Psoriasis belastet die Betroffenen schwer
40 Prozent vermeiden Aktivitäten, bei denen man ihre Haut sehen kann.
Bis zu 300.000 Menschen in Österreich leiden an Psoriasis. Die chronisch-entzündliche Hauterkrankung mit massiver Schuppenbildung – auch "Schuppenflechte" genannt – belastet 54 Prozent der Betroffenen schwer, ergab eine anonyme Onlinebefragung. Demnach vermeiden 40 Prozent Aktivitäten, bei denen ihre Haut für andere sichtbar wird. 58 Prozent sind ängstlich. 30 Prozent versuchen, aus Scham ihre Krankheit geheim zu halten. 21 Prozent haben erlebt, dass ihnen Menschen ausweichen. 19 Prozent sind in ihrem beruflichen Fortkommen stark eingeschränkt.
50 Prozent der Betroffenen fühlen sich hilflos, für 55 Prozent wäre die Beseitigung von Juckreiz und/oder Schmerzen der größte Wunsch. Hautpflege, Cremen und Salben, Cortison, Vitamin-A- und Vitamin-D-Derivate, Fototherapie, Medikamente wie Methotrexat, Cyclosporin, Fumarsäureester und schließlich eine ganze Reihe gezielt wirkender Biologika haben die Behandlungsmöglichkeiten extrem verbessert.
"Wir sind heute so weit, dass wir eine Besserung der Symptome um 90 bis 100 Prozent erreichen können", betonte Paul Sator, Oberarzt an der Dermatologischen Abteilung im Krankenhaus Hietzing in Wien. Während die Biotech-Medikamente in der Produktion ausgesprochen aufwendig sind, dürfte die Forschung künftig vermehrt in Richtung "kleiner", synthetisch herstellbarer Wirkstoffe zur oralen Einnahme gehen. Dazu gehören sogenannte Januskinase-Hemmer, welche Enzyme in jenen Zellen blockieren, die bei der überschießenden Immunreaktion im Rahmen der Psoriasis eine Rolle spielen.