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Krank ins Büro: "Keine gute Idee"

05.Februar 2020

Jenseits der Diskussion um das Coronavirus gehören Influenza und grippale Infekte zurzeit zum Alltag. Studien zeigen, dass rund ein Drittel der Arbeitnehmer auch krank zur Arbeit geht. Heiko Breitsohl forscht an der Uni Klagenfurt zum so genannten Präsentismus. Oft sei es die Arbeitskultur in einem Team oder in einem Betrieb, die – eher unausgesprochen und zwischen den Zeilen – vermittelt, wie man sich zu verhalten hat. Orientierungshilfe bietet da häufig die Führungskraft: "Geht diese krank arbeiten, hat das Einfluss auf das eigene Verhalten", sagt der Forscher.

Grippewelle am Höhepunkt

Die Grippewelle hat Oberösterreichs Schulen erfasst. In manchen Klassenzimmern sind mehr als die Hälfte der Schüler krank.

Schädlich für die Gesundheit

"Für die Organisationen ist Präsentismus mit Produktivitätsverlusten und damit entstehenden Kosten verbunden, da Arbeitnehmer, die krank zur Arbeit gehen, nicht ihre normale Produktivität aufrechterhalten können. Auf individueller Ebene führt Präsentismus zu einer Verschlechterung der Gesundheit und zu darauffolgenden längeren Ausfallzeiten", sagt Breitsohl.

>>> Artikel zum Thema: Ist es Grippe oder ein grippaler Infekt? 

Andere werden angesteckt

Das sieht auch der oberösterreichische Hausärztesprecher Wolfgang Ziegler so: "Wer trotz einer Infektionskrankheit wie einem grippalen Infekt arbeiten geht, ist weniger leistungsfähig und fehleranfälliger. Auch kann der Betroffene Kollegen anstecken, was die Situation im jeweiligen Betrieb eher noch verschlechtert. Schon deshalb ist das keine gute Idee", sagt der Mediziner. Auch die Symptome der Krankheit können sich verschlechtern, wenn man angeschlagen seiner beruflichen Tätigkeit nachgeht. "Im schlimmsten Fall treten Folgeerkrankungen wie Herzmuskel- oder Lungenentzündung auf", warnt der Mediziner. Wer eine echte Grippe, also Influenza hat (mehr dazu rechts), habe so hohes Fieber und so starke Kopfschmerzen, dass er sicher nicht arbeiten geht, so der Hausarzt. In mehr als 30 Jahren Tätigkeit hat er vor allem drei Gruppen identifiziert, die für Präsentismus anfällig sind:

  • Leiharbeiter: Sie gehen oft krank arbeiten, weil sie – oft nicht unberechtigt – befürchten, ihren Job zu verlieren.
  • Workaholics: Sie glauben, dass es ohne sie nicht geht und der Betrieb ohne sie zusammenbricht.
  • Selbstständige: Wenn sie eine Arbeit nicht machen, bleibt diese oft wirklich liegen.
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20. April 2024