Schutz vor Denguefieber
Meine Freundin kam letztes Jahr von ihrem Weihnachtsurlaub frisch und froh zurück. Sie war in Südostasien. Drei Tage später hatte sie neben einem Ausschlag am ganzen Körper schreckliche Gliederschmerzen und musste sogar ins Spital. Die Diagnose lautete: Denguefieber. Ich möchte heuer nach Thailand fliegen – wie hoch ist das Risiko?
Denguefieber ist eine Viruserkrankung, die durch einen Mückenstich fast nur in den Tropen übertragen wird. Hotspot ist tatsächlich Südostasien, auch wenn es ebenso – allerdings weniger häufig – in Indien, Afrika, der Karibik und Südamerika vorkommt.
Nach der Infektion dauert es meist eine knappe Woche bis es zum Ausbruch der Beschwerden kommt. Häufig fühlt man sich unglaublich schwach und niedergedrückt. Man kann kaum mehr gehen, Muskeln, Knochen und Gelenke schmerzen so, dass man rasch ärztliche Hilfe aufsuchen muss.
Eine Erstinfektion kann bei einem gesunden Menschen aber auch recht banal verlaufen, so wie ein leichter grippaler Infekt. Eine wiederholte Infektion mit einem anderen der vier bekannten Virusstämme führt aber oft zu diesen schweren Verlaufsformen, die nicht selten zwei bis drei Monate anhalten können, bis man wieder fit ist.
Der Statistik nach werden in Österreich 30 bis 120 Patienten pro Jahr registriert. Die Dunkelziffer ist natürlich höher, da die sanfteren Verlaufsformen meist gar nicht diagnostiziert werden. Wenn man bedenkt, wie viele von uns ihren Urlaub in Südostasien verbringen und wie selten das Denguefieber auftritt, so bin ich doch optimistisch und würde mir an Ihrer Stelle die Urlaubsfreuden nicht verderben lassen.
Wenn Sie aber in ein Kerngebiet fahren möchten, und da gehört Thailand zweifellos dazu, rate ich Ihnen, sich so gut wie möglich vor Mückenstichen zu schützen. Besprühen Sie Ihre Haut und Ihre Kleidung (möglichst mit langen Ärmeln) mit Repellents, dann werden die Stechmücken einen Bogen um Sie machen und Sie können ungetrübt Ihren Urlaub im Land der tropischen Sonne genießen. Und als Hautarzt habe ich einen weiteren Tipp: Der beste Platz an der Sonne ist im Schatten. Dann wird auch Ihre Haut durch zu viel UV-Licht keinen Schaden davontragen.
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Schreiben Sie OÖN-Doktor Johannes Neuhofer (Dermatologe), der diese Kolumne mit einem Ärzteteam betreut: Clemens Steinwender (Kardiologe), Reinhold Függer (Chirurg), Rainer Schöfl (Gastroenterologe), Josef Hochreiter (Orthopäde), Werner Schöny (Psychiater)
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