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Linzer forschen zu neuem Corona-Therapieansatz

Von nachrichten.at/apa, 13. September 2021, 17:13 Uhr
(Symbolbild) Bild: (dpa)

BERLIN/LINZ. Forscher aus Linz und Berlin haben einen Mechanismus genauer untersucht, mit dem Zellen auf Stress reagieren. Mit Wirkstoffen, die darauf abzielen, könnten schwere Corona-Verläufe gemildert werden.

Diese sogenannte "Seneszenz" spielt ihrer Arbeit im Fachblatt "Nature" zufolge auch eine wichtige Rolle bei der gefürchteten extremen Entzündungsreaktion (Zytokinsturm) bei schweren Covid-19-Erkrankungen. Mit Wirkstoffen, die auf derartige seneszente Zellen abzielen, könne künftig vielleicht frühzeitig der drohenden Entgleisung entgegengewirkt werden.

Am Ende von schweren Covid-19-Verläufen steht oft die überschießende Reaktion des Immunsystems. Dabei werden hohe Konzentrationen bestimmter Eiweiße (Zytokine) gebildet, die im ganzen Körper eine massive Entzündungsreaktion hervorrufen. Die Wissenschafter von der Berliner Charité, vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der deutschen Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), der Universität Linz (JKU) und vom Linzer Universitätsklinikum haben nun gezeigt, dass die Seneszenz hier mitwirkt.

Dabei handelt es sich eigentlich um ein Schutzprogramm von Zellen vor Stress und drohenden Schäden. Seneszente Zellen sind darauf programmiert, sich nicht mehr zu teilen, um ihre Schädigungen nicht an die nächste Zellgeneration weiterzugeben. Das schützt den Körper etwa davor, dass Krebs entsteht, heißt es am Montag in einer Aussendung der Charité. Derartige Zellen produzieren aber weiter Botenstoffe, die Entzündungen antreiben, was etwa bei der Wundheilung wichtig ist. Diese Art der Zellalterung mit dem damit einhergehenden übermäßigem Ausscheiden von entzündungsfördernden Stoffen spielt aber auch eine Rolle bei der Entstehung altersbedingter Krankheiten wie Diabetes oder Gefäßverkalkung.

Allerdings können auch Infektionen mit Viren Seneszenz auslösen. Das ist der Untersuchung des Teams um den an der Charité und am Linzer Keplerklinikum tätigen Clemens Schmitt auch bei Infektionen mit dem SARS-CoV-2-Virus der Fall. In Studien an infizierten Zellkulturen und Tieren zeigte sich, dass das Virus in den oberen Atemwegen in Schleimhautzellen Seneszenz auslöst. Die dann dort abgesonderten Entzündungs-Botenstoffe locken wiederum Vertreter des Immunsystems - die Fresszellen oder Makrophagen - an. Sie kommen eigentlich zum Ausschalten der seneszenten Zellen in den Schleimhäuten. Allerdings werden sie durch die Botenstoffe ebenfalls in diesen Zustand versetzt.

In der Folge können die Makrophagen in die Lunge gelangen, wo sie weiter entzündungsfördernde Stoffe absondern. So können sie dort ebenfalls wieder Zellen wie jene, die die Lungen-Blutgefäße auskleiden, in die Seneszenz treiben. In den Blutgefäßen können dann Verklumpungen entstehen, die die Lungenfunktion schädigen, beschreiben die Forscher den komplexen Ablauf.

Hier handle es sich offenbar um einen "sehr wichtigen Treiber eines Entzündungssturms, der eine Vielzahl charakteristischer Merkmale der COVID-19-Lungenentzündung, wie Gefäßschädigungen oder Mikrothrombosen, maßgeblich verursacht", so die Erstautorin der Arbeit, Soyoung Lee. Im Umkehrschluss könnte eine frühe Attacke auf derart veränderte Zellen ein neuer Angriffspunkt bei der Therapie schwerer Covid-19-Infektionen sein.

Bei Hamstern und Mäusen entpuppten sich vier bekannte Wirkstoffe in verschiedenen Kombinationen oder auch alleine als Möglichkeit, den Entzündungssturm einzudämmen und die Schädigung der Lunge abzumildern. Eines dieser sogenannten Senolytika sei auch vielversprechend für den Einsatz beim Menschen. Für Schmitt sind die neuen Ergebnisse "sehr ermutigend". Die Senolytika bringen aber auch Nebenwirkungen mit sich. Zum Einsatz der Wirkstoffe seien also noch "weitere klinische Studien nötig, die verschiedene Institutionen weltweit zum Teil schon aufgesetzt haben", so Schmitt.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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AroundTheWorld (2.285 Kommentare)
am 13.09.2021 21:43

Als notorischer Grantler gefällt mir die Pandemie, ich mache meinen Job von zuhause und beim Reisen gibt es wenig Wartezeiten.

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nodemo (2.205 Kommentare)
am 13.09.2021 18:49

Diese Erkenntnis und Zusammenhänge haben bereits kritische Virologen als Ursache von gefährlichen Impfnebenwirkungen publiziert. In der Impfhysterie unerwünscht und die Auswirkungen in der Spalte der Vorerkrankungen eingetragen. Nun werden auch Forschungsgelder für diese Zusammenhänge freigegeben.

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Selten (13.716 Kommentare)
am 13.09.2021 17:47

Na, dann bedankt euch bei den Mäusen und Hamstern und freut euch, dass jetzt in der Erforschung des Immunsystems endlich was weitergeht.

Bisher sahen sich die Pharmafirmen ja bei den relativ wenigen Autoimmunkranken zu wenig Umsatzchancen als Anreiz vertiefter Forschung.

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Gruenenfreundin (3.291 Kommentare)
am 13.09.2021 17:20

Es wäre viel leichter und billiger, zu erforschen, wie das Verschleppen einer Pandemie von Kontinent zu Kontinent gebremst werden kann.

Wenn wir unseren Lebensstil nicht ändern, wird früher o. später sowieso die nächste Seuche verschleppt.

Man kann das Leben auch in vollen Zügen genießen und glücklich sein - wie früher - ohne zum Angeben, Saufen, Ehebruch, Kiffen etc. möglichst weit weg zu düsen...

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