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Wenn die Blase außer Kontrolle ist

Von Claudia Riedler, 23. Jänner 2019, 05:01 Uhr
Wenn die Blase außer Kontrolle ist
Auf der Toilette ist es wichtig, eine entspannte Haltung einzunehmen. Bild: colourbox.com

Wenn man ständig auf die Toilette muss und das Gefühl hat, den Harn nicht halten zu können, spricht man von einer "überaktiven Blase". Das kann Frauen und Männer betreffen.

"In jedem Fall sollte man mögliche Ursachen medizinisch abklären lassen", sagt Adelheid Anzinger, die im Ordensklinikum Barmherzige Schwestern Linz und in freier Praxis als Kontinenzberaterin arbeitet. Harnwegsinfekte, neurologische Erkrankungen oder Steine und Tumore in der Blase könnten für die Probleme verantwortlich sein. "Sehr häufig entwickelt sich dieser ständige Harndrang aber im Laufe der Jahre", sagt die Expertin. "Niemand spricht gern über das Thema und der Leidensdruck der Betroffenen ist meist sehr hoch."

Wenn organisch alles in Ordnung ist, hilft oft eine Veränderung des Verhaltens, um die Blase wieder unter Kontrolle zu bekommen. Anzinger rät, ein Blasentagebuch zu führen. "Damit kann man prüfen, wie oft jemand auf die Toilette geht, wie viel die Blase fassen kann – und das mit der Trinkmenge vergleichen."

Fünf bis sieben Mal am Tag

Manchmal genüge es, die Trinkmenge zu verändern. "Eineinhalb bis zwei Liter pro Tag sind für einen Erwachsenen ausreichend, am besten über den Tag verteilt – es sollte aber auch nicht weniger sein", sagt die Kontinenzberaterin. Man könne die Blase erziehen, damit sie wieder mehr Harn fasse und der Drang wieder besser kontrollierbar sei, indem man bei Harndrang versuche, bewusst abzuwarten und ihn zu unterdrücken. Denn: Fünf bis sieben Mal pro Tag die Blase zu entleeren (bei einer Trinkmenge von maximal zwei Liter), sei ausreichend.

Wichtig ist eine entspannte Sitzposition auf dem Klo, dass man sich Zeit nimmt und den Harnstrahl nicht künstlich unterbricht oder aktiv mitpresst. "Das sollte man schon Kindern beibringen, dass man auf fremden Toiletten sitzen darf. Im Zweifelsfall kann man die Brille abwischen", sagt Anzinger. "Betroffenen kann zudem Beckenbodengymnastik helfen."

Besonders häufig sind Frauen im Wechsel von der "überaktiven Blase" geplagt. "Wenn das Östrogen abnimmt, wird die Haut in der Scheide trockener und dünner, dadurch können auch Harnwegsinfekte häufiger werden", sagt die Pflegeexpertin und rät, mit hormonfreien Scheidenpflegeprodukten die Haut im Genitalbereich geschmeidig zu halten. "Es gibt außerdem die Möglichkeit einer lokalen Östrogenisierung, die vom Facharzt verschrieben wird. Genauso wie Medikamente – sogenannte Antimuskarinika –, welche die Blase beruhigen.

"Und weil auch eine Verstopfung Einfluss auf den Harndrang haben kann, ist auch hier die richtige Position am WC beim Stuhlgang wichtig, entsprechende Ernährung und eventuell die Einnahme von leichten Abführmitteln notwendig, damit eine regelmäßige weiche geformte Ausscheidung, ohne pressen zu müssen, möglich ist."

Um den Blasenmuskel zu beruhigen, werden Elektrostimulationen eingesetzt. Dafür gibt es zwei Varianten. "Vaginal- und Rektalsonden oder Klebeelektroden im Genitalbereich sind eine Möglichkeit. Diese werden zwei Mal täglich – nach Einschulung – angewendet", so Anzinger. Oder man stimuliere den Nervus Tibialis (am Fußgelenk). "Das ist mit Akupunkturnadeln oder mit Klebeelektroden möglich."

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