"Wir wollen unsere Studierenden mit der Allgemeinmedizin infizieren"
Neuer Lehrstuhl an der Medizinischen Fakultät der Linzer Johannes Kepler Universität.
Bereits seit dem Jahr 2003 gibt es an der Medizinischen Fakultät in Maribor einen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin. Und mit 1. Oktober auch einen in Linz. Seit 16 Jahren lehrt Erika Zelko in Maribor Allgemeinmedizin, sie wird den neuen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin an der Medizinischen Fakultät der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU) leiten.
"Wir müssen die Studierenden früh mit der Allgemeinmedizin konfrontieren, sie mit diesem Themengebiet infizieren", sagt Zelko. "Neben meiner Lehrtätigkeit werde ich künftig auch in einer Ordination mitarbeiten. Dann kann ich das Arbeitsfeld der Allgemeinmediziner hierzulande noch besser kennenlernen."
Vorbilder für Studierende
"Die Allgemeinmedizin als eigenes Fach ist alles andere als selbstverständlich. Mit diesem speziellen Fokus übernehmen wir auch eine gesellschaftliche Verantwortung", sagt Meinhard Lukas, Rektor der JKU. "Indem wir künftig mehr Junge für die Allgemeinmedizin begeistern, wollen wir dem Ärztemangel vorbeugen."
43 Kassenstellen sind in Oberösterreich aktuell unbesetzt. In Braunau wurde eine Stelle sogar zwölfmal ausgeschrieben, in Linz elfmal. Bisher immer ohne Erfolg. Die anstehende Pensionierungswelle wird die Situation in den kommenden Jahren zusätzlich verschärfen. "Die Studierenden brauchen Vorbilder. Wenn sie durch niedergelassene Vortragende nun schon früh mit der Allgemeinmedizin konfrontiert werden, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie sich später auch einmal für ein Dasein als niedergelassene Ärzte entscheiden werden", sagt der Präsident der Oberösterreichischen Ärztekammer, Peter Niedermoser. Mehr als 50 solcher "Vorbilder" lehren aktuell an der Medizinischen Fakultät an der JKU. Zusätzlich können angehende Mediziner an der Kepler Uni sowohl ihre Bachelor- als auch Masterarbeiten im Bereich Allgemeinmedizin verfassen.
"In unseren 67 Lehrordinationen können die angehenden Ärzte auch echte Ordinationsluft schnuppern", sagt Elgin Drda, Vizerektorin und Dekanin der Medizinischen Fakultät der JKU. "Durch die Lehrpraxis lernen angehende Mediziner den Hausarztberuf direkt vor Ort kennen", sagt LH-Stellvertreterin und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander. "Dieser Kontakt zur Allgemeinmedizin wird durch Erika Zelko noch verstärkt."
Austausch verbessern
Neben mehr Forschungstätigkeit im Bereich der Allgemeinmedizin und stärkerer Vernetzung des Lehrstuhls mit Spitälern und der Ärztekammer will sich Zelko für den Austausch zwischen den einzelnen Fachbereichen einsetzen.
"Es kann ja nicht sein, dass Mediziner viele Semester lange nebeneinander studieren und normal kommunizieren und dann, sobald sie sich spezialisiert haben, plötzlich nicht mehr miteinander reden können", sagt Zelko.
"43 Kassenstellen sind in Oberösterreich aktuell unbesetzt."
Da dürfte es wohl noch Bedarf geben,
an den Schrauben der Lukrativität zu drehen.
Wieviel bekommt denn ein Hausarzt von der ÖGK für einen Patientenkontakt ?
Bei den Tarifen geht‘s halt dann nur in der Masse und die Unzufriedenheit über einen 5-minütigen Arztbesuch steigt auf beiden Seiten: der Arzt hat Angst, dass er in der Schnelligkeit etwas übersehen hat und der Patient hat oft das Gefühl, gar nicht wahrgenommen worden/ zu Wort gekommen zu sein.
Das erklärt auch, warum Kassenstellen für Hebammen frei sind.
Vor allem sollte man fertig studierte Ärzte an Österreich binden können!!!
Ja genau, und auch die Juristen, Lehrer und Maurer!