Studie: Wer auf einem Bein stehen kann, lebt länger
Zehn Sekunden Balance halten als Indikator
Ab dem sechsten Lebensjahrzehnt schwindet das Gleichgewichtsgefühl. Eine brasilianische Studie zeigt jetzt, dass Balance ein wichtiger und einfacher Indikator für ein längeres Leben ist: Wer noch zehn Sekunden auf einem Bein stehen kann, hat nur das halbe Risiko, in den nächsten zehn Jahren zu sterben – im Verhältnis zu jenen Probanden, die das nicht mehr können.
An der Studie, die im Fachmagazin "British Journal of Sports Medicine" veröffentlicht wurde, nahmen mehr als 1700 Menschen zwischen 51 und 75 Jahren teil, rund zwei Drittel davon waren Männer. Der Beobachtungszeitraum erstreckte sich über 13 Jahre.
Der Wissenschafter Claudio Gil Araújo entwickelte mit seinem Team einen einfachen Test, um Balance nachvollziehbar und vergleichbar messen zu können. Unter Aufsicht mussten die Probanden versuchen, barfuß zehn Sekunden auf einem Bein zu stehen. Alle mussten dabei die gleiche Position einnehmen: Der angehobene Fuß ist an den Unterschenkel des Standbeins gelegt und der Blick auf einen fixen Punkt gerichtet. Drei Versuche hatten alle pro Bein.
Die meisten Probanden, die den Test nicht schafften, hatten gesundheitliche Probleme. Viele litten schon unter Herzproblemen, hohem Blutdruck, erhöhten Blutfettwerten und Übergewicht. Diabetes war in dieser Gruppe etwa dreimal so häufig wie in der anderen (38 versus 13 Prozent).