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Was die neue Corona-Variante so besorgniserregend macht

Von nachrichten.at/apa, 26. November 2021, 09:35 Uhr
Bild: (AFP)

Bei der Virus-Mutation B.1.1.529 aus Südafrika könnte sich um eine Variante handeln, die erstmals eine Anpassung von Impfstoffen notwendig macht.

Mit etwas Sorge, aber ohne Panik blickt der an der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York tätige österreichische Forscher Florian Krammer auf die im südlichen Afrika aufgetauchte neue Variante "B.1.1.529". Derart viele Mutationen im Spike-Proteins seien "nicht gut". Es könnte sich hier um eine Variante handeln, die erstmals eine Anpassung von Impfstoffen notwendig mache.

Zur Einschätzung brauche es aber noch mehr Daten: "Es ist zu früh, da etwas zu sagen." Noch wisse man zu wenig darüber, ob der derart gestaltete Abkömmling des SARS-CoV-2-Erregers ähnlich infektiös oder sogar infektiöser ist, als die aktuell dominante Delta-Variante, so Krammer. Allerdings sehe es danach aus, als hätte sie das Zeug dazu, einer aufgebauten Immunabwehr besser zu entkommen.

Südafrika habe ein "wahnsinnig gutes System" zur genetischen Überwachung der Covid-19-Situation, aber selbst dort sei man davon offenbar "ein bisschen überrascht worden", so der Virologe. Es bestehe die Vermutung, dass es im Land schon deutlich mehr Fälle gibt, als die am Donnerstag kommunizierten 77.

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"Kein Grund zur Panik"

Die neue Variante mit ihren alleine 32 Mutation im Spike-Protein, wie etwa an der Stelle, mit der das Virus an Zellen andockt, sei "besorgniserregend, aber auch kein Grund zur Panik". Ob sich der Mutationscluster als überlegen gegenüber der nun seit längerer Zeit beständig dominanten Delta-Variante erweist, sei offen.

Letztlich müsse man in Laborversuchen zeigen, wie gut die Impfstoffe dagegen wirken. "Es könnte sein, dass das die erste Variante ist, auf die man den Impfstoff anpassen muss – vielleicht aber auch nicht." Dass dies etwa bei der Beta-Variante noch nicht passiert ist, seit darin begründet, dass eine dritte Impfung mit einer darauf abgestimmten Impfstoffvariante keine besseren Ergebnisse erbracht habe, als mit dem "alten" Impstoff zu boosten, so Krammer.

Die Einschätzung einer Anpassung sei auch schwierig, weil einerseits in der zeitlichen Distanz zur Zweitimpfung bei vielen die Antikörperspiegel natürlich absinken und zusätzlich noch die deutlich ansteckendere Delta-Variante um sich gegriffen hat. Klar sei, "wenn man einen deutlichen Anstieg von schweren Infektionen unter Geimpften sieht, muss man das schnell anpassen". Bei den mRNA-Vakzinen von BioNTech/Pfizer oder Moderna sei das auch technisch innerhalb kurzer Zeit möglich. Die Firmen würden Delta-Anpassungen momentan auch testen, das sei aber regulatorisch und organisatorisch nicht unkompliziert. Eine Frage sei zudem, wie schnell dann dafür Zulassungen erteilt würden.

"Man muss nicht von Null anfangen"

Mit einem angepassten Impfstoff müsste man voraussichtlich nicht wieder mit der Grundimmunisierung beginnen. Wenn also einige im Vakzin enthaltene Bereiche des Antigens, gegen die das Immunsystem dann eine angepasste Antwort entwickeln soll, verändert werden, wandern die für die Erinnerung an den Virus-Teil zuständigen B-Zellen wieder in die Lymphknoten zurück. Dann kommt es zu einer Anpassung der veränderlichen Strukturen der Antikörper auf den neuen Reiz. Krammer: "Das Immunsystem kann das. Da muss man nicht von Null anfangen."

Der Forscher geht jedenfalls nicht davon aus, dass man längerfristig alle vier bis sechs Monate zur Boosterimpfung schreiten müsste. Auch wenn der Schutz nach zwei Impfungen mit der Zeit abnimmt, sei davon auszugehen, dass das Niveau nach der dritten Impfung nicht so weit absinkt. Dazu kommt die Frage, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass man mit dem Virus in Berührung kommt und eben wie oft. In Österreich ist diese leider momentan ziemlich hoch, in New York sei das gerade anders. Dementsprechend rät man in Hochinzidenzregionen auch zum früheren Boosten.

Auffrischungsimpfungen "alle paar Jahre"

Längerfristig glaubt Krammer weiter, dass man Auffrischungsimpfungen eher nur "alle paar Jahre" abholen wird müssen. Mit der Zeit könnten sich durchaus Impfstoffe durchsetzen, die auch weniger der unbedenklichen, aber unangenehmen Nebenwirkungen haben, die man mit mRNA-Vakzinen oft beobachtet. Weiter interessant seien auch relativ bequem per Nasenspray zu verabreichende Wirkstoffkandidaten. Einen solchen entwickelt und testet auch ein Team um Krammers Kollegen in New York, den österreichischen Forscher Peter Palese. Man sollte auch die langsamer voranschreitenden Impfstoffentwicklungen "nicht abschreiben".

Wäre es tatsächlich notwendig, jedes Jahr gegen Covid-19 zu impfen, wären auch Kombinationsvakzine gegen das jeweilige Grippevirus interessant. Hier gebe es bereits Studien. "Das könnte ohne weiteres funktionieren", er sei aber skeptisch, dass eine jährliche Auffrischung überhaupt notwendig wird.

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15  Kommentare
15  Kommentare
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zeroana (1.503 Kommentare)
am 26.11.2021 19:08

Das ist vermutlich der neue Teaser für die Welle 5 zum 2. Booster.

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ECHOLOT (8.797 Kommentare)
am 26.11.2021 18:27

Sofort 4. Impfung! 😅

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oneo (19.368 Kommentare)
am 26.11.2021 16:27

Also es war Zeit, wieder eine neue Variante zu erfinden. Die Corona Suppe muß am Köcheln gehalten werden. Wäre doch gelacht, wenn dadurch wieder einige zum Stich animiert werden könnten. Dabei wissen diese selbsternannten Volksretter noch keinen Deut über die Auswirkungen dieser Variante. Aber bald lassen sie uns wissen, daß das derzeitige Mittel auch für diese Art entwickelt wurde und sicher auch hilft. Aber erst beim 4., 5.Stich.

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Sandkistenschreck (6.580 Kommentare)
am 26.11.2021 16:25

Die MFGler werden spätestens mit der afrikanischen Variante bald sterben. Das ist alles.

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despina15 (10.072 Kommentare)
am 26.11.2021 11:37

Was auch helfen würde, nicht
mehr Kreuz und Quer durch
die Welt fliegen, muss ja nicht
direkt aus Afrika kommen!

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linza4 (96 Kommentare)
am 26.11.2021 18:03

Nennt sich angeblich "Lockdown" zwinkern

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Juni2013 (9.746 Kommentare)
am 26.11.2021 10:06

Schnelle Impfstoffanpassung ?
"Mit etwas Sorge, aber ohne Panik blickt der ...... in New York tätige österreichische Forscher Florian Krammer auf die im südlichen Afrika aufgetauchte neue Variante "B.1.1.529". ............. Es könnte sich hier um eine Variante handeln, die erstmals eine Anpassung von Impfstoffen notwendig mache.
...Klar sei, "wenn man einen deutlichen Anstieg von schweren Infektionen unter Geimpften sieht, muss man das schnell anpassen". Bei den mRNA-Vakzinen von BioNTech/Pfizer oder Moderna sei das auch technisch innerhalb kurzer Zeit möglich. Die Firmen würden Delta-Anpassungen momentan auch testen, das sei aber regulatorisch und organisatorisch nicht unkompliziert. Eine Frage sei zudem, wie schnell dann dafür Zulassungen erteilt würden. (OÖN 26.11.2021 )

Was nun: Ist eine schnelle Impfstoffanpassung, wie bisher immer propagiert, und eine schnelle Zulassung jetztmöglich oder nicht? Ich kenn mich nicht mehr aus und bin verunsichert.

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Kuvick (247 Kommentare)
am 26.11.2021 10:24

Erstmal tief durchatmen und Ruhe bewahren. grinsen

Diese neue Variante wurde gerade erst entdeckt, daher kann keiner verlässliche Aussagen über die Wirksamkeit der bisherigen Impfstoffe treffen.
Diese Virusvariante muss erst untersucht und gegen die Impfstoffe getestet werden, dann kann man dazu was sagen.

Der behördliche Zulassung wird dann wahrscheinlich (!) - so wie es letztes Jahr schon passiert ist - in Form einer Rolling Review recht zügig passieren.

Aber wie gesagt, es heißt erstmal abwarten.

Bei Delta hatten wir so gesehen nochmal Glück. Diese Variante hat die ursprüngliche Form (ich denke das bezeichnet man als "Wildvariante") mittlerweile komplett verdrängt, aber zum Glück greifen die Impfstoffe dagegen (bzw nur leicht schwächer als gegen die Wildvariante).

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oneo (19.368 Kommentare)
am 26.11.2021 16:29

Wäre alles nicht so absurd, würde ich lauthals lachen. Chaos pur wird sich einstellen. Wetten!

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linza4 (96 Kommentare)
am 26.11.2021 18:06

Ruhe bewahren ist gut, wenn alle Medien sofort von einer "Super-Variante" schreiben, und dann die Börsen crashen. Ein Schelm, wer denkt, dass da irgendein Schreiberling von einem Hedgefonds bezahlt wurde...

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JosefBroz (4.495 Kommentare)
am 26.11.2021 09:59

Abstandhalten und sodann die relevanten Bevölkerungsteile durchimpfen, für den Schutz der unverschuldet Verwundbaren sorgen, und dann kann man sich die medial gesteuerte Hysterie sparen. Leider basieren unsere Medien auf einem Profit- (Geschäftsmodell), das seriöser Berichterstattung gar nicht dienlich ist.

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honkey (13.620 Kommentare)
am 26.11.2021 09:40

".....die erstmals eine Anpassung von Impfstoffen notwendig macht"

Nein......doch.....ooohhhh

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JosefBroz (4.495 Kommentare)
am 26.11.2021 10:00

Es wurde immer kommuniziert, dass für Mutationen Anpassungsimpfungen erforderlich sein werden. Sie müssen halt einfach ein bisschen aufpassen und die Informationen aufmerksam lesen.

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betterthantherest (33.910 Kommentare)
am 26.11.2021 10:46

josefbroz

das stimmt so nicht.

Bei der Boosterung wird trotz Delta dasselbe Zeugs gespritzt, das wegen Delta nur kurz wirkt....

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oneo (19.368 Kommentare)
am 26.11.2021 16:31

Wann und wer hat das gesagt? Weder Kurz, Mückstein, Anschober und das Schallenpferd haben je ein Wort darüber verloren. Ich glaube, Du hast Dich da ein wenig geirrt.

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