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Österreicher unterschätzen Krankheitserreger

06. November 2019, 07:41 Uhr
Österreicher unterschätzen Krankheitserreger
Bild: Reuters

Die Gefahr von gesundheitsgefährdenden Keimen in Lebensmitteln beunruhigt die Menschen nur wenig. Das ergab das Risikobarometer der Agentur für Umwelt- und Ernährungssicherheit (AGES).

Gemessen an den Bedrohungen durch Umweltverschmutzung, Klimawandel und soziale Ungleichheit (jeweils ungefähr drei Viertel aller Befragten) beunruhigt die Österreicher die Lebensmittelsicherheit relativ wenig (knapp ein Drittel). Dagegen wird das von Mikroplastik, Antibiotikarückständen oder Pflanzenschutzmitteln ausgehende Risiko überschätzt. Das ergab eine Befragung der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES).

Die rund 600 befragten Verbraucher würden sich vor abstrakten Gefahren wie Mikroplastik oder Hormonrückständen fürchten, während Krankheitserregern in Lebensmitteln wenig Beachtung geschenkt werde – und das „obwohl es jedes Jahr tausende Erkrankungen und auch Todesfälle gibt“, sagte AGES-Geschäftsführer Thomas Kickinger bei einer Pressekonferenz in Wien.

Die lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüche gehen zwar seit dem Jahr 2006 zurück, dennoch starben im Jahr 2018 acht Personen an Listeriose, 27 Menschen erkrankten daran. An Campylobacter-Bakterien starben sechs Personen, wobei beinahe 8000 daran erkrankten. Auf fünf Todesfälle durch Salmonellen kamen im Jahr 2018 1533 Krankheitsfälle. Das von Pflanzenschutzmitteln ausgehende Risiko werde von der Bevölkerung dagegen überschätzt, meinte der AGES-Geschäftsführer. Schließlich würden über 97 Prozent der diesbezüglich untersuchten Proben den gesetzlichen Vorgaben entsprechen.

In Ergänzung zum jährlich erhobenen „Risikobarometer Umwelt & Gesundheit“ hat die AGES erstmals praktische Ärzte und Journalisten nach ihrer Einschätzung in Bezug auf die Lebensmittelsicherheit befragt. Ärzten bereitet demnach Mikroplastik in Lebensmitteln die meisten Sorgen, während Journalisten hormonähnliche Stoffe als größte Risiken wahrnehmen. Wichtig sei es deshalb, Vertrauen bei den Verbrauchern, aber auch den Journalisten und Ärzten zu schaffen, meinte Kickinger.

Wem die Österreicher vertrauen

Eine Eurobarometer-Umfrage zeigt, dass die Österreicher in Bezug auf die Vermittlung von Lebensmittelgefahren vor allem Landwirten (84 Prozent), Konsumentenschutzorganisationen (81 Prozent) und Wissenschaftern (77 Prozent) vertrauen. Überdurchschnittlich viel diesbezügliches Vertrauen schenken Österreicher (31 Prozent) im EU-Vergleich (19 Prozent) auch Prominenten, Bloggern und Influencern. Das sei insofern problematisch, als diese Informationen oft nicht wissenschaftlich wären, sagte Bernhard Url, Direktor der europäischen Lebensmittelbehörde EFSA. „Es wird in Zukunft sicher eine Herausforderung, Scheininformationen einzudämmen“, so Url.

Während die Lebensmittelsicherheit für viele Verbraucher in Österreich zufriedenstellend ist, fühlen sich zwei Drittel der Bevölkerung dennoch nicht ausreichend darüber informiert. Die Hauptinformationsquelle stellt mittlerweile das Internet dar.

Um dem zu begegnen, hat die AGES die Online-Informationskampagne „So bleibt dein Lebensmittel sicher“ durchgeführt. Darin werden Anleitungen für den richtigen Umgang mit Lebensmitteln zur Verfügung gestellt.

Alle Expertentipps zur Lebensmittelsicherheit gibt es auf der Homepage www.ages.at

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5  Kommentare
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Ramses55 (11.126 Kommentare)
am 06.11.2019 16:57

Macht Euch doch nicht ins Hemd wegen ein paar Krankheitskeimerln...a schoafs Schnapserl hintennoch und ois is Roger *fg*

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fai1 (6.006 Kommentare)
am 06.11.2019 15:36

Gibt es bei uns solche Verkaufsstände?

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Tralala (720 Kommentare)
am 06.11.2019 09:46

Die AGES zeigt vor allem sehr deutlich auf, woher diese Gefahrenunterschätzungen rühren.
wahrgenommenes Risiko bei Journalisten:
1) Hormonähnliche Substanzen
2) Pflanzenschutzmittel
3) Mikroplastik

wahrgenommenes Risiko bei Verbrauchern:
1) Mikroplastik
2) Antibiotikarückstände
3) Pflanzenschutzmittel

tatsächliches Risiko:
1) Krankmachende Keime
2) Schimmelpilzgifte
3) Allergene Stoffe

Früher hieß es immer Lesen bildet.
Heute trägt das Zeitunglesen eher zur Verbildung oder zur Einbildung bei.

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rmach (15.057 Kommentare)
am 06.11.2019 10:32

Die OÖN sind sehr bemüht gute Informationen zu liefern. Leider haben viele Politiker erkannt, dass mit Angstmache mittels gefühlter Gefahren, sehr leicht Stimmen zur Bekämpfung der herbeigeredeten Gefahren zu gewinnen sind. Wenn diese Gefahren, die gar nicht vorhanden sind, dann bekämpft wurden, ist das der Verdienst dieser Populisten. Darüber berichten die Journalisten. Nicht die Journalisten sind die Erfinder des Blödsinns, sondern die Populisten, die mittels Abgänger der Billigstudien mit Informationen gefüttert werden. Die Ernährungswissenschaft, die im Vergleich mit der Chirurgie in der Entwicklung ca. im Jahr 1650 steckt, ist eine große Hilfe für die Verbreitung von Gefühlswelten. Erfreulich ist aber, dass die Ernährungswissenschaften in den letzten Jahren schnell aufholen.

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Tralala (720 Kommentare)
am 06.11.2019 13:48

Wäre ja noch schöner, wenn Journalisten den Blödsinn den sie schreiben auch noch selbst erfinden. Wobei aber kein wirklicher Unterschied besteht, wenn dieser Blödsinn 1:1 medial übernommen, ständig wiederholt und selbst nach oftmaligem Beweis des Gegenteils nicht abgeändert wird.
Da scheint dann doch die "Haltung", der politisch korrekte Mainstream die (angebliche) journalistische Sorgfalt leicht zu überholen. Das nennt sich dann glaube ich ein "Thema hypen".

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