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Weg mit den Hürden!

Von Dietlind Hebestreit, 26. Juni 2019, 00:04 Uhr
Weg mit den Hürden!
Bild: colourbox

Auch Menschen mit Behinderung sollen Platz im öffentlichen Raum finden. Wie das geht, erklärt ein Experte.

Hürden, Stolperfallen, Sackgassen: Wer im Rollstuhl unterwegs ist oder eine andere Behinderung hat, stößt in unserer Welt schnell an Grenzen. Dabei sind es oft ganz einfache Maßnahmen, die das Leben von Betroffenen erleichtern. "Als erstes müssen wir die Barrieren in den Köpfen einreißen", sagt Robert Höfer von freiraum-europa. Als Non-Profit-Organisation setzt sich die Institution für eine barrierefreie Gestaltung von Gebäuden, öffentlichem Verkehr, Produkten, Spielplätzen, Webseiten und dergleichen ein.

Immerhin gibt es in Österreich 25.000 Rollstuhlfahrer, sowie jeweils 400.000 Menschen mit Hördefiziten oder Einschränkungen des Sehsinns. Auch Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen oder anderen körperlichen Einschränkungen profitieren, wenn gut adaptiert oder besser noch gleich behindertenfreundlich geplant und gebaut wird. "Das Bewusstsein, um das Umfeld für Menschen mit Handicap gut zu gestalten, hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen", sagt Manfred Kasper von Taktifloor, einer Abteilung von freiraum-europa, die Betroffenen und Bauherren bei der Gestaltung konkret hilft.

Das Zwei-Sinne-Prinzip

Sinnvoll sei immer das Zwei-Sinne-Prinzip. Das bedeutet, dass Adaptierungen doppelt wahrgenommen werden. So kann man etwa Leitlinien am Boden so gestalten, dass sie fühl- und sichtbar sind. Kasper nennt ein paar Beispiele für behindertengerechte Gestaltung, samt Kosteneinschätzung (ein Stern: günstig, zwei Sterne: mittelpreisig, drei Sterne finanziell anspruchsvoll):

 

Rampe: Die Steigung sollte unter sechs Prozent liegen, bei Nachrüstung maximal zehn Prozent. Der Boden sollte griffig sein. Handläufe taktil (fühlbar) beschriften. Kosten: ***

Lift: Die Minimalgröße ist 1,10 mal 1,40 Meter, damit Rollstuhl und eine Begleitperson Platz finden. Höhe der Tasten: maximal 1,10 Meter. Ein bodentiefer Spiegel ermöglicht es dem Rollstuhlfahrer, sich beim rückwärts Hinausfahren zu orientieren. Hinter der Lifttür sollte wegen der Absturzgefahr keine Treppe beginnen. Kosten: ***

Taktiles Leitsystem: Leisten am Boden weisen nicht nur blinden Menschen den Weg. Wer mit einem Stock unterwegs ist, profitiert übrigens weniger vom Tastsinn, als davon, wie sich die berührte Markierung anhört. Sinnvoll ist die Ergänzung mit sicht- und tastbaren Schildern. Kosten: **

Induktive Höranlage: Sie filtert für Hörgerät-Träger Nebengeräusche heraus und ist in einer tragbaren Variante schon günstig zu haben. Besonders nützlich ist sie etwa am Empfangspult, in der Apotheke, beim Arzt oder am Stammtisch. Ausstattungen für ganze Räume sind kostenintensiver. Kosten: ab *

Selbstleuchtende Fliesen: Sie laden sich in acht Stunden bereits bei diffusem Licht so stark auf, dass sie 30 Stunden leuchten. Geeignet, um Treppenstufen oder Kanten zu markieren. Kosten: ab *

Schriften und Symbole auf Glasfronten und -türen: Sie verhindern, dass Menschen gegen die Scheibe prallen. Kosten: *

Taktile Beschriftungen: Fühlbar sollten sowohl Brailschrift-Symbole (Blindenschrift) als auch normale Buchstaben sein. Denn gerade Senioren tun sich schwer, die Blindenschrift in ihrem Alter noch zu erlernen. Für die Schriften immer Kontrastfarben benützen. Kosten: *

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Autorin
Dietlind Hebestreit
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