. Wie schon bei Getränken und Milchprodukten verfolgt SIPCAN (Special Institute for Preventive Cardiology And Nutrition) das langfristige Ziel, die Süße schrittweise zu senken.

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