Krebstherapie führt zu Absterben der Kieferknochen
Bei einer speziellen Therapie, die bei Brustkrebspatientinnen die Entwicklung von Knochenmetastasen und deren Ausbreitung verzögern soll, kommt es als Nebenwirkung häufiger zum Absterben von Kieferknochengewebe als gedacht.
Das belegt eine über 20 Jahre dauernde Langzeitstudie der Medizinischen Universität Innsbruck.
"Wir konnten zeigen, dass es durchschnittlich bei 8,8 Prozent der Brustkrebspatientinnen, die mit den Medikamenten Bisphosphonat oder Denosumab behandelt wurden, zur Entwicklung einer Kiefernekrose kam", erklärte Erstautorin Christine Brunner. Dieser Prozentsatz liege damit "deutlich höher als die bisher in der internationalen Literatur angegebenen Werte".
Krebs als chronische Erkrankung
Die "hocheffektiven" Therapien mit besagten Nebenwirkungen sind laut Brunner alternativlos: "Die Ergebnisse dieser aktuellen Studie zeigen, dass Patientinnen nach Diagnose der Knochenmetastasen durch den Einsatz dieser Therapien durchschnittlich bis zu zehn Jahre überlebten, sodass wir inzwischen auch von einem chronischen Krankheitsverlauf sprechen." Mit den jetzigen Studienergebnissen ließen sich nunmehr "mögliche Nebenwirkungen bei einer Langzeitbehandlung" besser kontrollieren und lindern, so Brunner. Weitere Studien über Diagnose und Therapie der "Medikamenten-assoziierten Kiefernekrose" seien bereits in Ausarbeitung.
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