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Magenschmerzen mit Antibiotikum heilen?

Von Johannes Neuhofer   07.August 2021

Bis vor 40 Jahren waren wir Ärzte uns einig: Im extrem sauren Milieu der Magenschleimhaut kann nichts und niemand überleben, auch keine Keime. In einem heroischen Selbstversuch haben zwei Kollegen das Gegenteil bewiesen. Ein spiralförmiges Bakterium namens "Helicobacter pylori" hat diese lebensfeindliche Nische für sich entdeckt, treibt dort sein Unwesen und führt zu allerlei Beschwerden, die meist sehr unspezifisch sind.

Ursprünglich belächelt, wissen wir inzwischen, dass rund die Hälfte der Weltbevölkerung damit infiziert wird, wie Primar Norbert Fritsch vom Klinikum Freistadt bestätigt. Manchmal bleibt es nicht bei den relativ milden Symptomen, die oft als Stressreaktion fehlgedeutet werden. "Helicobacter pylori" zählt zu den wichtigsten Risikofaktoren für die Entwicklung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren und leider auch von Magenkrebs. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, die Diagnose zu sichern. Neben Atemtests und PCR-Untersuchungen kann auch ein histologischer Nachweis im Rahmen einer endoskopischen Abklärung zur Diagnosesicherung führen. Auch wenn wir Ärzte beim Einsatz von Antibiotika sehr zurückhaltend sein sollten, rate ich Ihnen, den therapeutischen Empfehlungen Ihres Arztes zu folgen. Mit hoher Sicherheit werden Sie damit nicht nur Ihre Symptome los, sondern können schlimmere Folgen wie ein Magenkarzinom abwenden.

Haben Sie Fragen zum Thema Gesundheit?

Schreiben Sie OÖN-Doktor Johannes Neuhofer (Dermatologe), der diese Kolumne mit einem Ärzteteam betreut: Clemens Steinwender (Kardiologe), Reinhold Függer (Chirurg), Rainer Schöfl (Gastroenterologe), Josef Hochreiter (Orthopäde), Werner Schöny (Psychiater).

E-Mail: doktor@nachrichten.at

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29. März 2024