Schreibabys: anstrengend, aber vorübergehend
Dieses Phänomen beginnt ab dem Alter von etwa zwei Wochen und dauert drei bis vier Monate an. "Wenn ein sonst gesund wirkendes Baby mehrere Tage hintereinander sehr lange und viel schreit und sich nicht beruhigen lässt, sollten Eltern sich an ihren Kinderarzt wenden", sagt Reinhold Kerbl, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ).
Genaue Ursachen ungeklärt
Früher sprachen Experten von "Dreimonatskoliken", da sie vermuteten, dass unter anderem Blähungen dafür verantwortlich seien. Heute verwenden Fachleute eher den Begriff "Regulationsstörung", wobei die genauen Mechanismen noch nicht geklärt sind. Säuglinge reagieren vermutlich in einer bestimmten Phase ihrer Entwicklung empfindlicher auf Reize von außen, wie zum Beispiel Gerüche, Geräusche und Schmerzen, und können sich dann oft schwer selbst beruhigen. Aber auch die (noch unvollständige) Anpassung an den Tag-Nacht-Rhythmus könnte eine Rolle spielen. Generell gilt: "Es ist nicht ungewöhnlich, dass Babys im zweiten und dritten Lebensmonat auch mal zwei bis drei Stunden am Tag weinen – insbesondere abends", sagt Primar Kerbl. Das bedeutet auch nicht, dass Eltern etwas falsch machten.