Warnung vor weltweiter Impflücke
Fast drei von vier Kleinkindern leben in Ländern, in denen eine niedrige Durchimpfungsrate zu Masernausbrüchen führt
Die Durchimpfungsrate bei Kindern stagniert, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und UNICEF berichten. Im Vergleich zum Stand vor der Pandemie im Jahr 2019 sind weltweit 2,7 Millionen zusätzliche Kinder nicht oder nur unzureichend geimpft.
Fast drei von vier Kleinkindern leben in Ländern, in denen eine niedrige Durchimpfungsrate zu Masernausbrüchen führt. "Die neuesten Trends zeigen, dass in vielen Ländern weiterhin viel zu viele Kinder nicht geimpft werden", sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell. "Um die Impflücke zu schließen, bedarf es einer globalen Anstrengung, bei der Regierungen, Partner und lokale Entscheidungsträger in die medizinische Grundversorgung und in die Gemeindearbeiter investieren, um sicherzustellen, dass jedes Kind geimpft und die Gesundheitsversorgung gestärkt wird."
Masernimpfung als Problem
Die Daten zeigen auch, dass die Impfquoten gegen die Masernerkrankung ins Stocken geraten sind, sodass fast 35 Millionen Kinder nicht oder nur teilweise geschützt sind. Im Jahr 2023 erhielten laut WHO nur 83 Prozent der Kinder weltweit ihre erste Dosis des Masernimpfstoffs im Rahmen der routinemäßigen Gesundheitsversorgung, während die Zahl der Kinder, die ihre zweite Dosis erhielten, im Vergleich zum Vorjahr geringfügig anstieg und 74 Prozent der Kinder erreichte. "Diese Zahlen reichen nicht aus, um eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent zu erreichen, die notwendig ist, um Ausbrüche zu verhindern, unnötige Krankheiten und Todesfälle zu vermeiden und die Ziele der Maserneliminierung zu erreichen", hieß es in der Aussendung. Auch in Österreich ist die Durchimpfungsrate bei Masern nicht ausreichend: 84 Prozent der Zweijährigen bekommen die erste Teilimpfung, die zweite nur noch 74 Prozent.