Künstliche Intelligenz erkennt Diabetes an der Stimme
Die Diagnose der Erkrankung erfolgt durch unterschiedliche akustische Signale.
In Österreich leben rund 800.000 Menschen mit Diabetes, dazu kommen noch rund 350.000 Personen mit der Vorstufe dieser Erkrankung. Viele Betroffene wissen gar nicht, dass sie an Diabetes leiden.
Normalerweise wird diese Erkrankung mit einem Bluttest diagnostiziert. Kanadische Forscher haben jetzt eine Methode entwickelt, wie sich mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) nur über die Stimme herausfinden lässt, ob man betroffen ist. Dabei erreichte das Analysetool eine Genauigkeit von über 80 Prozent.
Ein kurzes Gespräch am Telefon könnte laut dem Forschungsunternehmen Klick Applied Sciences in Toronto bald ausreichen, um Menschen erste verlässliche Hinweise auf eine Diabeteserkrankung zu geben. Dafür brauche man nur zehn Sekunden an Audioaufnahmen einer Stimme, um bei Patienten Anzeichen von Diabetes zu erkennen, so die Experten.
Das Unternehmen führte eine Studie mit 267 Teilnehmern und Teilnehmerinnen durch, die aktuell Symptome aufwiesen und sich auf Diabetes Typ 2 untersuchen ließen. Über zwei Wochen hinweg mussten die Teilnehmer täglich sechsmal einen Satz auf ihrem Smartphone aufzeichnen. Die Forscher analysierten daraufhin mehr als 18.000 Aufnahmen und suchten nach Unterschieden zwischen positiv und negativ getesteten Personen. Die künstliche Intelligenz identifizierte dabei 14 akustische Merkmale, die sich bei Menschen mit und ohne Diabetes unterschieden. Mit diesen Merkmalen konnte das Team mit einer Genauigkeit von 89 Prozent bei Frauen Diabetes vorhersagen. Bei Männern waren es 86 Prozent – und dies ganz ohne Bluttest, welcher in der Diagnostik üblich wäre.
Diagnose per Smartphone-App
Dieses Forschungsergebnis könnte es nachhaltig vereinfachen, Diabetes zu diagnostizieren. Die Wissenschafter halten es für wahrscheinlich, dass es künftig per Smartphone-App möglich ist, zu überprüfen, ob man unter Diabetes leidet. Auf diesem Weg könnten viele bisher unerkannte Fälle diagnostiziert werden. Laut der International Diabetes Federation wissen weltweit 240 Millionen Menschen nicht, dass sie erkrankt sind.
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