Müde im Frühjahr? Es kann an der Schilddrüse liegen
Die Beschwerden einer Unterfunktion der Schilddrüse sind vielfältig und unspezifisch.
Wenn der Frühling Einzug hält, leiden mehr als die Hälfte aller Menschen unter Müdigkeit, Kreislaufbeschwerden und Antriebsschwäche. Auch Gereiztheit und Wetterfühligkeit gehören zu den typischen Beschwerden in dieser Jahreszeit. Die Ursachen werden in Veränderungen bei Stoffwechsel und Hormonhaushalt vermutet. Es kann bis zu einem Monat dauern, bis sich der Körper an die Umstellung gewöhnt hat.
Ständige Müdigkeit, Desinteresse, Heiserkeit, Frieren, Verstopfung und Gewichtszunahme trotz unveränderter Essgewohnheiten können aber auch auf eine Schilddrüsenunterfunktion im Rahmen einer Hashimoto-Thyreoiditis hinweisen. Weitere Symptome sind trockene Haut, brüchige Nägel, spröde Haare, vermehrter Haarausfall, erhöhte Blutfettwerte, Zyklusstörungen und verminderte Fruchtbarkeit. "Da die Beschwerden vielfältig und unspezifisch sind, ist es oft ein langer Weg, bis die richtige Diagnose gestellt wird. Bei Frauen beginnt die Erkrankung häufig mit den Wechseljahren", sagt Primar Peter Panholzer vom Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck.
Chronische Entzündung
Die Schilddrüse spielt eine zentrale Rolle im Stoffwechsel. Bei der Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis richtet sich das körpereigene Abwehrsystem aus unbekannten Gründen gegen das eigene Schilddrüsengewebe und zerstört es. In der Folge ist die Schilddrüse chronisch entzündet. "Durch den Funktionsverlust nimmt die Produktion des Schilddrüsenhormons ab und die gleichen Beschwerden wie bei einer Schilddrüsenunterfunktion treten auf", informiert der Experte.
Die Diagnose wird über den Wert des Hormons TSH (Thyreotropin), durch die Bestimmung von Schilddrüsen-Antikörpern und mittels einer Ultraschalluntersuchung gestellt. Die Ursache der Erkrankung selbst kann nicht geheilt werden, aber die Symptome sind mit Medikamenten gut zu behandeln. Bei der Entstehung von Hashimoto-Thyreoiditis kann auch eine vermehrte Jodzufuhr eine Rolle spielen. Panholzer empfiehlt, Jod in hoher Dosis zu meiden und so weit wie möglich auf jodreiche Lebensmittel zu verzichten.