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"Zucker macht so abhängig wie Kokain"

03. April 2019, 00:04 Uhr
"Zucker macht so abhängig wie Kokain"
Bild: colourbox

"Die Allianz gegen zu viel Zucker" wurde am Dienstag von Ärztekammer, Lebensmittelproduzenten und Spar gegründet. Ziel: Gesündere Österreicher.

Die Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind erschreckend: Statt maximal 18 Kilogramm Zucker pro Kopf und Jahr essen die Österreich durchschnittlich 33 Kilogramm. "In den letzten fünf Minuten der Menschheitsgeschichte haben wir offensichtlich verlernt, uns bewusst und gesund zu ernähren", sagte Prof. Markus Metka, Gynäkologe und Präsident der österreichischen Anti-Aging-Gesellschaft.

Die Folgen dieser Entwicklung sind fatal: 41 Prozent der Österreicher sind mittlerweile übergewichtig oder fettleibig, jedes dritte Schulkind bringt zu viel Gewicht auf die Waage. Diabetes, Bluthochdruck und die Entwicklung einer Fettleber seien Erkrankungen, die in einer zu dicken Gesellschaft von Jahr zu Jahr steigen. Schuld dran sei eindeutig die Überzuckerung unserer Lebensmittel. "Fettsucht müsste eigentlich Zuckersucht heißen", sagte Metka, der zu viel Zucker als Droge bezeichnete: "In dieser Überdosierung macht er so abhängig wie Kokain."

Video: Allianz gegen zu viel Zucker:

Kinder als "Zuckeropfer"

Es sei allerhöchste Zeit zu handeln, meinte auch Prof. Friedrich Hoppichler, Präsident der Österreichischen Adipositas Gesellschaft. "Setzen wir heute keine Akzente, droht unseren Kindern eine Zukunft mit vielerlei schweren Erkrankungen", sagte Hoppichler, der auch Vorstand des vorsorgemedizinischen Instituts SIPCAN ist. "Jeder Mensch sollte eine ehrliche Chance bekommen, sich an weniger Süße gewöhnen zu können. Im Speziellen aber müssen wir auf unsere Kinder achten – denn in diesem Alter manifestieren sich Ernährungsmuster." Die "Allianzpartner gegen zu viel Zucker" sparen auch nicht mit Kritik an der Politik, die es versäumt hätte, der "Überzuckerung" entgegenzusteuern.

Der Aktionsplan von Medizinern, Handel und Industrie sieht beispielsweise auch vor, neue Qualitätskriterien für Schulbuffets und Getränkeautomaten zu entwickeln, zuckerreduzierte Lebensmittel zu forcieren und die Konsumenten für dieses Thema zu sensibilisieren. "Denn eines muss uns klar sein: Zuckerreduktion passiert nicht von selbst", resümierte Spar-Vorstandsvorsitzender Gerhard Drexel. Schon Anfang 2017 hat Spar damit begonnen, Zucker Gramm für Gramm aus den Eigenmarken zu entfernen. "Das heißt, wir reduzieren Zucker, anstatt ihn gegen Zuckerersatzstoffe auszutauschen. Dadurch soll sich der Kunde langsam an den Geschmack von weniger Süßem gewöhnen." Mittlerweile würden bereits 248 Produkte weniger Zucker enthalten. So sei es gelungen, den Zucker im Ketchup um ein Drittel zu reduzieren, der Estragon-Senf enthalte sogar um 36 Prozent weniger. "Die Produkte schmecken nach wie vor gut. Weniger Zucker darf nicht weniger Genuss heißen", sagte Drexel.

"Kunden muss man entwöhnen"

Auch bei Österreichs größtem Fruchtsafthersteller Rauch arbeitet man seit vielen Jahren an der Reduktion des Zuckergehaltes. "Der Eistee der 90er-Jahre war viel, viel süßer als jener, den Sie heute zu trinken bekommen. Wir müssen die Kunden richtiggehend entwöhnen", sagte Rauch-Geschäftsführer Wolfgang Schwald. Josef Braunshofer, Generaldirektor von Berglandmilch, kennt sich mit dieser "Entwöhnung" bereits sehr gut aus.

Sowohl das Erdbeerjoghurt als auch das Molkegetränk Latella seien bereits viel weniger süß als noch vor einigen Jahren. (bar)

Dick trotz Süßstoff

Der Trend zur Reduktion von Zucker ist in der internationalen Markenindustrie noch nicht angekommen. Marken wie Cola und Fanta süßen nach wie vor mit „Zuckerersatzprodukten“, die keine Kalorien enthalten.

Neuesten Studien zufolge lässt sich mit diesen Süßstoffen aber nur wenig bis gar nicht abnehmen. „Denn obwohl wir diese kalorienfreien Süßstoffe jeden Tag verwenden, haben Fettleibigkeit und Diabetes drastisch zugenommen“, beschreibt Wissenschafter Brian Hoffmann die Situation in den USA.

Ein Team von amerikanischen Forschern hat kürzlich neue Indizien gefunden, die darauf hindeuten, dass kalorienfreie Süßstoffe sogar schädlich sein können. Bei Tierversuchen fand es heraus, dass sich nach dem Genuss dieser Süßstoffe der Stoffwechsel ungünstig verändere.

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27  Kommentare
27  Kommentare
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sol3 (13.727 Kommentare)
am 03.04.2019 18:32

Man treibe die nächste Sau durch das Dorf.

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observer (22.197 Kommentare)
am 03.04.2019 17:44

Erst war es das Fett, dann das Cholseterin, dann die Kohlenhydrate, jetzt der Zucker - ist übrigens auch ein Kohlehydrat. Und er Honig gehört auch zu den Zuckerarten, da wird immer getrommelt, dass er so gesun sei, was eh nicht stimmt. Immer macht es die Menge, ob etwas schädlich ist. Und das liegt in der Eigenverantwortung der Menschen, was und wie viel sie von etwas essen oder nicht. Obst enthält übrigens auch Zucker, Fruchtzucker eben. Und nach neuesten Untersuchungen ist der besonders schäddlich, wenn man auf die Idee kommt, Haushaltszucker durch ihn zu ersetzen. Was man mit Fug und Recht erwarten kann, das ist eine klar leserliche Deklaration der Inhaltsstoffe, die auf vielen Produkten auch angegeben sind. Allerdings oft klein geschrieben und so, dass man eine Rechenmaschine braucht um auszurechnen, wie viel Zucker in einer Einheit denn drinnen sind, Da kann man auch gleich den Nährwert ausrechnen.

Salz ist übrigens im Übermass auch schädlich, kann sogar tödlich wirken

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Milka (2.615 Kommentare)
am 03.04.2019 22:42

Würde man jeden Haushaltszucker den man zu sich nimmt, mit Honig ersetzen, hätten wir diese Probleme nicht. Honig wird im Körper anders verstoffwechselt, als Zucker, auch wenn es chemisch gesehen auch Zucker ist, er lässt den Blutzuckerspiegel nicht so hoch ansteigen, kann sogar Karies hemmen, das ist bereits erforscht, also Zucker ist eben nicht generell schädlich, es kommt auf die Art drauf an. Zucker in seiner natürlichen Form - Obst, Gemüse, Honig - macht uns nicht krank,logisch aber heute ist ja alles extrem.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 03.04.2019 14:22

von mitreden (22496) · 03.04.2019 08:35 Uhr
Dick kann man ohne Zucker genau so werden.

ja richtig ,aber wie schaut es mit KRANKHEITEN aus die daraus resultieren ?

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Milka (2.615 Kommentare)
am 03.04.2019 12:46

I glaub i spinn, die Allianz gegen Zucker, darunter Lebensmittelmärkte wie Spar, die erst unsere Kinder "angefixt" haben und jetzt wollen sie sie mit der moralischen Keule wieder entwöhnen. Da wird der "Dealer" zum Saubermann und alle finden die "Idee" großartig.
Jaja, die Konzerne und Verkäufer dieses Schrotts sind ja so sozial, haben nur das Beste für ihre Kunden im Sinn.

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betterthantherest (33.933 Kommentare)
am 03.04.2019 12:51

Natürlich haben die Konzerne nur das Beste ihrer Kunden im Sinn:

Deren GELD.

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Milka (2.615 Kommentare)
am 03.04.2019 12:56

Jo eh

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2good4U (17.526 Kommentare)
am 03.04.2019 12:41

Jetzt kommen doch eh 200 Mio Euro durch die Digitalsteuer rein. Die könnte man gleich zur steuerlichen Entlastung gesunder Lebensmittel verwenden.

Zucker ist einfach billig und verleiht (ähnlich wie Salz) auch faden Lebensmittel relativ einfach Geschmack.

Ich habe in einer Doku erfahren dass alleine in Deutschland, nur für Süßigkeiten jedes Jahr 800 Mio Euro für Werbung ausgegeben wird. Das ist doch Wahnsinn.

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Karlchristian (4.584 Kommentare)
am 03.04.2019 09:00

Nur der Staat will bei diese Droge nicht eingreifen, die so viel Leid und Krankheit verursacht.
Mit Steuern könnte er steuern

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 03.04.2019 08:33

Der neue Feind Zucker - ist der Feinstaub schon zu ausgelutscht?

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Monal (491 Kommentare)
am 03.04.2019 07:52

Achtung auch vor zu viel Fruchtzucker!

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beisszange (224 Kommentare)
am 03.04.2019 13:28

Ja, jetzt "darf" man auch kein Obst mehr essen, da Fruchtzucker.
Von gedämpftem Gemüse allein kann (und will) man aber nicht leben.

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Monal (491 Kommentare)
am 03.04.2019 07:37

"Fettsucht müsste eigentlich Zuckersucht heißen" … genau!
Ja das "süße Gift" - ein Milliardengeschäft!
Der Körper braucht Kohlenhydrate (im ausgewogenen Verhältnis) - es kommt aber immer drauf an, WAS hineinkommt. Eine übermäßige Aufnahme an Kohlenhydraten führt zu Fettansammlungen. Das merkt man dann, wenn es links, rechts, seitlich, vorne, hinten, schon runterhängt grinsen.
Als Inspiration und da ist schon viel gewonnen:
Selber kochen (da weiß jeder was drin ist) und weg mit allen Fertiggerichten, .., usw.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 03.04.2019 08:35

Dick kann man ohne Zucker genau so werden.

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spoe_unlocked (638 Kommentare)
am 03.04.2019 08:50

Aber mit zusätzlichem Zucker wird man so gut wie sicher fett.
Wenn man nicht Holzfäller in Kanada ist.

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Monal (491 Kommentare)
am 03.04.2019 11:34

@ von spoe_unlocked (411) , ja in etwa grinsen

Zauberwort: Sport (auch gehen …) im Alltag einbauen, Bewegung, bewusste Ernährung, frisch Kochen - weg mit Fertigprodukten (man schaut in den Märkten - das braucht man ja alles nicht), weg mit Fertigsoßen, Dressings, Ketchup, …. vielmehr - viel Gemüse - Achtung bei Obst! Ausgewogen - natürlich - frisch.
Mit gedämpften Gemüse, Kräutern kannst dem Körper so viel Gutes tun und die Zellen bedanken sich - der Geist ist klarer - und das was am Teller kommt, wirkt sich auf das Gemüt aus! "Strahlt" man aus ...
Und alles was selber zubereitet ist, da ist bekannt was drin ist grinsen und schmeckt auch nach Essen grinsen

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spoe_unlocked (638 Kommentare)
am 03.04.2019 11:40

Ja, völlig richtig.

Die falsche Meinung, man könne schlechte Ernährung vollständig durch Bewegung und Kalorienverbrennen ausgleichen, ist leider weit verbreitet.

Ich war ein Leben lang immer sehr sportlich, auch viel Ausdauersport, aber mit zuckerreicher Ernährung habe ich im Alter deutlich zugenommen. Trendumkehr erst wieder nach Umstellung der Ernährung...

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Monal (491 Kommentare)
am 03.04.2019 11:51

@von spoe_unlocked (413) grinsen

Bravo!´

Ja bin auch voll sportlich! Schwimmtraining (kraulen), laufen, und vor allem sehr viel gehen - gehen - gehen! Dehnen - und bewusst Essen grinsen

Alles Gute Ihnen und bewusst jetzt dann: "Mahlzeit"!

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Monal (491 Kommentare)
am 03.04.2019 10:54

Ja weil ein zu viel an Kohlenhydraten (da gehört viel zu dieser Gruppe), dick/krank macht.
Fett alleine macht nicht fett - es sind alleine die Kohlenhydrate (wenn´s zu viel ist). Der Zucker alleine ist es nicht. Zucker ist oft versteckt und wohl angemerkt: Wir reden da nicht nur vom Würfelzucker grinsen.
Es brauchen nur die Inhaltsstoffe auf der Verpackung angeschaut werden …

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Wolf73 (276 Kommentare)
am 03.04.2019 07:29

Sich mit Ernährung zu beschäftigen ist mit Aufwand verbunden, wobei manche aus Zeit oder anderen Gründen überfordert sind. Somit gibt die heuchlerische Nahrungsmittelindustrie für die Meisten die Richtung vor. Ist noch gar nicht so lange her als mit 0% Fett geblendet wurde, um Fastenprodukte zu puschen welche aber hochgradig aufgezuckert waren. Unterm Strich geht es den Foodgiants doch nur darum, das die Marge stimmt!

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Fifi-Wuff (1.278 Kommentare)
am 03.04.2019 07:12

Nicht der Zucker (oder Gluten oder Lactose oder was weiß ich, was gerade "Mode" ist) ist das Problem, nur der Anwender macht das Problem (Industrie, Konsument, ...).
Es sollte daher die Einzelperson über den Nutzen und die falsche Anwendung informiert werden, aber keine so als doch naiv empfundene Pauschalverurteilung gemacht werden.

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spoe_unlocked (638 Kommentare)
am 03.04.2019 06:57

Zusätzlicher und völlig unnötiger Zucker ist fast überall enthalten. Es schadet nicht, sich damit zu beschäftigen, denn es ersetzt in den meisten Fällen eine klassische Diät, wenn man aufpassen will und kann.

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loewenfan (5.471 Kommentare)
am 03.04.2019 06:43

vom Koks wird ma wenigstens net dick

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( Kommentare)
am 03.04.2019 17:37

Ja, mir ist der Schnee auch viel lieber, obwohl er etwas teurer ist!

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 03.04.2019 06:16

Alles verbieten - vom CO2 bis zum Zucker.

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sauwaldler (1.080 Kommentare)
am 03.04.2019 00:20

Die wirksamste Methode wäre eine saftige Steuer auf Zucker.

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Fifi-Wuff (1.278 Kommentare)
am 03.04.2019 07:13

Vollkommen falsch, dieser "Weg" schmälert nur das freie Einkommen, ändert aber sich nichts. Oder hat das bei den Zigaretten was bewirkt? Nachweislich nicht!

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