So trainiert man Lernblockaden weg
Konzentrationsstörungen, Lese- oder Rechenschwäche: Die Evolutionspädagogik analysiert Defizite und hilft bei Kindern und Erwachsenen mit einfachen Körperübungen
Daheim sitzt der Lernstoff. Doch kaum ist das Kind in einer Prüfungssituation, scheinen alle Inhalte wie weggeblasen. Oder das Lesen fällt schwer und Rechenaufgaben wollen nicht so recht gelingen. "Das sind typische Beispiele, bei denen wir mit der Evolutionspädagogik helfen können", sagt Isabella Gruber.
Die Methode beruht auf der Theorie, dass der Mensch von der Zeugung bis zum vierten Lebensjahr verschiedene Stufen der Evolution durchläuft: Im Mutterleib schwimmt das Baby wie ein Fisch im Wasser. Außerhalb des Mutterleibs lernt es sich mit den Armen vorwärts zu bewegen – wie Amphibien das tun. Später robbt und krabbelt das Kind, geht schließlich aufrecht. Am Schluss steht die Evolutionsstufe "Mensch", in der Kommunikation und Kooperation trainiert wird.
Für Selbstwert, gegen Stress
"Wenn ein Kind eine dieser Phasen nicht ausreichend durchlebt oder währenddessen Misserfolgserlebnisse sammelt, wird das im Gehirn verankert", sagt die Trainerin. So entstehen Blockaden, die in bestimmten Situationen zu Tage treten.
Die gute Nachricht: Bewegungsmuster und die Gehirnentwicklung lassen sich auch später noch beeinflussen. Konkret passiert das durch einfache Körperübungen, die Lernblockaden beseitigen und auch helfen können, selbstbewusster, stressresistenter oder ausgeglichener zu sein. "Oft genügen schon zwei bis vier Sitzungen. Ich bin immer wieder fasziniert, wie schnell und einfach die Methode wirkt", sagt Gruber, die diese Rückmeldung auch von Eltern bekommt. Weil es sich nicht um klassische Nachhilfe, sondern um lustige Übungen handelt, macht den Kindern diese Methode meist viel Spaß. "Bei einem meiner Kinder verwende ich die Evolutionspädagogik zum Beispiel, wenn es sich nicht traut, etwas Neues auszuprobieren", sagt die 38-Jährige Mutter von drei Kindern.
Die Evolutionspädagogik oder "Praktische Pädagogik" eignet sich zudem für Erwachsene – etwa bei Stress, Ängsten oder bei Konflikten. Auch hier können Defizite aus der frühen Kindheit ausgeglichen werden. Entwickelt wurde die Methode vom Deutschen Ludwig Koneberg. Seit September bildet die Mettmacherin Isabella Gruber erstmals in Oberösterreich angehende Evolutionspädagogen aus. Gemeinsame Projekte betreut sie mit ihrer Kollegin Ursula Wechsler.
"Evolutionspädagogen"? - Wie schön, dass die Gedanken frei sind...
Heutzutage versucht man immer öfter mit irgendwelchen dubiosen "Coaching-Angeboten" den Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen.