Nach Schlaganfall: Hightech-Sehhilfe ermöglicht Arbeit
Bis März 2018 war das Leben des 24-jährigen Wieners Dominik Haupt ganz normal. Er arbeitete als Krankenpfleger. Dann hatte er einen Schlaganfall.
Die Ursache ist unbekannt, die Schäden sind irreversibel. Sein Blickfeld ist seither verengt, die Randzonen des Seefelds komplett verdunkelt. Es ist so, als würde er durch zwei Strohhalme schauen. Die Einschränkungen sind enorm. Beide Augen haben eine Sehfähigkeit von nur mehr rund fünf bis zehn Prozent. Chance auf Heilung gibt es keine.
Bei einem Pilotprojekt konnte der junge Wiener mithilfe der österreichischen Monopolverwaltung (MVG) jetzt aber die Ausbildung zum Trafikanten machen. Möglich gemacht hat das ein Sehhilfe-Gerätsdes israelischen Technologieunternehmens OrCam. Diese hochmoderne Sehhilfe erlaubt es dem 24-Jährigen zum Beispiel, eigenständig Texte und Beschreibungen auf Produkten zu lesen. Das Gerät funktioniert mit Videokamera, Kopfhörer und künstlicher Intelligenz, liest Texte vor, erkennt Barcodes, Geldscheine und Gesichter (sofern die Person zuvor eingespeichert wurde und dazu ihre Einwilligung erteilt hat). "Sie sieht für mich, indem sie mir vorliest, und erkennt sogar meine Stammkunden", erklärt Haupt.