Neuer Nasenspray hilft bei schweren Depressionen
Für die am stärksten von Depressionen Betroffenen – Personen, bei denen die bisher vorhandenen Mittel versagen – gibt es nun eine zusätzliche Behandlungsmöglichkeit.
Für die am stärksten von Depressionen Betroffenen – Personen, bei denen die bisher vorhandenen Mittel versagen – gibt es nun eine zusätzliche Behandlungsmöglichkeit: einen Esketamin-Nasenspray. Die Wirkung ist offenbar gut, die Anwendung erfolgt unter medizinischer Aufsicht. "Wir wenden die Substanz schon seit Jahren in Form von Infusionen an, jetzt gibt es Esketamin als Nasenspray, was das Medikament langsamer anfluten lässt und zu weniger Nebeneffekten führt", sagt Siegfried Kasper, Vorstand der Universitätsklinik für Psychiatrie an der MedUni Wien.
Die Wirkung ist "gut"
Derzeit ist die Esketamin-Therapie an hohe Anforderungen geknüpft. Dies erfolge vor allem, um das Risiko potenziell gravierender Nebenwirkungen rund um die Anwendung (zum Beispiel Blutdruckkrisen) unter Kontrolle zu halten. Gleichzeitig soll das Arzneimittel nur für Patienten mit mehrfachem Nichtansprechen auf andere Therapien verwendet werden.
Die Entscheidung zur Verordnung muss von einem Psychiater getroffen werden. Der niedergelassene oberösterreichische Psychiater Bernhard Mohr hat einen Patienten bereits mit dem neuen Arzneimittel behandelt. Die Wirkung bei dem Patienten, der das Medikament auf Chefarztgenehmigung erstattet erhielt, sei gut gewesen, berichtete er: "Auch die Suizidgedanken sind völlig abgeklungen."