Klimaschutz im eigenen Haushalt: Ökologisch waschen und putzen

"Als Einzelner kann ich sowieso nichts dazu beitragen, um den Klimawandel aufzuhalten." Diese Ansicht ist für Michaela Knieli von der österreichischen Umweltberatung eine Ausrede für Menschen, die sich nicht die Mühe machen wollen, ihren Alltag umweltfreundlicher zu gestalten. Allein im Haushalt würden sich laut Expertin viele Möglichkeiten finden, um die Umwelt weniger zu belasten. Knieli gibt Tipps, worauf man bei der Körperpflege, beim Wäschewaschen und beim Putzen achten sollte.

Kosmetik und Körperpflege

"Die Grundregel bei Waschprodukten lautet: Flüssiges durch Festes ersetzen", rät Knieli. Viel umweltschonender als Duschgel und Haarshampoos seien Seifen. Auch für die Haarwäsche gebe es bereits spezielle Seifen. "Wer sich damit wäscht, spart viel Plastikverpackung und damit Produktionsemissionen und Müll", sagt die Expertin.

Dasselbe wie bei Nahrungsmitteln gilt auch für Kosmetikprodukte: Man sollte Waren bevorzugen, die aus heimischen Grundstoffen bestehen und die in Österreich produziert wurden. "Das bedeutet konkret, dass man auf Produkte mit exotischen Inhaltsstoffen wie etwa Kokosöl verzichten sollte", sagt Knieli.

Auf die Verpackung achten: Immer mehr Firmen verzichten auf Plastik oder Alu und verwenden stattdessen Karton.

Putzen

"Wie viele Produkte brauche ich? Sind immer scharfe Putzmittel notwendig oder bekomme ich Oberflächen und Töpfe auch mit Essig, Zitrone und Speisestärke sauber?" Das sind die wichtigsten Fragen, die man sich laut Knieli überlegen sollte.

Edelstahlreiniger aus der Drogerie lassen sich laut Expertin beispielsweise durch Erdäpfelschalen ersetzen: "Die enthaltene Stärke wirkt wie ein sanftes Scheuermittel und hat dadurch hervorragende Reinigungskraft." "Fenster hat man früher kostengünstig und umweltfreundlich mit Zeitungspapier und Wasser gereinigt, und sie sind supersauber geworden", sagt Knieli. Sie empfiehlt daher, auf Fensterputzmittel zu verzichten und diese umweltschonende Methode anzuwenden. "Das Fenster befeuchten und mit Zeitungspapier trocknen, fertig", sagt Knieli. Sind die Fenster gröber verschmutzt, rät die Expertin, selbst ein Reinigungsmittel aus Spiritus und Essig zusammen zu mischen.

Wer nicht gänzlich auf Putzmittel aus dem Supermarkt verzichten möchte, sollte laut Knieli zumindest bewusst einkaufen: "Mit maximal fünf Reinigungsmittel kann man auskommen." Dazu gehören ein Spülmittel, ein Allzweckreiniger, ein WC-Reiniger auf Zitronen-, Milch- oder Essigsäurebasis und ein Reibemittel.

Als Putztücher empfiehlt die Expertin Mikrofasertücher, die lange halten und gut zum Polieren von Oberflächen geeignet sind. Ökologisch nicht vertretbar seien Wegwerf-Putztücher.

Beim Einkauf von Putzmitteln gilt: Auf umweltfreundliche Verpackung achten und prüfen, ob das Produkt ein ökologisches Gütesiegel trägt. "Denn dann sind die Inhaltsstoffe garantiert umweltschonend", sagt Knieli.

Wäschewaschen

"Wichtig ist, dass man die Waschmaschine immer ganz befüllt, bevor man sie einschaltet, so spart man Wasser und Energie", rät Knieli.

Auf Weichspüler sollte man generell verzichten und bei der Auswahl des Waschmittels auf umweltschonende Herstellung achten - sowohl bei der Verpackung als auch bei den Inhaltsstoffen.

Ein guter Ersatz für ein Vollwaschmittel ist laut Umweltexpertin ein selbst gemachtes Waschmittel aus Rosskastanien. "Der Vorteil ist, dass es garantiert frei von Enzymen, Phosphaten und Konservierungsstoffen ist", sagt Knieli.

Das Rezept für das Kastanien-Waschmittel:

Rosskastanien in kleine Stücke schneiden, in einer Küchenmaschine pulverisieren. Sofort verwenden oder auf flacher Unterlage trockenen (dabei täglich wenden).

5 Esslöffel Pulver in einen Liter Wasser einrühren, Lauge eine Stunde stehen lassen, Lauge abseihen, 50 ml Apfelessig zur Lauge geben, in das Waschmittelfach geben, Waschvorgang starten.

• Weitere Tipps für umweltfreundliche Haushaltsführung finden Sie auf www.umweltberatung.at