Warum läuft meine Nase im Winter?
„An kalten Wintertagen beginnt meine Nase zu rinnen? Was kann der Grund dafür sein?“
Die Nase ist nicht nur unser Riechorgan, sondern spielt auch bei der gesunden Atmung eine bedeutende Rolle. Sie erwärmt und befeuchtet die Luft und optimiert so den Atemzug für die Lunge, wo der Sauerstoff den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) aus den Lungenbläschen (Alveolen) übergeben wird. Wenn kalte Winterluft auf die Nasenschleimhaut trifft, wird diese gleich viel stärker durchblutet, um sie anwärmen zu können.
Dabei sondert sie auch viel mehr Flüssigkeit ab als üblich. Die überschüssige Feuchtigkeit fließt im Normalfall aber unbemerkt über den Rachen ab.
Schießt sie aber über das Ziel hinaus, fängt die Nase zu tropfen an. Wenn das Sekret klar ist und sonst keine Beschwerden fassbar sind, ist das völlig harmlos. Sollte sich das Sekret eintrüben, gelb oder grün verfärben, steckt meist ein Infekt dahinter. Dann ist es ratsam, ärztlichen Rat einzuholen.
So, wie Sie das aber schildern, haben Sie damit keine wesentlichen Probleme und sollten sich keine Sorgen machen. Viel wichtiger ist, dass Sie gut durch Ihre Nase atmen können. Oft wird die Bedeutung einer funktionierenden Nasenatmung nämlich unterschätzt: Sie ist eine bedeutende Kraftquelle, quasi der Lebensstrom unserer Gesundheit. Sollten Sie – wie häufig bei Allergikern – über längere Zeit beeinträchtigt sein, rate ich Ihnen aber dringend, ärztliche Hilfe zu suchen, um üble Folgen für Ihre Gesundheit zu vermeiden.
Haben Sie Fragen zum Thema Gesundheit?
Schreiben Sie OÖN-Doktor Johannes Neuhofer (Dermatologe), der diese Kolumne mit einem Ärzteteam betreut: Clemens Steinwender (Kardiologe), Reinhold Függer (Chirurg), Rainer Schöfl (Gastroenterologe), Josef Hochreiter (Orthopäde), Werner Schöny (Psychiater).
E-Mail: doktor@nachrichten.at