Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Wanzen: Lästig, aber meist harmlos

Von Dr. Johannes Neuhofer, 19. September 2020, 00:04 Uhr

Als ich vom Urlaub im Süden zurückkam, zeigten sich zahlreiche juckende Knötchen an Armen, Beinen und sogar im Gesicht. Mein Arzt sagte, ich sollte mir keine Sorgen machen, das seien Wanzen, das vergeht von selbst.

Egal ob in der Jugendherberge, in der Berghütte oder im Fünf-Sterne-Hotel: Nirgends ist man vor diesen widerstandsfähigen Blutsaugern sicher. Sie haben sich in den vergangenen Jahren weltweit immens vermehrt. Kein Wunder, wenn man weiß, dass ein einziges eingeschlepptes Weibchen an die 500 Eier legen kann.

Tagsüber verstecken sie sich in kleinsten Ritzen unter dem Bett, unter Fußbodenleisten oder in Kabelkanälen. Sie können dort monatelang ohne Nahrung überleben. Sie hüpfen zwar nicht wie ein Floh, krabbeln aber mehr als einen Meter pro Minute Richtung Ziel. Und das sind die nachts meist unbedeckten Stellen wie Arme, Beine und Gesicht – aber auch was sonst noch barrierefrei erreichbar ist.

Den Einstich spürt das Opfer meist gar nicht, oft treten erst Tage später die – gruppiert oder im Zickzack – angelegten Juckknötchen auf, bedingt durch die verzögerte körpereigene Immunreaktion. Systemische Reaktionen wie Nesselsucht am ganzen Körper oder bronchiales Asthma sind möglich, aber äußerst selten.

Auch wenn die kleinen Biester bis zu 50 Krankheitskeime in sich tragen können, kommt es nur selten zu einer Superinfektion, die Ihr Arzt mit Antibiotika behandeln müsste. Er hat also ganz Recht, wenn er Sie beruhigt hat, denn nach spätestens zwei Wochen ist der Spuk üblicherweise vorbei.

Bei etwas intensiverem Befall können kühlende Gels und antihistaminische Tabletten Linderung herbeiführen. Wenn man die nachtaktiven Tierchen auch meist nicht sieht, hinterlassen sie manchmal Kotspuren und Reste ihres Chitinpanzers.

Sollten Sie das Pech haben und ein paar trächtige Weibchen im Koffer mit nach Hause gebracht haben, sollten Sie bald Unterstützung durch den Kammerjäger anfordern. Auch wegsaugen, erhitzen über 60 Grad Celsius oder heiß bedampfen sind hilfreiche Methoden. Mein Tipp für den nächsten Urlaub: Suchen Sie nach kleinen schwarzen Spuren auf dem Bettlaken und achten Sie auf süßlichen Geruch im Zimmer, bevor Sie sich schlafen legen, und platzieren Sie Ihren Koffer nicht unter dem Bett, schon gar nicht geöffnet.

Haben Sie Fragen zum Thema Gesundheit? Schreiben Sie OÖN-Doktor Johannes Neuhofer (Dermatologe), der diese Kolumne mit einem Ärzteteam betreut: Clemens Steinwender (Kardiologe), Reinhold Függer (Chirurg), Rainer Schöfl (Gastroenterologe), Josef Hochreiter (Orthopäde), Werner Schöny (Psychiater). E-Mail: doktor@nachrichten.at

mehr aus Gesundheit

Bleischürzen bei Röntgen haben ausgedient

Heiß – kalt: Was dieser Temperaturwechsel mit dem Körper macht

WHO besorgt: Vogelgrippe wird zur "Tierpandemie"

Herr Doktor, ist Fruktose besser als Glukose bei Typ-1-Diabetes?

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen