Was muss mein Kind wann können?
Podcast: Physiotherapeutin Katharina Kapfer gibt Einblick in die "Meilensteine".
Was, wenn mein Kind mit einem Jahr noch nicht laufen kann?" Physiotherapeutin Katharina Kapfer wird täglich mit dieser Frage konfrontiert. Die Sorgen sind groß, wenn das eigene Kind motorisch noch nicht so weit ist wie vielleicht das gleichaltrige Nachbarskind.
"Mit zwölf Monaten können 50 Prozent der Kinder laufen. Aber erst mit 18 Monaten wäre der Grenzstein erreicht, also der Zeitpunkt, an dem 90 Prozent der Kinder laufen können", erklärt die Physiotherapeutin in der neuen Podcast-Folge rund um die kindliche Entwicklung. "Es ist okay, wenn das Kind erst später zu gehen anfängt. Die Entwicklung eines jeden Kindes ist ganz individuell. Und ja: Zwischen einem Jahr und 18 Monaten ist ein riesengroßer Zeitraum, und das kann lange werden für Eltern", kann die Expertin die Sorgen verstehen.
Hören Sie die aktuelle Podcast-Folge "gesund & glücklich" mit Katharina Kapfer:
Hilfsmittel wie Lauflernwagen sind laut der Physiotherapeutin auf keinen Fall notwendig. "Gibt man dem Kind genug Zeit, erreicht es jeden Schritt von selbst", sagt sie. Generell gelte bei den Zeitangaben für die Entwicklung: "Das sind durchschnittliche Richtwerte. Im Zweifelsfall die Kinderärzte um Rat fragen oder sich an einen Physiotherapeuten wenden."
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Das Kind "muss" gar nichts. Am besten entwickelt sich ein Kind, wenn es die Chance bekommt, sich seinem persönlichen Programm entsprechend zu entwickeln. Natürlich soll es die Gelegenheit dazu bekommen, es soll aber nicht angeleitet werden, das stört das individuelle Programm.
Ganz schlimm ist das auch in unserem Schulsystem. Individualität wird als etwas ganz Schlechtes betrachtet. Ab besten werden Kinder benotet, die in allem Mittelmaß sind. Jede hervorragende Fähigkeit zieht auf anderer Seite eine Schwäche nach sich. In den Schulen starrt man immer nur auf die Schwäche und nimmt dem Kind die Chance, seine Stärke zu trainieren.