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Studie: "Lockdown light" bricht Infektionswelle nicht

Von nachrichten.at/apa, 25. Jänner 2021, 16:00 Uhr
Corona Maske Frau
Symbolbild Bild: colourbox

WIEN. Selbst bei optimistischen Annahmen kann ein "weicher" Lockdown die Ausbreitung von Covid-19 nicht brechen. Zu diesem Ergebnis ist nun eine Arbeitsgruppe des Informatikers Robert Elsässer an der Universität Salzburg gekommen.

Erst wenn mindestens 40 Prozent der Population immunisiert sind, greift ein "Lockdown light", zeigen mathematische Modelle. Bis dahin seien zur effektiven Pandemie-Bekämpfung harte Maßnahmen inklusive Schulschließungen zielführend, folgern die Forscher.

Elsässer und sein Team haben dazu in den ersten Jännerwochen eine große Anzahl von Simulationen mit unterschiedlichen Parametern durchgeführt. Sie konzentrierten sich auf die Übertragung von Viren in geschlossenen Räumen, konkret an Schulen, am Arbeitsplatz und in den Familien. Variiert wurden etwa das Ausmaß von Distance Learning, der Anteil von Homeoffice oder die Übertragungswahrscheinlichkeiten zuhause oder bei Kindern unter 14 Jahren.

"Wir haben dafür die einschlägige Fachliteratur bezüglich der Übertragungswahrscheinlichkeiten von SARS-CoV-2 über Tröpfchen und Aerosole herangezogen. Darauf aufbauend wurde ein mathematisches Modell entwickelt, das die Altersverteilung berücksichtigt, und die Bewegung von Personen zwischen Schule, Arbeitsplatz und Familie zugrunde legt", so Elsässer. Gearbeitet wurde dabei mit sowohl optimistischen wie pessimistischen Annahmen. Bei den optimistischen Szenarien in der Arbeitswelt etwa gingen die Forscher davon aus, dass in den Büros die Infektion lediglich über Aerosole weitergegeben wird, eine Infektion über Tröpfchen aber mit Hilfe geeigneter Maßnahmen wie Trennglas zwischen den Arbeitsplätzen bzw. Masken unterbunden wird.

"Prozess wird nur verlangsamt"

"Die Simulationsergebnisse deuten darauf hin, dass selbst bei Best-Case-Annahmen ein weicher Lockdown die Ausbreitungswelle nicht brechen kann - der Prozess wird lediglich verlangsamt", resümiert Elsässer. "Um beispielsweise die Infektionsketten in Schulen zu unterbrechen, müssten im Falle einer nachgewiesenen Infektion die betroffene Klasse sowie alle K1 Kontakte der infizierten Person umgehend in Quarantäne wechseln."

Hier komme erschwerend hinzu, dass gerade Schülerinnen und Schüler oft keine oder nur sehr milde Symptome zeigen - laut einer Studie der London School of Hygiene & Tropical Medicine ist das bei etwa 79 Prozent der zehn bis 19-Jährigen der Fall - aber das Virus dennoch weitergeben können. "Da diese Kinder in der Regel erst getestet werden, nachdem die Eltern sich infiziert haben, scheint sich die Epidemiewelle leider nur mit harten Maßnahmen brechen zu lassen - durch Distance Learning und Homeoffice wo nur möglich".

Simulation eignet sich für Städte

Die Simulationen hätten eindeutig gezeigt, dass ein "weicher" Lockdown die Infektionswelle erst brechen kann, wenn in etwa 40 Prozent der Population immunisiert wurde. "Davor sollte die Ausbreitung der Infektion mit harten Maßnahmen zusätzlich zu den weichen Maßnahmen wie Abstand halten, Maske verwenden und Händehygiene - bekämpft werden", sagte Elsässer.

Als Basis dienten den Informationen in erster Linie Daten aus der Stadt Salzburg. Die Simulationen würden sich jedoch gut für andere geschlossene Bereiche in Österreich eignen - eben Städte wie Salzburg, Wien oder Linz - aber weniger gut für ländliche Regionen. In den Modellen noch nicht berücksichtigt wurde die neue Virusmutation B.1.1.7 aus Großbritannien, die aufgrund der höheren Infektionswahrscheinlichkeit den Epidemieverlauf weiter verstärken könnte. Bis jetzt sei man auch von vollen Volksschul- und Unterstufenklassen ausgegangen. Darum sollen demnächst auch geteilte Klassen in die Simulationen mit einbezogen werden.

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10  Kommentare
10  Kommentare
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Gruenenfreundin (3.291 Kommentare)
am 26.01.2021 08:16

Kein Lockdown greift besonders stark, wenn die Virus- bzw. Mutantenverschleppung per Flugverkehr munter weitergeht - und wir wüssten nichts davon, wenn es nicht manchen im verseuchten Südafrika o. dgl. erwischt hätte!

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ECHOLOT (8.804 Kommentare)
am 25.01.2021 18:32

Lockdown wie vor einem jahr wird schon herbeigeschrieben!

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ECHOLOT (8.804 Kommentare)
am 25.01.2021 18:31

Lockdown ende und schon gibts in Kürze die herdenimunisierung!

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hasta (2.848 Kommentare)
am 25.01.2021 17:19

Für diese Erkenntnis brauchte es eine Studie an der Uni Salzburg, na sowas aber auch.
Die Mehrheit der öst. Bürger wissen dies seit geraumer Zeit, nur unsere Politiker sind schon so abgehoben und so weit weg vom gemeinen Volk, dass sie nicht mitbekommen wie das gemeine Volk denkt.

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Betroffener127 (3.704 Kommentare)
am 25.01.2021 17:16

Wen wundert auch, dass der Lockdown nicht greift ?
Lt. Handydatenauswertung sind die Bewegungsdaten lediglich um 20% gesunken.

Es gibt ja nur einen Lockdown für Selbständige in Gastronomie und Handel, von denen zumindest die Kleinen langsam untergehen.

Für alle anderen gilt dieser ja nicht, da wurden beim Ausgehen lediglich ein paar Ziele eliminiert.

Um ehrlich zu sein, kann ich die Demonstranten immer besser verstehen. Es wird mit untauglichen Mitteln etwas auf biegen und brechen verordnet , was eigentlich Willkür darstellt und tausende Menschen in die Armut treibt ohne dass es für die Pandemiebekämpfung tatsächlich Auswirkungen zeigt.

Ich hoffe, dass sich die Betroffenen endlich vehementer zu wehren beginnen.

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dachbodenhexe (5.660 Kommentare)
am 25.01.2021 16:46

"Erst wenn mindestens 40 Prozent der Population immunisiert sind, greift ein "Lockdown light", zeigen mathematische Modelle. Bis dahin seien zur effektiven Pandemie-Bekämpfung harte Maßnahmen inklusive Schulschließungen zielführend, folgern die Forscher."

Da wurden also jetzt nach einem Jahr Feldversuch Forscher herangezogen um aufzuzeigen daß die gesetzten Maßnahmen nichts wert waren.

Die gemachten Simulationen hätten bereits vor einem Jahr durchgeführt werden müssen.

Welche Idioten (es gibt in diesem Fall leider keine passendere Bezeichnung) haben dies versäumt und sinnlos die Wirtschaft ruiniert?

Diese Personen müssen sofort zurücktreten und durch Fähige ersetzt werden!

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higgs (1.253 Kommentare)
am 25.01.2021 16:49

sie meinen ein andauernder harter lockdown wäre besser gewesen?

wie machen sie denn eine simulation ohne daten?

sie haben die aussagen wohl nicht verstanden.

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( Kommentare)
am 25.01.2021 16:29

Schöne Studie im Auftrag Basti um weitere Verschärfungen rechtfertigen zu können?

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pellets (317 Kommentare)
am 25.01.2021 16:24

... und Flüssiges bricht Fasten nicht.

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kleinerdrache (9.944 Kommentare)
am 25.01.2021 16:14

Es geht also wieder in Richtung Szenario (März 2020).

Danke, vielen Dank....

Geh bittschee, kann mich wer aus diesem Albtraum wecken?

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