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Warum Cholesterin so gefährlich ist

Von Valerie Hader, 10. Mai 2023, 04:30 Uhr
Warum Cholesterin so gefährlich ist
Die beste Prävention: ein gesunder Lebensstil mit hauptsächlich pflanzlicher Ernährung Bild: colourbox.de

Hohe Blutfettwerte: Symptome, Begleiterkrankungen, Behandlung – Die zehn wichtigsten Fakten über die Volkskrankheit.

Cholesterin ist ein lebenswichtiger Stoff, der nicht nur über die Nahrung zugeführt, sondern auch in der Leber vorwiegend nachts gebildet wird. Generell unterscheidet man zwischen dem guten (HDL) und dem schlechten (LDL) Cholesterin. Produziert der Körper zu viel von Letzterem, schädigt das Gefäße und andere Organe. "Dass hohes Cholesterin zur Volkskrankheit zählt, ist unter anderem auf unseren Lebensstil zurückzuführen", sagt Oberarzt Peter Wöss vom Klinikum Rohrbach, und beantwortet die wichtigsten Fragen.

Wie viele Betroffene gibt es?

Peter Wöss: Etwas mehr als die Hälfte der Menschen hierzulande hat erhöhte Werte, etwa eine Million Österreicher ein hohes bis höchstes Risiko für Schäden.

Was sind die Leitsymptome?

Das Gefährliche bei hohen Cholesterinwerten ist, dass es anfangs keine Symptome macht und oft unbemerkt bleibt. Darum ist es so wichtig, dass man Hochrisikopatienten herausfiltert. Das geht am besten bei einer "Gesundenuntersuchung" beim Hausarzt, bei der die Blutfette gemessen werden. Ein dauerhaft erhöhter Cholesterinspiegel kann Schäden an den Gefäßen oder anderen Organen verursachen und in weiterer Folge Herzinfarkte und Schlaganfälle.

Was sind die Risikofaktoren?

Die Vererbung spielt eine große Rolle. Negativ wirken sich besonders in Kombination mit anderen Risikofaktoren auch Rauchen, Diabetes und Bluthochdruck aus.

Ab welchem Alter tritt es auf?

Wenn es Fälle in der Familie gibt, sollte man seine Werte am besten so früh wie möglich überprüfen – auch schon in jungen Jahren. Ansonsten ist ab dem 40. Lebensjahr ein guter Zeitpunkt – in dem Alter sind ohnehin regelmäßige Gesundheitschecks empfohlen.

Mit welchen Begleiterkrankungen müssen Betroffene rechnen?

Beim Cholesterin sind vor allem die Spätfolgen gravierend. Durch die Verengung der Herzkranzgefäße sind Patienten anfällig für Herzinfarkte, aber auch Angina pectoris, also dieses unangenehme Engegefühl in der Brust, das sich bei Belastung einstellt, gehört dazu. Frauen spüren das übrigens meist anders, bei ihnen zeigt sich das oft ohne Belastung, häufig auch in der Nacht.

Was können Patienten tun?

Auf einen gesunden Lebensstil achten, wenig tierische Fette konsumieren, Übergewicht vermeiden und auch Bewegung ist ein ganz wichtiger Faktor. Bei älteren Menschen reicht ein ausgedehnter Spaziergang täglich. Der senkt das Risiko für Herzinfarkte gewaltig. Und natürlich sind auch regelmäßige Arztbesuche ganz wichtig.

Welcher Arzt ist der richtige?

Erster Ansprechpartner ist der Hausarzt, der auch die Behandlung durchführen kann. Bei extrem hohen Cholesterinwerten werden Patienten zu einer Stoffwechselambulanz weitergeleitet.

Wie sieht die Behandlung aus?

Standardtherapie sind die sogenannten Statine, die in unterschiedlichen Dosierungen zum Einsatz kommen – oft auch in Kombination mit Ezetimib. Aus der Naturheilkunde gibt es keine Mittel, die nachgewiesenermaßen wirken. Ein Rat von mir: Auch wenn man Medikamente nimmt, sollte man auf seine Ernährung achten. Hier macht die Dosis das Gift. Wenn jemand nicht auf sein Frühstücksei verzichten will oder sein Butterbrot, ist das kein Problem. Tückisch sind eher die versteckten tierischen Fette in Wurst, fettem Käse oder auch in vielen Fertiggerichten.

Was tut sich in der Forschung? Sind neue Therapien in Aussicht?

Ja. Mit dem PCSK9-Hemmer, der alle zwei bis vier Wochen gespritzt wird, kann man das Enzym PCSK9 senken und damit den LDL-Abbau fördern. Die Therapie ist leider sehr teuer und wird nur Hochrisikopatienten bewilligt.

Ihr persönlicher Tipp?

Gesund leben, Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Und wenn man Medikamente nimmt, auch immer wieder überprüfen, ob die Zielwerte, die ja von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind, erreicht werden. Also dranbleiben!

Welcher Cholesterinwert gilt als günstig?

Um festzustellen, ob ein erhöhter Cholesterinwert vorliegt, reicht es, die Cholesterinwerte im Blut zu messen. Für die Diagnose werden Gesamtcholesterin, HDL- und LDL-Cholesterin sowie Triglyceride untersucht.

Als günstig gilt ein Gesamtcholesterinwert von unter 200 mg/dl und ein LDL-Cholesterinwert von unter 115 mg/dl. Die Beurteilung der Werte ist auch von individuellen Risikofaktoren abhängig.

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Valerie Hader
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8  Kommentare
8  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
weinberg93 (16.330 Kommentare)
am 10.05.2023 19:40

Man sollte auch den "Cholesterinquotienten" erwähnen, nämlich der Quotient
Gesamtcholestin durch HDL-Cholesterin.

Je niedriger der ist desto weniger kommt es zur Arteriosklerose.

Arteriosklerose: Gefäßerkrankung, bei der sich die Arterien durch krankhafte Ablagerungen verengen und verhärten. Sie zeichnet sich durch ein chronisches Fortschreiten sowie durch Verhärtung, Verdickung, Elastizitätsverlust und Verengung der Gefäße aus.

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weinberg93 (16.330 Kommentare)
am 10.05.2023 19:44

Was ich ausdrücken will:
Man sollte nicht nur auf das Gesamtcholestin, sondern auch auf das HDL-Cholesterin schauen.
Auch beim HDL-Cholesterin hat zwar die genetische Veranlagung einen großen Einfluss, aber man erhöht es u. a. durch viel Bewegung.

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observer (22.215 Kommentare)
am 10.05.2023 18:56

Etwa 90 % des Cholesterins erzeugt sich der Körper selbst. Diäten und Verhaltensweise können den Spiegel etwa zwischen 10 und 20 % beeinflussen. Das kann reichen, reicht aber oft nicht. Dann muss mit Medikamenten eingegriffen werden. Die Toleranzgrenzen bei Cholesterin lagen früher übrigens höher, sie wurden nach und nach immer weiter abgesenkt, so ähnlich wie bei den Blutdruckwerten. Und Eier sind längst nicht so schädlich, wie manche befürchten, wenn man sie nicht in grossen Mengen verzehrt. Denn das enthaltene Lecithin bremst die Cholesterinaufnahme.

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Peter2012 (6.185 Kommentare)
am 10.05.2023 16:44

Indischer Ginseng sollte cholesteriensenkend sein!!!

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( Kommentare)
am 10.05.2023 13:21

Dann sagt halt den Hersteller von Lebensmitteln (Nahrungsmittel gibts ja nimmer)
Das sie nicht soviel Mist zusammenmischen sollen

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u25 (4.955 Kommentare)
am 10.05.2023 09:22

Übliche Panikmache

Klingt wie ein Webebeitrag der Pharmalobby

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Sowasaberauch01 (110 Kommentare)
am 10.05.2023 10:32

Was führt sie zu dieser Aussage?

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reibungslos (14.481 Kommentare)
am 10.05.2023 14:45

Vermutlich Dr. Google und Prof. Youtube.

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