Oberösterreich als Hotspot: Impfung gegen FSME ist wichtiger denn je
Auswirkungen der Pandemie: Vermehrte Aufenthalte im Freien führten zu Rekord-Hoch bei der Anzahl der Patienten
209 Österreicher mussten im Vorjahr wegen FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) behandelt werden, jeweils rund ein Viertel davon in Oberösterreich (50) und Tirol (51). Zum Vergleich: 2019 kümmerten sich die Ärzte österreichweit um 108 Patienten, im "Zeckenjahr" 2018 um 154. Die Pandemie hat zu dieser Entwicklung beigetragen, weil sich im Vorjahr besonders viele Menschen im Freien aufgehalten und auch ihren Urlaub daheim verbracht haben. Drei Infizierte starben 2020 sogar an den Folgen eines Zeckenstiches.
Bleibende Schäden möglich
Die Folgen einer FSME-Infektion können teils dramatisch sein, erklärt Bettina Pfausler von der MedUni Innsbruck: "Bei zehn Prozent der Erkrankten ist das Rückenmark mitbetroffen. Die Folge sind schwerste Lähmungen, die Sterblichkeit beträgt in dieser Gruppe 30 Prozent." In 40 Prozent der Fälle tritt eine Entzündung des Gehirns auf, begleitet von Lähmungserscheinungen, Anfällen, Zittern und Gangunsicherheit – bei mehr als jedem Fünften ist mit bleibende Schäden zu rechnen. Auch bei der dritten, milderen Variante, bei der ausschließlich die Hirnhäute betroffen sind, muss man mit Kopfschmerzen, hohem Fieber, Übelkeit und Erbrechen rechnen. "Da sind jedoch die Chancen gut, dass man wieder ganz gesund wird", sagt Pfausler.
Weil es keine ursächliche Therapie gegen FSME gibt, die übrigens nicht nur im Frühsommer, sondern ganzjährig in ganz Österreich auftreten kann, ist die Zeckenimpfung so wichtig. Nach der Grundimmunisierung sollte man laut Univ.-Prof. Herwig Kollaritsch alle fünf Jahre – ab dem 60. Geburtstag sogar alle drei Jahre – die Impfung auffrischen. Warum es nicht ausreicht, von Zeit zu Zeit durch eine Blutuntersuchung festzustellen, ob man geschützt ist, erklärt der Tropenmediziner so: "Das ist immer nur eine Momentaufnahme und hat keine Aussagekraft, wie lange der Schutz noch anhält." Der aktuell verbilligte Tarif für eine Zeckenimpfung beträgt für Erwachsene in der Apotheke 35,80 Euro, bei Kindern 31,30 Euro. In Oberösterreich bieten manche Institutionen zurzeit wegen Covid-19 keine Zeckenimpfungen an, die Verantwortlichen arbeiten jedoch an Lösungen. Übrigens schließen sich FSME-Impfung und Corona-Impfung nicht aus. "Man könnte am selben Tag impfen. Weil wir aber mehr über die Reaktionen auf die sehr neuen Corona-Impfungen erfahren wollen, sollte man einen 14-Tage-Abstand einhalten", sagt Kollaritsch.
Borreliose: Kein Impfschutz
Weil die FSME-Impfung nicht vor der ebenfalls durch die Blutsauger übertragbaren Borreliose schützt (mehr dazu im Info-Kasten), ist es nötig, sich und seine Kinder nach Aufenthalten im Freien auf Zecken auf der Haut zu untersuchen. Die Tiere sollten dann so rasch wie möglich entfernt werden.
Wie Borreliose-Erreger das Immunsystem austrickst
70.000 Österreicher erkranken jährlich nach einem Zeckenstich an Borreliose. Das häufigste Symptom der bakteriellen Erkrankung in der Frühphase ist die sogenannte Borreliose-Wanderröte. Sie taucht etwa sieben bis zehn Tage nach der Infektion auf und breitet sich ausgehend von der Zeckenstichstelle kreisförmig aus. Seltener tritt das Borreliose-Lymphozytom auf – ein kleines, bläulich-rotes Hautknötchen. Weitere Symptome sind Abgeschlagenheit, leichtes Fieber, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, Schweißausbrüche, Magen-Darm-Beschwerden und geschwollene Lymphknoten. Behandelt wird mit Antibiotika.
Yoo Jin Oh von der Johannes Kepler Universität Linz hat kürzlich festgestellt, dass die auslösenden Borreliose-Bakterien sich im Gegensatz zu anderen Erregern aktiv im Blut bewegen und gezielt festsetzen können. So gelingt es ihnen, das Immunsystem zu überwinden. Veröffentlicht wurde das im Journal „Communications Biology“.
Man kann die Wichtigkeit der FSME Impfung gar nicht genug betonen. Da hilft auch kein "starkes Immunsystem", wie immer wieder von Impfskeptikern betont wird, dass man nicht an FSME erkranken könnte , wenn die Zecke mit dem Virus befallen ist und ausreichend Zeit hatte, es dem Wirt zu übertragen. Bin froh, dass ich meine Auffrischungsimpfung vor 2 Wochen wieder erhalten habe.
Kann sich eigentlich noch Jemand an die Panikmache der Pharmaindustrie und Ihrer Lobby bei der Schweinepest erinnern?
Wieviele Millionen Impfdosen wurde da bestellt und später teuer entsorgt?
Entschuldigen Sie, es war selbstverständlich die Schweinegrippe gemeint.
Diese Zeckenwarnung kommt aber reichlich spät, unser Kätzchen hat schon im Jänner eines dieser Tierchen mit ins Haus gebracht.
Da es aber eine Vielzahl von Arten dieser Plagegeister gibt, ist auch nicht sicher ob die heurige Impfung tatsächlich hilft, eine Gehirnhautentzündung ist jedenfalls keine Kleinigkeit.
Ein sehr guter Freund von mir kämpft sich seit 2016 zurück ins Leben nach einem Zeckenbiss und damit verbundener Gehirnhautentzündung...
Allerdings... die letzte Auffrischung der Zeckenimpfung war gerade einmal ein Jahr davor...
Ja, ich kenne einen ähnlichen Fall, eine Grippegeimpfter bekam 1Monat nach der Impfung eine so heftige Grippe, daß er is Krankenhaus mußte, dies ist allerdings schon 4 Jahre her. Nur die Impfung hat da wohl auch total versagt!
Ohjeee, die Dachbodenhexe schon wieder.
Es gibt keinen 100%igen Schutz! Es wird immer wieder Menschen geben, die trotz einer Impfung krank werden. Das liegt in der Natur der Sache!
Es gibt auch Menschen, die auf gewisse Medikamente nicht reagieren.
Die meisten Impfungen sind in den "empfohlenen" Intervallen unnötig! Es wird viel zu oft geimpft! Besser man lässt vor einer eventuellen Impfung einen Titter machen und weiß dann genau, ob die Impfung überhaupt nötig ist!
Aber hier hat es den Anschein, als würde man gerne gleich auf der Corona-Impfungswelle "mit schwimmen", bei der Influenza-Impfung hat man es ja ebenso gehandhabt! Obwohl es dank Masken und Abstand keine Influenza-Welle gab .....
Immer nur schön Panik erzeugen, damit die Impfstoffe nicht liegen bleiben .... Es gibt übrigens auch für den Menschen Sprays und Spot-on-Präparate gegen Zecken und wenn man schon draußen im Gebüsch war, dann zu Hause sofort kontrollieren, ob sich so ein Blutsauger irgendwo angedockt hat!
Titerbestimmung ist ungenau. Über die Dauer des Schutzes gibt das aber nur bedingt Auskunft.
Nach der Basisimunisierung rät das Gesundheitsministerium, die Schutzimpfung vor Zecken alle fünf Jahre aufzufrischen.
Vor allem für Impfskeptiker ist die Titerbestimmung eine Möglichkeit, sich die eine oder andere Auffrischungsimpfung zu ersparen.
Aus News.orf.at
Ich kenne „sehr kluge“ Eltern, die ihre Kinder nicht mehr fsme impfen lassen.
Begründet wird das mit viel Aufenthalt in der Natur, gestärkter Abwehr usw.
Irgendwie ein Fall für die Kinderwohlfahrt, denke ich mir.
Nur mit denen diskutieren artet in schlechter Stimmung aus, eigentlich sind das gefährliche idioten.
Eigenartig dass diese Impfung so werbewirksam und wie ein Psychofilm im TV promotet wird...eigentlich ist sie in dieser Intensität und Präsenz ein österreichisches Phänomen. Die wenigsten Länder preschen da so vor, tw wird die Impfung sogar erst ab dem 6. Lj empfohlen - und das in Nachbarländern. Bei uns impft man schon Babys...!
Auskunft unserer Kinderärztin: so gut wie alle Fälle von FSME bei Kindern verlaufen harmlos, diese Info gab es allerdings erst nach konkreter Nachfrage unsererseits. Meine Tochter wird mit Kokosöl eingeschmiert bevor es raus geht, impfen lass ich sie vorerst noch nicht. Sie können ja jetzt gerne das Jugendamt informieren. Ich bin übrigens auch dafür dass Eltern von übergewichtigen Kindern eingesperrt werden - wegen Gefährdung des Kindeswohl.
Würde es doch mehr Eltern geben, die sich wenigstens Gedanken um die Auswirkungen oder Langezeitfolgen Ihrer Kinder machen würden.
Um dann zu entscheiden was gut oder schlecht ist.
Das würde ich mir wünschen, in der Branche.
Ich bin noch nie FSME geimpft worden und hatte nur 2x eine Zecke, die ich jedes Mal fachgerecht sofort entfernte.
ICH! Was sagt das aus...gar nichts. Es gibt viele Menschen, die jegliche Art von Zecken anziehen und einmal ins Grünland und mit 20 Zecken heimkommen. Seien Sie so fair und schließen nicht sofort von sich auf andere, jedes Immunsystem reagiert anders...Ein gutes zeckenfreies Jahr wünsche ich Ihnen!
Hat Sie das gemacht?
Nein, seien SIE so fair und legen nicht anderen Worte in den Mund, die sie nie gesagt/geschrieben haben.
hab meinen Titter machen lassen!
Impfung vor 15 Jahren!
daher zur zeit keine Impfung nötig!
Doch, Herr. Prof. Kollaritsch, es reicht vollkommen aus, dass man durch eine Blutuntersuchung feststellt, ob man geschützt ist, wenn man grundimmunisiert ist!
"Das ist immer nur eine Momentaufnahme und hat keine Aussagekraft, wie lange der Schutz noch anhält." No na, klar ist es eine Momentaufnahme, aber wenn mein Wert nach Titerbestimmung den Grenzwert - selbst Jahre nach Immunisierung - noch um Faktor x überschreitet, wird dieser nicht plötzlich von Heute auf Morgen ins Bodenlose sacken. Impfen kann ich ggf. immer noch.
Dass Hr. Prof. Kollaritsch früher mit dem FSME-Hersteller Baxter zusammengearbeitet hat, sollte ev. auch hier erwähnt sein. Eventuell ist dies der Grund für seine Aussagen.
Vielen Dank für Ihre Nachforschungen. Falls Sie stimmen, ich konnte nichts finden, außer das Prof. Kollaritsch Baxter 2005 wegen Ihren Serums kritisiert hat, eine interessante Sache...
Besser, als er hätte als Zuckerbäcker gearbeitet.