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Krise erhöht digitalen Stress

14. Oktober 2020, 00:04 Uhr
Krise erhöht digitalen Stress
Immer abrufbereit Bild: colourbox.de

Neue Studie belegt: Größter Stressfaktor ist die mangelnde Work-Life-Balance.

Das Handy läutet, im Posteingang warten Dutzende Mails auf Beantwortung, auf Facebook sollte man ein Bild hochladen: Digitaler Stress gehört mittlerweile zum Alltag.

Das bestätigen auch die mehr als 3000 Menschen in Österreich, Deutschland und der Schweiz, die zu diesem Thema von einem Team der Fachhochschule (FH) Oberösterreich, der Uni Linz und der Uni Bonn noch vor der Coronakrise online befragt wurden.

Die Österreicher sahen sich beim Ausmaß des erlebten digitalen Stresses im Schnitt auf Stufe drei der siebenteiligen Skala. Kaum darüber lagen die Schweizer und die Deutschen.

Das könnte man derart interpretieren, dass das Phänomen möglicherweise "gar nicht so schlimm" sei, so Ko-Studienautor Rene Riedl, Vizedekan für Forschung und Entwicklung an der FH Oberösterreich (ein Porträt lesen Sie auf Seite 32). Hier handle es sich jedoch "durchaus um einen Stresswert, der auf ein reales Phänomen hinweist". Außerdem sei stark davon auszugehen, dass die Corona-Krise das erlebte Ausmaß an digitalem Stress verstärkt. So werde in der Wissenschaft etwa die zunehmende Ermüdung durch Videokonferenzen als neuer Aspekt beschrieben. Vor allem seit dem Siegeszug des Smartphones sei es wichtig, auch die negativen Seiten der Digitalisierung, die "viele potenzielle Stressoren" biete, zu analysieren. In seinem Buch mit dem Titel "Digitaler Stress" (Linde-Verlag, 232 Seiten, 24,90 Euro) hat der Forscher rund 600 internationale Studien aus dem Gebiet zusammengetragen.

75 Mails pro Tag und Nutzer

Es zeige sich, dass mittlerweile pro Tag und Nutzer rund 75 E-Mails produziert werden, deren Bearbeitung im Schnitt um die zwei Stunden dauert. Die täglich rund 2,5 Stunden am Handy werden kaum telefonierend verbracht, was auf eine vor allem Internet-getriebene "Informations- und Kommunikationsmisere" hinweise, so Riedl.

In seiner Arbeitstätigkeit werde man nur durch das Smartphone im Schnitt 88 Mal pro Tag unterbrochen, das zunehmende Multitasking verunmögliche immer mehr, dass sich als angenehm erlebte "Flow-Erlebnisse" am Arbeitsplatz überhaupt einstellen können.

Im Rahmen der Befragung hat sich das Einsickern der Arbeit in den privaten Bereich als "dominantester Stressfaktor" erwiesen. Auch oft genannt wurde, dass neue soziale Normen, wie der Anspruch, auf Mails sofort zu antworten, Druck erzeugen. Für Riedl zeigt die Untersuchung vor allem: "Digitaler Stress führt zu emotionaler Erschöpfung."

Gegensteuern könne man, indem beispielsweise Mails nur zu fixen Zeiten und relativ selten gecheckt werden oder auf Firmenebene neue technische Systeme nicht ständig und unreflektiert ausgerollt werden. Zudem zeige sich, dass bewusster Social-Media-Verzicht Stresshormone reduzieren kann.

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