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Länger durchhalten mit dem neuen Intervallfasten

Von Ulrike Griessl   01.April 2020

So lange wie möglich ein Leben ohne gesundheitliche Einschränkungen zu führen und obendrein bis ins hohe Alter schlank zu bleiben und jugendlich auszusehen: Wem gefällt diese Vorstellung nicht? Der Gynäkologe und Hormonspezialist Johannes Huber und der siebenfache Mister Universum Bernd Österle behaupten, die Lösung dafür zu haben. In ihrem Buch "Die Anti-Aging-Revolution – Spielend schlank, länger jung" erklären sie diese und liefern auch den wissenschaftlichen Hintergrund dazu. Wer denkt, die frohe Botschaft hätte keinen Haken, irrt jedoch. Ohne Disziplin und Hunger geht es leider nicht. "Darum haben wir uns eine Methode überlegt, mit der es dennoch Spaß machen kann, an seiner Gesundheit und seinem Aussehen zu arbeiten – und die heißt Intervallfasten nach Zufallsprinzip", sagt Huber. Wie das funktioniert, erklärt der Mediziner im Interview.

OÖN: Warum schützt Intervallfasten vor Krankheiten und vor dem Altern?

Johannes Huber: Weil durch Askese Hormone freigesetzt werden, die die Zellen im Körper reparieren und ihn damit gesund halten. Die größte Wirkung erzielen wir, wenn wir acht Stunden vor Mitternacht nichts mehr essen, denn der Körper setzt zwischen 24 Uhr und zwei Uhr früh Wachstumshormone frei, die diesen Prozess ankurbeln. Wenn man das zumindest hin und wieder schafft, tut man seinem Körper Gutes und trägt aktiv dazu bei, langsamer zu altern.

Sie halten also wenig von der Variante des Intervallfastens, bei der man auf das Frühstück verzichtet?

Stimmt. Wie die Molekularbiologie bestätigt, ist es nicht sinnvoll, morgens zu fasten. Denn in der Früh macht sich die Bauchspeicheldrüse bereit für die Nahrungsaufnahme und setzt Insulin frei, das man nützen sollte, indem man frühstückt. Wer morgens nichts isst, erhöht außerdem das Entzündungspotenzial der peripheren Blutzellen.

Weil es aber viele Menschen nicht schaffen, täglich ab 16 Uhr zu fasten, haben Sie mit dem Vorarlberger Fitnesstrainer Bernd Österle eine neue Art des Intervallfastens ausgearbeitet.

Genau. Der Ansatz dafür war, dem Fasten etwas Spielerisches zu verleihen, das den Anreiz steigert, den inneren Schweinhund zu überwinden. Das Ergebnis war das Intervallfasten nach Zufallsprinzip.

Wie funktioniert das konkret?

Diese Variante der Nahrungskarenz ist an die Ernährung der Steinzeitmenschen angelehnt. Diese wussten nie, wann sie als Nächstes essen und was am Speisezettel stehen würde, weil es davon abhängig war, was die Natur hergab. So ähnlich ist es auch beim Intervallfasten nach dem Zufallsprinzip. Man hat zehn Karten zur Verfügung, von denen man jeden Morgen eine zieht, die zeigt, wie man sich an diesem Tag ernähren soll.

Welche Karten stehen zur Verfügung?

Es gibt zwei Karten mit "Essen wie immer", zwei Karten mit "Intervallfasten", also ab 16 Uhr Nahrungskarenz, zwei Karten mit "Fastentag", an dem es nur Tee, Wasser und Kaffee gibt, zwei Karten mit "Fisch oder Hülsenfrüchte sowie Gemüse", eine Karte mit "Suppen" und eine mit "Gemüse und Beeren". Wer 40 Tage nach diesen Vorgaben fastet, ist am Ende garantiert schlanker und gesünder als zuvor.

Welche Vorteile hat diese Art des Intervallfastens noch?

Erstens hat man Abwechslung und jeden Morgen ein Überraschungsmoment, und zweitens kann man mit dieser Diät den Körper übertölpeln. Denn dank der Abwechslung kann er sich nicht darauf einstellen, wann und wie viel Nahrung er kriegt. So entkommt man dem Jojo-Effekt.

Welche gesundheitlichen Vorteile bringt Fasten konkret, außer dass man Gewicht verliert?

Man reduziert sein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Fettleber. Blutdruck und Cholesterinwerte sinken. Außerdem reduziert man damit sein Krebs- und Demenzrisiko. Das bedeutet, man bleibt länger gesund und gewinnt Lebenszeit.

  • Buchtipp: "Die Anti-Aging Revolution – Spielend schlank. Länger jung. Die neue Methode des natürlichen Intervallfastens", von Johannes Huber und Bernd Österle, edition a, 22 Euro
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20. April 2024