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Stillen? Auch nach dem Kaiserschnitt ist das kein Problem

Von Barbara Rohrhofer   06.November 2019

Die Verbindung zwischen Neugeborenem und Mutter wird – das belegen alle Studien – durch den unmittelbaren Hautkontakt und das erste Anlegen des Babys an die Brust der Mutter gestärkt.

"Stillen ist einer der besten Wege, um eine feste emotionale Bindung zu seinem Baby aufzubauen. Dadurch wird das Neugeborene nicht nur mit Nährstoffen versorgt, ihm wird auch das so wichtige Gefühl von Geborgenheit vermittelt", sagt Christine Schatz, Gynäkologin am Klinikum in Steyr, das sich ab Mitte November ganz offiziell "Baby-friendly Hospital" nennen darf.

Das Geburtshilfe-Team des Klinikums hat für diese Auszeichnung einen Zertifizierungsprozess auf sich genommen, der 18 Monate lang gedauert hat. "Wir betreuen werdende Mütter ab der 38. Schwangerschaftswoche. Hebammen und Ärzte kommen also schon vor der Geburt mit den Frauen in Kontakt. Schon zu diesem Zeitpunkt wird übers Stillen gesprochen, das auch sofort möglich ist, wenn ein Kaiserschnitt erfolgt", sagt die Gynäkologin.

"Sobald das Baby da ist, kann es sofort an die Brust gelegt werden. Das funktioniert nach diesem operativen Eingriff genauso gut wie nach der spontanen Geburt", sagt Christine Schatz. Ist der Stillbeginn geschafft, stillen Mütter nach Kaiserschnitten genauso lange wie Mütter, die ihre Babys "normal" entbunden haben.

Die Unterstützung von Hebammen kann besonders hilfreich sein, um das Stillen zu fördern und Stillprobleme zu verhindern. Für den Stillbeginn ist nach einem Kaiserschnitt möglicherweise aber etwas mehr Zeit und Geduld nötig.

"Stillen führt übrigens auch zur Ausschüttung von Oxytocin. Dieses Hormon wird auch als Kuschelbotenstoff bezeichnet, weil es das Gefühl von Liebe, Nähe und Geborgenheit auslöst", sagt die Frauenärztin aus Steyr. Auf diese Weise würde das Band zwischen Mutter und Neugeborenem noch zusätzlich gestärkt.

Krankheiten verhindern

"Stillen hilft, viele Krankheiten erst gar nicht entstehen zu lassen und ist somit ein wichtiger Beitrag zur Gesundheit von Mutter und Kind", sagt auch Primar Hermann Enzelsberger, Leiter der Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikum Steyr.

"Dass uns viele Familien ihr Vertrauen schenken, beweisen auch unsere ständig wachsenden Geburtenzahlen: 1080 Babys – 535 Buben und 545 Mädchen – erblickten im Vorjahr in unserem Klinikum das Licht der Welt", sagt Michael Hubich, Ärztlicher Direktor des Klinikums und Projektgruppenleiter.

Ins Leben gerufen wurde die Initiative "Baby-friendly Hospital" von der Weltgesundheitsorganisation WHO und der UNICEF mit dem Ziel, Gesundheit für alle möglich zu machen.

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23. April 2024