Studie: Testosteron macht doch nicht erfolgreich
Manche Männer sind besonders risikofreudig, aggressiv und erfolgreich, weil sie "viel Testosteron im Blut haben", heißt es. Dieser weitverbreiteten Annahme widerspricht nun eine Studie mit Daten von 300.000 Menschen.
Der Zusammenhang könnte demnach auch genau umgekehrt sein.
Mehr Testosteron macht nicht erfolgreicher, sondern Erfolg lässt den Testosteronspiegel steigen, legt die Studie nahe, die soeben in der Fachzeitschrift "Science Advances" erschienen ist. "Rund um Testosteron gibt es sehr viele Mythen", sagt Studienhauptautorin Amanda Hughes von der Bristol Medical School. "Unsere Ergebnisse zeigen, dass die sozialen Schlussfolgerungen übertrieben worden sein dürften."
Unbestritten ist, dass das Hormon eine Reihe biologischer Mechanismen reguliert, etwa die Bildung geschlechtsspezifischer Merkmale und den Aufbau von Muskeln – weshalb Testosteron im Sport als Dopingmittel verwendet wird. Seine psychischen und in weiterer Folge gesellschaftlichen Auswirkungen seien allerdings weit weniger klar.