Speiseröhrenkrebs: Früher Alkohol, heute hastiges Essen als Risikofaktor
Speiseröhrenkrebs gilt (nach der Bauchspeicheldrüse) als zweitaggressivste Krebserkrankung, die Überlebenschance liegt für ein Jahr bei zirka 50 Prozent, sagt Universitätsprofessor Reinhold Függer, Vorstand der Abteilung für Allgemein- und Transplantationschirurgie am Ordensklinikum Linz.
Er ist Leiter des Symposiums für Viszeralchirurgie, zum dem 120 Mediziner aus ganz Österreich in die Linzer Promenaden Galerien gekommen waren. An den beiden Tagen wurden auch chirurgische Eingriffe aus den Operationssälen des Linzer Ordensklinikums live in den Veranstaltungssaal in das OÖN-Forum übertragen.
OÖN-TV: Chirurgischer Eingriff wird live für Fach-Publikum übertragen
Die Abteilung der Allgemein- und Viszeralchirurgie am Ordensklinikum Linz bietet im Rahmen eines zweitägigen Symposiums in den Linzer Promenaden Galerien nicht nur Vorträge, sondern die Fach-Besucher können auch live via Leinwand bei einer OP dabei sein und fragen stellen.
Stress und Fast Food
Speiseröhrenkrebs beziehungsweise die Hauptursachen, so erzählt Függer im Gespräch mit den OÖN, hätten sich in den vergangenen 25 Jahren massiv gewandelt. "Früher war meist der obere Teil der Speiseröhre betroffen, und zwar oft bei Menschen, die sehr viel Alkohol getrunken haben", sagt Függer. Heute trete der Krebs weit häufiger im unteren Bereich auf. "Und da ist vor allem schlechte Ernährung schuld – also zu viel Fast Food, aber auch hastiges Hinunterschlingen des Essen." Reflux sei nicht selten die Folge.
"Aber keine Panik, wer nur ab und zu einmal Sodbrennen hat, muss sich keine Sorgen machen." Problematisch werde es erst, wenn die Magenschleimhaut in die Speiseröhre hinaufwandert. "Aber das spürt man." Vorsorgeuntersuchungen brächten dem Experten zufolge keinen Vorteil. "Erst wenn jemand ständig unter Sodbrennen leidet, sollte man sich das anschauen lassen." Ansonsten könne man sehr viel mit einer Änderung des Lebensstils bewirken.
Dazu zähle, etwa Übergewicht zu vermeiden, aber auch beruflichen Stress zu reduzieren. Regelmäßige Mahlzeiten (nicht mehr zu spät am Abend) einplanen und diese dann am besten in aller Ruhe genießen.