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Zeit für die Morgenroutine

09.September 2020

In den Ferien ist der Alltag oft chaotischer und freier als im Rest des Jahres. Wenn aber alle wieder morgens aufstehen müssen und fit in den Tag starten sollen, ist Routine gefragt.

Jeden Tag mit den gleichen Handgriffen zu beginnen, ist nicht nur praktisch, sondern auch gut für die Gesundheit. Der Körper mag Vorhersagbarkeit. Feste Gewohnheiten und Gleichförmigkeit wurden deshalb auch als Kriterien für ein langes Leben erforscht.

"Das Gehirn ist einfach der größte Energiefresser unseres Körpers. Alles, was wir wie im Schlaf tun, ohne uns vorher bewusst dafür entscheiden zu müssen, läuft in evolutionsgeschichtlich alten Gehirnarealen ab und spart Energie", erklärt Laya Commenda, Therapeutin aus Linz. Die Routinen werden zudem mit guten Gefühlen belohnt. "Das limbische System schüttet Belohnungsstoffe aus", erklärt Commenda. Das gelte allerdings auch für schlechte Gewohnheiten.

Frühstück bedeutet Zeit für mich: „Wir kümmern uns morgens viel um unser Äußeres, das Innere wird oft vergessen“, sagt Pia Wildfellner, Diätologin aus Linz. Sie startet den Tag immer mit einem starken Kaffee, bei dem sie – noch im Pyjama – ihre E-Mails checkt, dann geht es ins Bad und dann gibt’s Frühstück.

„Das ist wichtig, weil ich mir dabei Zeit für mich nehme und der Tag nicht so gestresst beginnt.“ Das Frühstück ist immer gleich: eine selbst gemachte Müslimischung aus gequetschtem Hafer, Rosinen, Leinsamen, übergossen mit heißem Wasser, dazu Joghurt oder Sojamilch und Obst.

Gepflegtes Auftreten und Wasser trinken: Kaffee zum Aufwachen, Obst als Energieschub und ein halber Liter Wasser für glatte Haut: Das Frühstück gehört für die Linzerin Isolde Katzmayr fix zur Morgenroutine dazu. „Links liegen dann immer die OÖNachrichten, die ich jeden Tag lese. Das Haptische ist mir wichtig“, sagt die Lehrerin, die sich tagsüber dann auch online auf dem Laufenden hält. Gepflegtes Auftreten ist ihr ebenfalls wichtig: „Schöne Kleidung anzuziehen, geht über das Wohlfühlen hinaus. Da geht es um Professionalität. Auch Pünktlichkeit ist in meinem Beruf Pflicht.“

25 Kilometer mit dem Rad zur Arbeit: „Mein Arbeitsbeginn ist erst um 9.55 Uhr. Ich gehöre deshalb zu denen, die in der Früh keinen Stress haben“, sagt Helmuth Ocenasek. Während des ersten Kaffees checkt der Sportmediziner morgens seine Mails: „Das ist für mich Teil des Munterwerdens.“ Danach unterstützt er seine Tochter dabei, sich auf Arbeit oder Schule vorzubereiten. Wenn dann Ruhe einkehrt, folgt ein zweiter Kaffee. Den Luxus, in der Früh Zeit zu haben, nützt der Arzt in der warmen Jahreszeit, um mit dem Rad 25 Kilometer von Niederneukirchen nach Linz in die Arbeit zu fahren.

Ayurveda, Yoga und Meditation: Die Morgenroutine von Laya Commenda, Yogalehrerin und Schreibtherapeutin aus Linz, kommt aus dem Ayurveda. Sie startet mit Zunge schaben und Öl ziehen (Mundhöhle wird mit Öl gespült) und spült danach ihre Nase (yogisch). Danach gibt’s heißes Zitronenwasser, eine Meditation (manchmal nur 10 Minuten), eine kurze Übung oder einen Morgenlauf, und zum Frühstück warmes Porridge und Kaffee.

„Meinen Tieren widme ich morgens viel Zeit“: Um 6.15 Uhr läutet bei Lisa Pichler aus St. Florian an jedem Wochentag der Wecker. „Dann mache ich mich rasch fertig und frühstücke, damit ich um 6.50 Uhr mit meinem Spitz Simba eine Gassirunde drehen kann“, erzählt die Büroangestellte und Hundefriseurin. Danach gibt’s Frühstück für Simba und die beiden Katzen. Besonders wichtig ist der 25-Jährigen, dass sich eine Kuscheleinheit mit ihrem Hund ausgeht, bevor sie zur Arbeit fährt. „Ich brauche diese tägliche Routine für mein Wohlbefinden, einen planlosen Start in den Tag mag ich gar nicht“, sagt Pichler.

Jeden Tag den Sonnenaufgang erleben: Wenn Josef Bauernfeind um halb fünf Uhr aufsteht, dann geht es bei ihm gleich los mit der Arbeit. Der Landwirt aus Rechberg im Bezirk Perg ist Biobauer und versorgt mit der Milch von seinen 36 Heumilchkühen fast 40 Schulen in der Region mit Milch, Kakao oder Trinkjoghurt.

„Und die liefere ich dann gleich in der Früh aus“, erzählt der 36-jährige Vater von drei Töchtern. „Da hab ich dann ein paar Stunden meine Ruhe“, sagt er. Und noch etwas genießt er: „Ich sehe fast jeden Tag den Sonnenaufgang. Das ist schon ein ganz besonders schönes Gefühl.“

Frühaufsteher und Morgenmuffel: Flora Mörwald fällt das Aufstehen jeden Tag schwer. „Wenn mich die Mama aufweckt, darf ich noch fünf Minuten liegen bleiben“, erzählt die Achtjährige aus Gmunden. Was sie dann doch dazu bewegt, aus dem Bett zu hüpfen? „Das gute Honigbrot zum Frühstück.“

Ihr Bruder Xaver ist da ganz anders, der Siebenjährige ist meistens der erste in der Familie, der wach ist. „Wenn Mama, Papa und Flora noch schlafen, dann spiele ich meistens noch ein bisschen oder zeichne oder lese mein Buch. Da ist es ganz ruhig und da stört mich keiner.“

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