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Medizin-Nobelpreis 2019: Wie der Körper auf wenig Sauerstoff reagiert

08. Oktober 2019, 00:04 Uhr
Medizin-Nobelpreis 2019: Wie der Körper auf wenig Sauerstoff reagiert
Die Nobelpreisträger Gregg Semenza, Peter J. Ratcliffe, William Kaelin (v. l. n. r.) Bild: APA

Drei Wissenschafter aus den USA und Großbritannien fanden heraus, wie Organismen mit schwankenden Sauerstoffkonzentrationen zurechtkommen.

Der oberösterreichische Neurowissenschafter Gero Miesenböck zählte zu den Favoriten für den Medizin-Nobelpreis 2019. Gestern haben diese Auszeichnung, die mit umgerechnet 830.000 Euro dotiert ist, aber andere bekommen: US-Forscher William Kaelin und Gregg Semenza sowie der Brite Peter Ratcliffe haben die Sauerstoffversorgung von Zellen untersucht.

"Damit haben sie die Basis für unser Verständnis darüber geschaffen, wie Sauerstoff unseren Zellstoffwechsel und physiologische Funktionen beeinflusst", heißt es in der Begründung des Nobel-Komitees. "Ihre Entdeckungen haben den Weg geebnet für vielversprechende neue Strategien im Kampf gegen Blutarmut, Krebs und viele andere Krankheiten."

Wenn Zellen der Sauerstoff fehlt

Sauerstoffmangel tritt immer wieder auf: in großer Höhe etwa oder bei körperlicher Anstrengung. Auch bei Krankheiten wie Infektionen oder Tumoren fehlt den Zellen Sauerstoff. Nur wenn der Organismus darauf reagiert, kann er überleben. Das geschieht oft über die Aktivität von Genen, die wiederum zahlreiche Vorgänge im Körper steuern: den Zellstoffwechsel zum Beispiel, die Atmung, die Erneuerung von Zellen und Gefäßen und das Immunsystem. Wie diese Vorgänge im Körper gesteuert werden, war lange unklar. Zwar ist seit Jahrzehnten bekannt, dass das in der Niere gebildete Hormon Erythropoetin, kurz Epo, vorrangig immer dann gebildet wird, wenn zu wenig Sauerstoff im Blut vorhanden ist. Wie der Körper diesen Mangel feststellt, war lange unklar. Die Nobelpreisträger entdeckten jetzt bestimmte Abschnitte im Erbgut, die die Aktivität des Epo-Gens regulieren, und zusätzlich verschiedene Proteine, die diese Abschnitte steuern. Zudem fanden sie heraus, dass auch bei bestimmten vererbbaren Tumorerkrankungen die Sauerstoffkonzentration eine wichtige Rolle dabei spielt, ob sich Krebszellen vermehren oder nicht.

Die Arbeiten der drei Wissenschafter ermöglichen ein genaues Verständnis darüber, wie Organismen auf schwankende Sauerstoffkonzentrationen reagieren. Auch pharmazeutische Unternehmen testen bereits Arzneien, die in den Regelkreislauf der erforschten Sauerstoffsensoren eingreifen und dadurch den Zellstoffwechsel und das Wachstum beeinflussen könnten.

Auf dem Markt ist allerdings noch keiner der Wirkstoffe.

Die Woche der Nobelpreise

Die „Nobelwoche“ startet mit der Bekanntgabe des Medizin-Nobelpreises. Der Preis wird in sechs Kategorien verliehen: Medizin, Physik, Chemie, Literatur, Frieden, Wirtschaft. Vergeben werden die Preise am 10. Dezember in Stockholm.

Alfred Nobel hat den nach ihm benannten Preis ins Leben gerufen. Der 1896 verstorbene schwedische Industrielle und Dynamit-Erfinder beauftragte das Parlament damit, jährlich Persönlichkeiten oder Organisationen für ihre Verdienste um die Menschheit zu ehren. In seinem Testament legte Nobel fest, dass für den Preis die Zinsen seines Vermögens verwendet werden sollten.

Preisgeld: In jeder Kategorie werden 9 Millionen schwedische Kronen vergeben, das sind umgerechnet rund 830.000 Euro. Das entspricht heute in etwa dem Wert des ursprünglichen Preisgeldes.

Österreichische Preisträger gibt es – je nach angewandter Zählweise – 16 oder gar 29. Fix ist nur: 16 Nobelpreisträger wurden innerhalb der Grenzen des heutigen Österreichs geboren, insgesamt 29 in einem Gebiet, das zum Zeitpunkt ihrer Geburt zu Österreich gehörte. Sechs Nobelpreisträger waren zum Zeitpunkt der Preisverleihung an einer österreichischen Uni beziehungsweise Forschungseinrichtung tätig.

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