Zöliakie ist erblich: Test auch ohne Symptome klug
Manche Menschen vertragen das Klebereiweiß Gluten nicht, das in den vielen Getreidesorten steckt – und damit auch in Brot und Nudeln.
Bekannte Symptome sind heftige Durchfälle, Bauchschmerzen und Gewichtsverlust. Die Veranlagung für eine solche Glutenunverträglichkeit oder Zöliakie wird vererbt. Die Wahrscheinlichkeit, dass man als naher Verwandter ebenfalls betroffen ist, ist deshalb nicht zu unterschätzen, wie eine aktuelle Studie gezeigt hat.
Forscher der amerikanischen Mayo-Klinik untersuchten 360 Kinder, Eltern und Geschwister von insgesamt 104 Betroffenen. Tatsächlich erhielten 40 Prozent der Angehörigen ebenfalls die Diagnose Zöliakie. Von diesen hatten aber 94 Prozent keine Symptome der Unverträglichkeit. "Ohne das Screening wären sie nicht diagnostiziert worden", sagt Studienleiter Joseph Murray. Keine klassischen Symptome zu haben, sei nicht als Entwarnung zu sehen. Denn auch symptomfrei scheinende Betroffene müssten gesundheitliche Konsequenzen fürchten. Dazu gehören Hautveränderungen, eine Mangelernährung, Blutarmut, Osteoporose, hormonelle und neurologische Störungen, Muskel- und Skelettstörungen sowie Darmkrebs.
Zöliakie ist eine schwere körperlichle Krankheit, die starke Disziplin und Einschränkungen erfordert.
Die bei uns sehr gängige Variante davon, die "gefühlte Zöliakie" ist hingegen psychisch bedingt und eher eine Erfindung der Werbeindustrie.